Die Korths

Die Korths
Die Korth - Villa (entspricht in etwa der Vorstellung des Gebäudes der Serie; die Eingangstür ist tiefer und mit einer runden Marmortreppe rundum begehbar und das Wappen der Korthfamilie ist über dem Eingang)

Neue Hauptfiguren Staffel 7 (1990)

Inspiriert durch die amerikanischen Serien, sind die Namen englisch auszusprechen!

KOMMISSAR VIKTOR WENSCH: Kommissar für den Fall Gerda
ROLAND ZIMMERMANN: sein Kollege
PATRIK FLOWER: Vorarbeiter der tunesischen Fabrik
RANDY FLOWER: sein Bruder
ROSEMARIE BECKER: Kindertherapeutin
ROBERT MENNIG: Pferdewirt
TOBIAS TONHAUS: 6jähriger aus der Therapiegruppe von Rosemarie
CLAUDIA TONHAUS: Tobias´ Mutter
TED BREGS: Ex-Söldner

JAQUES DE BRISKOLET: Eventveranstalter

CastListe Staffel 7

KEINE DER FOLGENEN PROMINENTEN STEHEN IM REALEN BEZUG ZU DER ERFUNDENEN SERIE!

MARION/MATHA KORTH: --
MICK KABBIN: --
NED MADRICK: David Hasselhoff ("Knight Rider")

JÖRG KABBIN: Josh Brolin ("Die Goonies")
MARTY KORTH: --
LARS MARS: --
ALF: Guy Pearce ("Nachbarn", "Memento")
MICHAEL MCJORCH: --
THORSTEN MARS: Thorsten Risse (Ja, das bin ich!)
TOBIAS TONHAUS: Elijah Wood ("Herr der Ringe")
CLAUDIA TONHAUS: --
RICK ENGEL: Ben Becker ("Schlafes Bruder")

Special Guest-stars:

ANDRÉ MARS: John Callahan ("Falcon Crest")
KOMMISSAR VIKTOR WENSCH: Martin Kove ("Cagney & Lacey")
PATRIK FLOWER: Andrew Stevens ("Dallas")
RANDY FLOWER: Richard Dean Anderson ("MacGyver", "Stargate")
ROSEMARIE BECKER: Julia Roberts ("Pretty Woman")
ROBERT MENNIG: Fabian Harloff ("Ein Fall für TKKG")
TED BREGS: Dack Rambo ("Dallas")

JAQUES DE BRISKOLET: Dirk Bach ("Dirk Bach Show")

-- frei erfundene Personen

Mittwoch, 14. März 2012

Staffel 07 - Teil 11: ES KOMMT RAUS


Marion sieht Ned, wie er versucht oder so tut Unterlagen durchzuarbeiten.
„Musste das wirklich sein?“ fragt sie.
„Ich weiß nicht, was du meinst.“ sagt er ohne aufzusehen.
„Du weißt genau, was ich meine. Wieso musstest du Rosemarie so anfahren? Sie will uns doch helfen.“
„Ich traue ihr nicht. Das ist alles.“
„Ned. Nur weil Barbara...“
„Das hat nichts, aber auch rein gar nichts mit Barbara zu tun!“ schnaubt er. „Und jetzt entschuldige bitte, ich habe noch zu arbeiten.“
Sie seufzt und lässt ihn allein.
Er schaut ihr nach und wirft verärgert seinen Stift auf den Tisch.
Am nächsten Morgen treffen Matha und Rick auf dem Flur aufeinander und Matha will ihm noch mal klar machen, daß es aussichtslos sei. Er lächelt nur und meint: „Warten wir es doch ab.“, streichelt ihr sanft die Wange und geht dann hinunter.
Im Frühstückszimmer sitzen bereits Marion, Michael und Ned als Rick und dann auch Matha hereinkommen.
„Wo sind denn Mick, Jörg und Marty?“ fragt Matha. Schaut dabei genervt zu Rick, der ihr einen Saft und einen Teller mit Toast und Rührei bringt, was sie morgens sehr gern isst. Michael und Ned grinsen zu dieser Szene.
„Marty ist im Arbeitszimmer und telefoniert mit Patrik. Jörg ist zu einer Besprechung in unsere Filiale gefahren. Und Jörg...“ Marion schaut fragend zu Michael.
„Der ist, glaube ich, schon in die Firma gefahren. Irgendwas wegen einer der neuen Stofflieferung.“
„Oh prima!“ springt Matha auf und bringt damit Rick fast zu Fall, der ihr noch etwas Saft nach gießen wollte. „Darauf habe ich gewartet.“
„Aber...“ ruft Rick ihr nach. „Du hast doch noch gar nichts gegessen.“
Matha kommt noch mal zurück und mustert ihn mit einem stechenden Blick. „Ich frühstücke unterwegs. Hier sind mir die Kellner zu aufdringlich.“
Marty bespricht mit Patrik am Telefon alle weiteren Vorgänge, um die Fabrik in das Korthunternehmen zu etablieren. Dabei wirkt Patrik etwas hektisch.
„Sag mal, Patrik. Ist wirklich alles in Ordnung?“
„Ja...natürlich...was soll denn sein?“
„Das frage ich dich. Du wirkst ein wenig...angespannt.“
„Blödsinn. Hier ist alles bestens. Ich weiß, wir hatten nicht den besten Start, aber glaub mir: es gibt keinerlei Probleme.“
„Gut. Du würdest es mir aber sagen, oder? Noch so eine Pleite können wir uns einfach nicht erlauben.“
„Das weiß ich.“
„Okay. Dann sprechen wir uns morgen wieder. Bis dann.“ Marty legt auf, wirkt aber immer noch nicht wirklich überzeugt.
Marion kommt herein und gibt Marty einen Kuss.
„Was ist los?“ fragt sie, als sie bemerkt, daß er über etwas nachdenkt. „Stimmt etwas nicht in der Fabrik?“
„Ich...ich bin mir da noch nicht so sicher.“
Thorsten fühlt sich sichtlich wohl in der neuen Umgebung, als er einen Anruf bekommt. Es ist sein Vater.
„Woher weißt du, wo ich bin?“
„Ich habe gehört, was geschehen ist. Und als ich erfahren habe, daß du die andere Wohnung gekündigt hast, konnte ich mir ausmalen, wo du steckst. Gut, daß ich die Nummer von dieser von Ogstern noch nicht entsorgt hatte.“
„Ok und was möchtest du?“
„Was wohl? Ich möchte natürlich wissen, wie es dir geht.“
„Möchtest du es wirklich wissen? Dann sag ich es dir: Ich fühle mich frei. Und das zum ersten Mal seit Jahren. Es stimmt vielleicht, daß Geld allein nicht glücklich macht, aber es hilft ungemein sich von gewissen Sachen zu lösen.“
„Was meinst du damit? Sprichst du über die Familie oder deinen Problemen?“
„Wenn ich ehrlich sein soll, ist es ein und dasselbe.“
„Hör mal, Thorsten. Ich weiß, du bist enttäuscht über deinen Bruder und ich...“
„Über Lars? Nein. Ich bin von ihm nichts anderes gewöhnt. Aber das du mich so hintergangen hast, daß nehme ich dir übel. Und jetzt entschuldige mich bitte, ich habe einiges zu erledigen. Unter Anderem eine neue Rufnummer beantragen.“ Er haut den Hörer auf die Gabel und schnaubt laut.
André schaut mit zugekniffenen Augen auf seinen Hörer, bevor auch er auflegt.
Michael organisiert gerade in der Firma die neuen Logistikwege für den Transport aus Tunesien, als Jörg von seinem Termin kommt, der ihn wohl recht mitgenommen hat.
„So schlimm?“
„Ach. Es wird noch eine ganze Zeit dauern, bis Gras über die Sache gewachsen ist. Das macht jede Verhandlung sehr schwierig und kompliziert.“
Er setzt sich und wirkt sehr traurig. Michael geht zu ihm und legt ihm eine Hand auf die Schulter.
„Jörg. Du musst endlich loslassen. Diese ewigen Schuldgefühle fressen dich auf. Marion hat dir doch gesagt, daß sie dir nicht die Schuld gibt. Was sie damals gesagt hat...das war doch nur in ihrem Schock.“
„Aber sie hat doch Recht. Ja, sie hat sich bei mir entschuldigt. Aber...ich kann mir selbst nicht verzeihen.“ Er schaut Michael mit Tränen in den Augen an.
Matha freut sich riesig über die neuen Stoffe. Mick wirkt weniger enthusiastisch.
„Glaub mir. Mit diesen Stoffen werden die Entwürfe der Hit.“
„Das müssen sie auch. Sie haben ein Vermögen gekostet.“
„Mick, Qualität hat eben ihren Preis. Man muss schon mal was wagen, um zu gewinnen.“
„Mag sein. Aber zur Zeit ist jedes Risiko ein Balanceakt auf dem Seil in schwindelnder Höhe.“
„Dann kauf dir ein Sauerstoffgerät, denn jetzt geht es erst so richtig los.“ zwinkert Matha ihm zu.
Die Gegensprechanlage piepst und kündigt Kommissar Wensch an.
„Was will er denn?“ fragt Matha, nachdem Mick ihn hereinbitten lässt.
„Guten Tag.“ platzt Wensch energisch herein. „Vielen Dank, daß sie mir ihre kostbare Zeit opfern.“
„Worum geht es denn dieses Mal, Herr Kommissar.“ fragt ihn Mick und bietet ihm einen Sitzplatz an, den dieser gern in Anspruch nimmt. Auch Matha setzt sich zu ihnen.
„Ich bin immer noch auf der Suche nach den Hintergründen von Gerda von Ogsterns Leben. Inklusive dem tragischen Selbstmord von Alf Korth.“
„Ich dachte, die Sache wäre längst geklärt und zu den Akten gelegt.“ sagt Matha.
„Für mich ist der Fall erst abgeschlossen, wenn ich wirklich verstehen kann, was da eigentlich genau vorgegangen ist.“
„Hören sie, Kommissar Wensch.“ beginnt Mick, etwas genervt. „Ich und auch meine Familie haben ihnen bereits alles gesagt, was wir wissen. Wenn es also nur darum geht...“
„Wirklich alles? Was ist mit Thorsten Mars und seiner Familie?“
„Was hat Familie Mars damit zu tun?“ überlegt Matha.
„Das ist eben die Frage, meine Liebe.“ grinst Wensch und schaut nun Mick an. „Ich bin davon überzeugt, daß es kein Zufall ist, daß Thorsten Mars am Tage des Unglücks von Gerda von Ogstern dort auftauchte, wo sie und Alf gerade versuchten ihr eine Falle zu stellen. Und ist es nicht auch verwunderlich, daß Alf Korth ausgerechnet ihm sein ganzes geerbtes Vermögen vermacht hat?“
Matha und Mick schauen sich fragend an, was Wensch gehofft hatte und sagt: „Ich denke nicht.“
Rick sitzt im Wintergarten über einen Stapel Zeitungen, als Ned sich verwundert zu ihm setzt.
„Was machst du da?“
„Ich suche mir einen Job. Es wird wirklich Zeit, daß ich Matha zeige, daß ich mehr kann, als nur herumlungern und Däumchen drehen. Sie soll endlich sehen, was ich drauf habe.“
„Und du denkst, daß sie das so sehr beeindruckt, daß sie sich sofort wieder in dich verlieben wird.“
„Na ja, so schnell wird es wohl nicht gehen, aber ich glaube, es ist der richtige Weg.“
„Gott erhalte dir deinen Optimismus.“ lacht Ned.
„Denkst du etwa, das ist falsch?“
„Einen Job zu suchen? Nein Rick. Ganz im Gegenteil. Ich bin davon überzeugt, daß es der absolut richtige Weg ist. Aber...“
„Aber was?“
„Du solltest es für dich selbst tun. Nicht um Matha zu gefallen. Denk mal drüber nach.“ zwinkert Ned ihm zu und geht.
Rick kommt ins Grübeln.
Matha versucht sich nach dem Gespräch mit Wensch abzulenken und sich auf ihre neue Kollektion zu konzentrieren. Marty und Marion kommen zu ihr in das Atelier und würden gern etwas sehen dürfen, doch Matha will noch nicht zu viel verraten.
„Aber es wird sicher der Hit.“ grinst sie und kichert wie ein kleines Mädchen. Marty lächelt und sieht, daß Marion ihm Zeichen gibt, sie allein zu lassen. Unter einem Vorwand geht er.
„Nun...Schwesterchen. Was ist denn da jetzt los zwischen dir und Rick?“
Matha wirkt genervt. „Was soll schon los sein. Ich habe ihm klar gemacht, daß ich nicht mehr als Freundschaft für ihn empfinde und er...er scheint es wie eine Lampe auszuschalten. Aber egal, soll er doch im Dunkeln sitzen.“
„Und von deiner Seite ist da wirklich nichts mehr?“
„Nein. Ich will mich wieder auf andere Sachen konzentrieren können. Auf meine Arbeit, auf meine Freiheit...was auch immer.“
„Klingt nach Ablenkung vom eigentlichen Problem.“
„Verdammt! Ich habe kein Problem! Wieso will mir jeder sagen, ich hätte ein Problem??“ brüllt sie.
„Ist ja gut. Beruhige dich.“
Matha atmet tief aus.
In der Villa klingelt es und der Butler öffnet Rosemarie die Tür, gerade als Ned durch die Halle geht. Er verdreht die Augen und will weiter gehen, als sie ihn anspricht.
„Guten Tag, Herr Madrick.“
„Ja ja, was auch immer.“ sagt er und will weiter gehen.
„Ich weiß, sie sind nicht besonders gut auf mich zu sprechen.“
„Das sie das bemerkt haben. Ist das auch eine ihrer besonderen Fähigkeiten?“ sagt er sarkastisch.
„Vielleicht. Zumindest bin ich trotz ihrer Art sehr höflich. Und im Anbetracht der Situation, daß ich nun des öfteren hier sein werde, würde ich mich freuen, wenn auch sie mir etwas entgegen kommen würden.“
„Wissen sie, Frau Becker. Ich hätte da eine bessere Idee.“
„Und welche?“
„Sagen sie mir doch einfach, wann sie hier her zu kommen gedenken und ich werde versuchen dann möglichst weit...weit weit weg von diesem Haus zu sein.“ Er grinst sie höhnisch an und verschwindet. Sie seufzt, schüttelt lächelnd den Kopf und geht die Treppe hinauf.
Michael erzählt Mick, Marty und Marion, wie sich Jörg fühlt. Marion fühlt sich verantwortlich für diese Situation und will mit ihm reden.
„Ich weiß nicht, ob das etwas bringt. Zum jetzigen Zeitpunkt ist er sehr davon überzeugt, daß er die Schuld trägt.“
„Was können wir denn bloß tun, damit er sich besser fühlt.“ seufzt Marion.
Mick grinst. „Ich habe eine Idee. Jörg hat doch in einigen Tagen Geburtstag. Wie wäre es wenn wir eine große Feier ihm zu Ehren geben?“
„Das ist eine schöne Idee. Es lenkt ihn sicher ab und vielleicht merkt er so, daß niemand ihm die Schuld gibt an dem was passiert ist.“ stimmt Michael zu.
„Hoffentlich habt ihr recht.“ wirkt Marty nicht ganz so begeistert. „Nicht daß er so eine Feier als unpassend sieht, eben nachdem was alles geschehen ist.“
Matha geht das Gespräch mit Wensch nicht aus dem Kopf, als sich Thorsten bei ihr anmeldet. Sie will ihn nicht sehen, doch dieser platzt bei ihr hinein. Er müsse ihr dringend etwas sagen.
„Ich will nichts wissen. Und jetzt bitte gehen sie.“
„Hören sie mich doch wenigstens mal an. Es geht um...“
„Haben sie mich nicht verstanden, Herr Mars?? Verschwinden sie oder ich werde den Sicherheitsdienst rufen!“
Beleidigt will Thorsten gehen.
„Das wird ihnen noch leid tun!“ sagt er, bevor er die Tür hinter sich zuschmeißt.
Ned sieht, wie Rosemarie das Haus verlässt und Marion sie verabschiedet hat.
„Ned?“ sagt sie, als sie sieht, wie er sich davon stehlen will.
Er kneift die Augen zu und dreht sich dann lächelnd zu ihr um. „Ja?“
„Ich soll dir von Rosemarie ausrichten, sie wäre jeden Tag um die selbe Zeit hier, außer am Wochenende. Kannst du mir erklären, was sie damit meint?“
Er seufzt. „Ich will ihr einfach aus dem Weg gehen, okay?“
„Ned. Rosemarie hat dir doch nichts getan. Warum feindest du sie so an? Sie will uns doch nur helfen...Daisy helfen. Und hast du gesehen, was sie schon bewirkt hat. Sie ist heute den zweiten Tag hier gewesen und Daisy spricht wieder.“
„Das ist sehr schön, Marion. Es ändert aber nichts gegen meine Antipathie gegen Frau Becker.“
„Gut. Es ist war sehr schade, aber ich akzeptiere das.“
„Danke. Und? Wie geht es in der Firma voran?“ fragt er, als sie zusammen ins Kaminzimmer gehen.
„Oh, es sieht gut aus. Michael hat die Logistik für den Transport aus Tunesien voll im Griff. Matha arbeitet mit Hochdruck an ihrer neuen Kollektion. Jörg hat einige neue Kunden unter Vertrag gebracht und auch in der Filiale in der Stadt scheint alles wie am Schnürchen zu laufen. Ich denke, wir werden die Krise bald überwunden haben.“
„Das freut mich. Und besonders freut mich zu sehen, wie du und Marty wieder zu einander gefunden habt. Dann steht einer Hochzeit wohl bald nichts mehr im Wege, hm?“
„Erst einmal feiern wir etwas anderes.“
„So? Was denn?“
„Jörgs Geburtstag.“
„Sicher, daß er eine Feier will? Er schien mir in letzter Zeit nicht wirklich in Partystimmung zu sein.“
„Und eben aus diesem Grund muss es sein. Er muss endlich aus seinem Tief kommen.“
Unten in der Halle der Firma trifft der wütende Thorsten auf Michael, der ihn verwundert mustert.
„Was wollen sie denn hier?“
„Oh. Gut daß ich sie treffe. Vielleicht haben sie ein wenig Zeit?“ freut sich Thorsten.
„Eigentlich...“
„Ach, kommen sie, Michael. Eine kleine Pause wird man ihnen doch wohl zugestehen.“ Er nimmt Michael am Arm und schlendert mit ihm hinaus.
In einem Café versucht Thorsten herauszubekommen, was Michael alles über die Verbindung von Gerda und seiner Schwester Barbara weiß. Michael ist es sehr unangenehm und will eigentlich nichts sagen, doch dann schafft Thorsten es, daß er ihm sagt, was er so weiß. Besonders interessant findet Thorsten, wieso Barbara die Korths so hasste und somit überhaupt auf den Deal mit Gerda eingegangen ist.
„Wieso wollen sie das eigentlich alles wissen?“
„Neugier. Ich hab da etwas entdeckt und wollte nur wissen, wie zuverlässig diese Informationen sind.“
Beim Abendessen fehlt Jörg, der sich mit Kopfschmerzen zurückgezogen hat. Gute Gelegenheit aller anderen über die Party zu reden. Marty ist immer noch etwas skeptisch, will aber Marion zu Liebe natürlich helfen.
Jörg selbst quält sich im Schlaf immer noch mit seinen Schuldgefühlen. Ihm erscheint sogar Alf, der mit dem Finger auf ihn zeigt und sagt: „Warum, Jörg? Warum hast du mir nicht geholfen??“
Schweißnass sitzt Jörg aufrecht in seinem Bett.
Ein neuer Tag bricht an und als Matha aufwacht erschrickt sie, denn in ihrem ganzen Zimmer sind Rosen verteilt.
„Was...?“ Sie schaut neben sich und sieht einen in Herzform ausgeschnittenen Brief von Rick: >>Mein über alles geliebter Schatz. Mein Herz gehört nur dir allein. Wenn ich könnte, würde ich jeden Weg für dich aus Rosen pflastern. Dein Rick<<
Leicht genervt, wirft sie den Brief zurück auf das Kissen und will aufstehen, doch das erweist sich als schwierig, da die Dornen der Rosen sie sofort zurück zucken lässt. „Autsch!“
Dann schaut sie sich im im Zimmer um und bemerkt, daß sie so nicht durch das Zimmer kommt. Völlig entnervt lässt sie sich zurück auf ihr Kissen fallen.
Wieder telefoniert Marty mit Patrik, als Mick und Michael dazu kommen. Michael übernimmt das Gespräch, um Patrik kurz die neuen Logistikroutinen zu erklären.
„Und? Hast du immer noch so ein komisches Gefühl?“ flüstert Mick zu Marty.
„Ich weiß es nicht. Irgendwie ja, aber es ist schwer zu sagen, was mich da stört.“
„So wie gehört habe, kann ich mir schon denken, was dich stört.“ grinst Mick.
„Nein. Das ist es wirklich nicht. Ich gebe zu, daß ich i meiner Eifersucht sicher ein wenig eingenommen war, aber das hat sich geändert als ich gesehen habe, daß Marion zu mir steht.“
„Alles scheint bestens zu laufen.“ freut sich Michael, als er das Gespräch beendet.
„Na, hoffen wir es. Ich bin erst beruhigt, wenn die ersten Container angeliefert wurden.“
„Und die Sache mit der Rückholaktion scheint sich auch gelegt zu haben, nachdem festgestellt wurde, daß es nicht die komplette Lieferung betraf.“ freut sich Mick. „Das sind doch wirklich mal gute Nachrichten.“
„Nur nicht drauf ausruhen.“ grinst Michael.
Rick sitzt verliebt lächelnd beim Frühstück, was Ned besonders belustigend findet.
„Du musst ja wunderbar geträumt haben.“
„Nicht nur das. Ich habe meiner Herzensdame...“
„Rick!!“ ruft genau diese aus der Halle. „Du Vollidiot!“ stürmt sie herein und wirft ihm einen Strauß der Rosen um die Ohren, die ihn sofort schmerzhaft piksen.
„Vielen Dank für diese wunderbar schmerzhafte Überraschung.“
„Aber es sollte doch romantisch sein.“
„Romantisch wäre es vielleicht gewesen..ohne Dornen!!“ Sie seufzt tief, beruhigt sich, setzt sich neben ihn und greift seine Hand. „Warum verstehst du es denn nicht? Es ist vorbei. Ich habe dich wirklich gern, Rick, aber...mehr auch nicht.“
Enttäuscht wendet er sich von ihr ab. Ned tut es sehr leid.
Mick schaut durch die große Glasfront in den Park, als Marion zu ihm kommt.
„Was schaust du so?“
„Mir ist eigentlich nie aufgefallen, wie groß dieses Anwesen ist. Seit ich bei euch bin , habe ich kaum etwas von diesem Gelände gesehen.“
Marion überlegt kurz und nimmt dann entschlossen seine Hand.
„Dann lass mich dir heute doch mal alles zeigen?“
„Ist das dein ernst?“
„Ja, wieso denn nicht. Heute liegen keine großen Termine an und ich war auch schon lange nicht mehr bis hinten an der Grenze.“
Mick freut sich.
Marty telefoniert in der Firma mit Marion und wünscht ihr und Mick einen schönen Tag.
„Was ist los?“ fragt Jörg.
„Ach, Marion und Mick machen heute einen Ausflug. Aber sag mir mal lieber, was dich so beschäftigt. Du bist heute schon den ganzen Morgen so abwesend.“
Jörg weicht seinem Blick aus.
„Immer noch die Umstände von Alfs Selbstmord?“ Marty steht auf und setzt sich zu Jörg. „Du musst wirklich aufhören dich damit zu quälen.“
„Alle sagen mir das. Alle sagen, ich sei nicht schuld, aber...ich träume jede Nacht davon. Jede Nacht kommt Alf und sagt mir genau das Gegenteil. Und das verfolgt mich.“ Er sieht Marty an und winkt dann ab. „Entschuldige bitte.“
Er flüchtet aus dem Zimmer und Marty weiß nicht was er tun soll.
Ned versucht Rick zu beruhigen. Aber Rick meint, es scheint nun wirklich alles aus zu sein.
„Aber das hattest du doch die ganze Zeit schon gewusst. Nur wahrhaben wolltest du es nicht. Jetzt hast du es ganz offiziell. Und was ist passiert? Ist die Welt untergegangen? Nein. Alles ist noch im Lot. Du musst jetzt lernen dein eigenes Leben wieder in den Griff zu bekommen. Mensch, Rick, die ganze Welt steht dir offen!“ klopft Ned ihm auf die Schulter.
„Ja. Ja, du hast recht!“
Thorsten geht in der Stadt einkaufen, als er bemerkt, daß ihn jemand verfolgt. Er schafft es einen Vorsprung zu bekommen und versteckt sich hinter einer Ecke. Als der Verfolger vorbei läuft, greift Thorsten ihn sich und enttarnt ihn: „Sie?“
Es ist Kommissar Wensch.
Genervt lässt Thorsten von ihm ab. „Sagen sie mal, haben sie wirklich nichts besseres zu tun als mir nach zu stellen?“
„Ich werde hinter ihr Geheimnis kommen. Das habe ich ihnen versprochen.“
„Ich habe kein dunkles Geheimnis. Im Gegensatz zu anderen Leuten!“
„Was soll das wieder heißen?“
„Nichts. Nur, daß sie mich endlich in Ruhe lassen sollen. Kümmern sie sich doch mal um die wirklichen Verbrecher, davon gibt es nämlich hier in Essen, weiß Gott genug!“
Damit verschwindet Thorsten und lässt Wensch allein zurück, der ihm aber nachdenklich hinter her schaut.
Marion und Mick sind mit einem kleinen Auto losgefahren und Mick wundert sich, wie groß der Park tatsächlich ist.
„Und der ganze Wald hier gehört auch noch zu dem Anwesen?“
„Allerdings.“
„Meine Güte. Ich hatte keine Ahnung. Bislang war ich nur bis zu dem See und dem Fuhrpark gekommen.“
„Gleich sind wir aber an der Grenze des Anwesens.“
„Und was liegt da auf der anderen Seite des Sees?“ fragt Mick und zeigt in die Richtung.
Marion wird etwas still.
„Habe ich etwas falsches gefragt?“
„Nein. Da liegt das leerstehende Gestüt.“
„Ein Gestüt?“
„Ja, es gehörte meiner Mutter. Kurz nach ihrem Tod, habe ich Ned damit beauftragt alles zu verkaufen. Da Matha und ich uns jetzt um die Firma kümmern mussten, blieb dafür einfach keine Zeit mehr. Außerdem waren da noch die Streitigkeiten mit Matha und dieser Kampf gegen...“
„...meine Mutter.“
Marion nickt.
„Ich würde es trotzdem gern mal sehen...wenn es dir nichts ausmacht.“
„Nein. Wieso nicht?“
Sie drehen um und fahren in Richtung Gestüt.
Gerade als Rosemarie sich von Daisy verabschiedet, die sie inzwischen sehr ins Herz geschlossen zu haben scheint, begegnet ihr Ned. Rosemarie schaut auf ihre Uhr.
„Nein, ich liege noch in meiner Zeit.“ sagt sie.
„Ja, das weiß ich. Ich habe aber beschlossen ihnen nicht aus dem Weg zu gehen.“
„Oh, Konfrontationstherapie gegen Phobien?“ grinst sie.
„Nein.“ erwidert er besserwisserisch. „Ich lasse mich nur nicht aus meinem eigenen Zuhause vertreiben.“
„Es war doch ihr Vorschlag. Von meiner Seite aus können sie sein, wo immer sie wollen. Solange ich meine Arbeit machen kann.“
„Fein!“
„Fein!“ Und sie geht die Treppe hinunter, während er in seinem Zimmer verschwindet.
Matha versucht sich in der Firma zu konzentrieren, als sie ein Gespräch mitbekommt zwischen Michael und Marty, die sich über Patrik unterhalten. Davon angestachelt, greift sie zum Hörer und ruft Randy an, der sich sehr über ihren Anruf freut. Sie fragt ihn, wie es den Jungs und den Pferden geht.
„Den geht es sehr gut. Dank deiner Geschenkpakete, die du uns geschickt hast. Besonders die Pferde. Wenn das so weiter geht, werden die noch fett und träge.“ lacht er.
„Ich vermisse euch ganz schön.“ sagt sie wehmütig.
„Mich, die Jungs oder die Pferde?“ grinst Randy.
„Euch alle. Vielleicht komme ich euch bald mal wieder besuchen.“
„Gern. Du weißt, Matha. Du bist uns immer sehr willkommen.“
Marty klopft vorsichtig an die Tür und gibt Matha ein Zeichen, daß sie auf sie warten.
„Du, ich muss jetzt leider Schluss machen. Aber ich melde mich und grüße die Jungs von mir...“
„Und die Pferde!“ sagen beide gleichzeitig und lachen. Dann legt Matha auf.
Ned bespricht mit Hanna ein paar Dinge für Jörgs Party. Hanna ist auch immer noch sehr traurig, was in der letzten Zeit in dem Haus passiert ist und hofft, daß mit der kleinen Feier etwas Freude zurück kommt.
„Das hoffen wir alle.“ seufzt Ned.
„Zumindest sehe ich jeden Tag, wie es der kleinen Daisy besser geht. Das freut mich so sehr. Diese Rosemarie bewirkt wahre Wunder bei ihr.“
Dies scheint Ned wieder nicht zu gefallen und genervt schaut er zur Seite.
Thorsten ruft in der Firma an und will noch einmal versuchen mit Matha zu reden, aber er erfährt, daß sie schon nach hause gefahren ist.
Marion und Mick kommen zurück und treffen auf Matha, die von Mick erfährt, wo sie den ganzen Tag gewesen sind. Er ist völlig überwältigt, besonders von dem Gestüt. Auch wenn es etwas verwittert ist. Dann will er das sofort Jörg erzählen, vielleicht lenkt ihn das ja ein wenig ab.
„Mamas altes Gestüt...Das hatte ich total vergessen.“ überlegt Matha. „Als Kind waren wir so oft dort.“
„Ja. Auch wenn Papa das nicht gern gesehen hat. Er und seine Tierhaarallergie.“
„Deswegen musste ja das Gestüt auch so weit vom Haus entfernt sein.“ lacht Matha.
„Und eine eigene Auffahrt haben.“ lacht Marion mit.
„Eigentlich schade drum. Vielleicht schau ich mir das alte Ding auch mal wieder an.“
„Für neue Inspirationen?“
„Wer weiß?“ zwinkert Matha.
Rick kommt aus einem der Zimmer.
„Kann ich dich bitte kurz sprechen?“ fragt er sehr ernst.
„Rick, wenn es wieder ein Versuch sein soll...“
„Bitte.“
Sie seufzt und folgt ihm ins Kaminzimmer.
Marion schaut ihnen traurig nach, als Marty hereinkommt und sie liebevoll in die Arme nimmt.
„Sieht aus, als hättest du einen wunderschönen Tag gehabt.“ lächelt er.
„Ja, das stimmt. Und jetzt ist er perfekt.“ lächelt sie zurück und küsst ihn.
Matha setzt sich in einen der Sessel.
„Also? Was gibt es jetzt schon wieder so wichtiges?“
„Matha. Ich weiß, daß du mich nicht liebst. Aber ich kann meine Gefühle nicht so einfach ausschalten. Ich versuche Distanz zu wahren,aber so geht das einfach nicht. Dafür liebe ich dich einfach zu sehr.“
„Rick...“ versucht sie ihn zu beschwichtigen.
„Nein. Lass mich ausreden. Ich habe eine Entscheidung getroffen. Und ich denke, sie ist ganz in deinem Sinne.
Sie schaut ihn an.
„Ich werde fortgehen.“
Sie sagt nichts und schaut ihn nur weiter an, was ihn zum seufzen bringt.
„Da du nichts erwiderst, denke ich, ist alles gesagt, was zu sagen war.“ Geknickt verlässt er das Zimmer. Sie will ihm nach, doch überlegt es sich anders.
Jörg hört Mick kaum zu, wie dieser von seinem Tag erzählt. Das bemerkt Mick natürlich.
„He. Vielleicht sollten wir morgen mal gemeinsam einen Ausflug machen. Immerhin ist Sonntag und...“
„Ich will nicht!“ brüllt Jörg, springt auf und geht sich wirsch durch die Haare. „Ich ertrage das einfach nicht mehr. Alle tun so, als wäre nicht passiert. Aber es ist viel passiert. Schlimmes ist passiert. Seit wir damals hier aufgetaucht sind. Das hat Matha immer wieder gesagt früher und ich habe sie dafür ausgelacht und sogar gehasst, weil ich dachte, sie wollte Frank, Mike und mich einfach nur hier rausekeln. Aber je mehr ich darüber nachdenke, Mick, um so klarer sehe ich alles. Um so mehr kommt raus, daß sie recht hatte. Immer Recht hatte!“ Völlig verzweifelt schaut er Mick an und bricht dann weinend zusammen. Mick geht sofort zu ihm und nimmt ihn tröstend in den Arm.
Matha schaut aus dem Fenster in den Park, als Thorstens Besuch angekündigt wird. Sie will ihn rauswerfen lassen, aber er lässt sich nicht abwimmeln.
„Soll ich den Sicherheitsdienst kommen lassen?“ fragt der Butler.
„Nein, schon gut. Herr Mars wird nicht lange bleiben.“
„Ich habe ihnen nur etwas mitgebracht.“ beginnt Thorsten.
„Und was soll das sein?“ stöhnt Matha.
„Etwas, was sie sicherlich sehr interessant finden werden.“ grinst Thorsten und reicht ihr die Mappe, die er gefunden hat.“
„Was soll das sein?“ fragt sie.
„Lesen sie es. Es ist etwas aus dem Vermächtnis ihrer Schwiegermutter.“
„Das ist nicht ihr ernst! Sie kommen her und wagen es, mir etwas zu geben von dieser...dieser Person?“ braust Matha wütend auf.
„Aber...“
„Nein! Nein und nochmals Nein! Diese Frau hat genug Unglück über meine Familie gebracht. Ich will es nicht wissen!“ Sie wirft den Ordner ins Kaminfeuer, wo dieser sofort in Flammen aufgeht.
Thorsten schaut erst dies und dann Matha entsetzt an.