Die Korths

Die Korths
Die Korth - Villa (entspricht in etwa der Vorstellung des Gebäudes der Serie; die Eingangstür ist tiefer und mit einer runden Marmortreppe rundum begehbar und das Wappen der Korthfamilie ist über dem Eingang)

Neue Hauptfiguren Staffel 7 (1990)

Inspiriert durch die amerikanischen Serien, sind die Namen englisch auszusprechen!

KOMMISSAR VIKTOR WENSCH: Kommissar für den Fall Gerda
ROLAND ZIMMERMANN: sein Kollege
PATRIK FLOWER: Vorarbeiter der tunesischen Fabrik
RANDY FLOWER: sein Bruder
ROSEMARIE BECKER: Kindertherapeutin
ROBERT MENNIG: Pferdewirt
TOBIAS TONHAUS: 6jähriger aus der Therapiegruppe von Rosemarie
CLAUDIA TONHAUS: Tobias´ Mutter
TED BREGS: Ex-Söldner

JAQUES DE BRISKOLET: Eventveranstalter

CastListe Staffel 7

KEINE DER FOLGENEN PROMINENTEN STEHEN IM REALEN BEZUG ZU DER ERFUNDENEN SERIE!

MARION/MATHA KORTH: --
MICK KABBIN: --
NED MADRICK: David Hasselhoff ("Knight Rider")

JÖRG KABBIN: Josh Brolin ("Die Goonies")
MARTY KORTH: --
LARS MARS: --
ALF: Guy Pearce ("Nachbarn", "Memento")
MICHAEL MCJORCH: --
THORSTEN MARS: Thorsten Risse (Ja, das bin ich!)
TOBIAS TONHAUS: Elijah Wood ("Herr der Ringe")
CLAUDIA TONHAUS: --
RICK ENGEL: Ben Becker ("Schlafes Bruder")

Special Guest-stars:

ANDRÉ MARS: John Callahan ("Falcon Crest")
KOMMISSAR VIKTOR WENSCH: Martin Kove ("Cagney & Lacey")
PATRIK FLOWER: Andrew Stevens ("Dallas")
RANDY FLOWER: Richard Dean Anderson ("MacGyver", "Stargate")
ROSEMARIE BECKER: Julia Roberts ("Pretty Woman")
ROBERT MENNIG: Fabian Harloff ("Ein Fall für TKKG")
TED BREGS: Dack Rambo ("Dallas")

JAQUES DE BRISKOLET: Dirk Bach ("Dirk Bach Show")

-- frei erfundene Personen

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Staffel 06 - Teil 17: ERTAPPT!

Nach dem Vorspann: Eindrücke von Essen. Dann Schnitt auf einen Fernseher, wo gerade ein Sprecher mitteilt, daß der Tod von Matha vor einer Woche immer noch die Medien beschäftigt. Besondere Sorge mache man sich um Marion, welche sich komplett zurückgezogen habe. Selbst bei der Übergabe eines wertvollen Schmuckstückes an das Museum war sie nicht zugegen. Positiv scheint es sich hingegen auf den Verkauf der Modelinie auszuwirken.
Der Fernseher wird ausgeschaltet. Marty seufzt. Er macht sich große Sorgen um Marion. Jörg ebenso. Er wundert sich, daß zur Zeit nur Mick an sie herankommt.
„Wenn das so weiter geht, verlieren wir sie auch noch.“
Mick bringt Marion etwas zu essen, doch sie hat keinen Hunger.
„Das sagst du schon seit tagen, aber du musst etwas zu dir nehmen.“ bittet er sie. „Schau. Hanna meint, dies wäre deine Lieblingsnachspeise.“
„Ich möchte wirklich nicht, Mick. Bitte.“
Er seufzt und setzt sich zu ihr. „Wir machen uns wirklich Sorgen, Marion. Hätte Matha das gewollt?“
Sie schaut ihn traurig an. „Du kanntest sie kaum. Also sag so etwas nicht.“
„Aber so wie ich sie kannte, weiß ich, daß sie alles andere war, als jemand, der sich leicht unterkriegen ließ. Außerdem muss sie ein Arbeitstier gewesen sein.“ Er schaut dabei durch die Mappe, die halboffen auf dem Tisch liegt. „Wer sonst würde in seinen Flitterwochen mal eben eine neue Kollektion entwerfen.“
Marion schlägt die Mappe zu. „Das ist nicht wichtig. Nichts ist mehr wichtig.“
Mick seufzt wieder und steht auf, geht zur Tür und schaut noch einmal zu ihr, bevor er den Raum verlässt.
Thorsten hat den Bericht auch gesehen in seinem Büro und seufzt Anteil nehmend.
„Schlimm, oder?“ sagt plötzlich jemand.
„Lars.“ springt Thorsten auf. „Seit wann bist du denn wieder hier?“
„Bin vor ein paar Stunden gelandet. Dachte ich schau erst mal rein, bevor ich nach hause fahre. Hab ja schon ein paar interessante Sachen gelesen auf dem Weg hier her.“
„Du meinst aus diesem Schundblatt.“ Thorsten nickt zu der Zeitung hinüber, welche auf seinem Schreibtisch liegt. „Das ist das Werk unserer gemeinsamen Freundin Gerda von Ogstern.“
„Ach das hattest du am Telefon angedeutet. Und? Hat sie Erfolg?“
„Schau dich um. Schlecht laufen wäre noch mild ausgedrückt. Wir haben sie wohl ganz schön unterschätzt.“
„Dann wird es Zeit zurückzuschlagen.“ zwinkert Lars.
Carsten sitzt am See und wirft Steine hinein, als Ned sich zu ihm gesellt.
„Wie geht es dir?“
„Mein Bruder ist tot. Wie soll es mir da schon gehen?“ brummt Carsten. „Beschissen geht’s mir! Und weißt du, was das schlimmste ist? Das ich ihn nicht mal beerdigen kann.“
„Es tut mir alles so unendlich leid, Carsten. Das kannst du mir glauben. Ich wünschte mir, wir hätten die Beiden retten können.“
„Ich bin sicher, ihr habt alles getan. Und ich? Ich habe unterdessen alles kaputt gemacht!“
„Das ist doch Unsinn. Du hast doch rechtzeitig die Bremse gezogen.“
„Trotzdem...Danke, daß ich ihr wohnen durfte. Ich denke, es wird aber Zeit mich nach etwas anderem umzusehen.“
„Das musst du nicht. Du weißt, daß du hier willkommen bist.“ Ned steht auf und klopft Carsten auf die Schulter. „Überlege es dir.“
In der Firma herrscht großer Trubel, als Marty und Jörg in ihr Büro kommen. Tanja, in einem ziemlich sexy Outfit, bringt ihnen ihre Post und lächelt Marty dabei an.
„Sie ist schon ein wirklich süßes Ding.“ grinst Jörg, nachdem sie wieder weg ist und er Martys Blick bemerkt.
„Was? Och, geht so.“
„Na komm schon. Ich sehe doch, daß sie dich ganz schön anhimmelt.“
„Unsinn. Aber sie leistet wirklich tolle Arbeit. Seit sie hier ist, läuft alles wie am Schnürchen und das Chaos ist auch beseitigt.“
„Ja. Das ist natürlich das wichtigste.“ grinst Jörg weiter.
„Das sehe ich auch so.“
Michael sitzt in seinem Büro und grübelt über etwas nach. Dann klopft es und Mick kommt herein. Er wollte ihm nur sagen, daß morgen ein wichtiges Meeting ansteht.
„Und? Was habe ich damit zu tun? Ich scheine doch sonst auch von allem ausgeschlossen zu werden.“
„Was meinst du denn damit?“
„Ach hör doch auf. Meinst du etwa ich bin so blöde, daß ich es nicht merke? Alle wichtigen Dinge werden nur noch hinter verschlossenen Türen besprochen. Ich bekomme nur noch die Endresultate mit. Ich wüsste zum Beispiel schon gern, wieso Marty morgen einen Pressetermin hat.“
„Es geht um die neue Kollektion und die Erweiterung der Filialen für den Außenvertrieb. Aber das weißt du doch.“
„Ja, durch ein Memo. Vielen Dank dafür.“
„Michael, was willst du eigentlich? Wir sind nicht diejenigen, die sich zurückgezogen haben. Wann willst du endlich sehen, daß wir nicht deine Feinde sind?“ Mick schaut ihn ernst an, doch es kommt keine Antwort und er gibt auf und verlässt das Büro.
Gerda und Barbara sitzen in Gerdas Limousine. Sie besprechen, wie es nun weitergehen soll, seit Carsten sich den Korths zugewendet hat. Gerda ist sehr erbost darüber, daß dieser Kerl ihren Plan durchkreuzt hat.
„Ich hätte auch nicht gedacht, daß er sich plötzlich mit ihnen verbündet. Immerhin sind sie nicht ganz Unschuldig an dem Tod seines Bruders.“
„Diese Unglücks bringende Familie muss endlich dem Erdboden gleich gemacht werden!“ flucht Gerda.
„Und wie wollen sie das jetzt anstellen?“
„Noch habe ich ein paar Trümpfe im Ärmel. Ich lasse mich nicht so schnell aus dem Rennen werfen!“
Marty sitzt etwas in Gedanken versunken in seinem Büro. Als es klopft zuckt er zusammen. Tanja kommt herein und bringt ihm die Unterlagen, die er angefordert hatte.
„Kann ich sonst noch etwas für sie tun?“
„Vielen Dank.“
Sie bleibt trotzdem stehen und schaut ihn an. „Sie sehen aus, als hätten sie seit Tagen nicht geschlafen.“
„Das stimmt. Es ist zur Zeit nicht wirklich einfach.“
Sie geht zu ihm hinüber und beginnt ihn zu massieren.
„Was...was tun sie...oh...das tut gut.“
„Sie sind vollkommen verspannt, Herr Korth. Sie sollten wirklich nach hause gehen und mal eine heiße Dusche oder besser ein Bad nehmen. Entspannen sie sich mal etwas.“
„Wenn das mal ginge. Aber es gibt noch so viel zu tun und vorzubereiten.“
„Ich sage immer: Wir haben nur ein Leben und das sollte man genießen und Arbeit ist wichtig, aber zu viel Arbeit bringt den Tod.“ Sie grinst ihn an und er grinst zurück.
„Wissen sie was, Tanja? Sie haben Recht. Ich danke ihnen.“
Als Barbara nach hause kommt, hört sie, wie Michael flucht. Er hat sich vor Wut den Finger eingeklemmt.
„Was ist denn schon wieder los mit dir?“
„Immer noch dasselbe. Ich pack das einfach nicht mehr!“
„Willst du schon wieder alles hinwerfen?“ sagt sie, klingt dabei aber recht gelangweilt.
„Lust dazu hätte ich. Aber diesen Triumph gönne ich denen nicht. Ich bleibe am Ball und irgendwann machen sie einen Fehler. Und dann werde ich da sein.“ Dann schaut er auf seinen wunden Finger und geht ins Badezimmer, m diesen zu kühlen.
„Ach Gott!“ verdreht Barbara die Augen.
Marty erhält einen Anruf von Gerda, was ihn sehr nervös macht.
„Denken sie an unsere Abmachung, Herr Korth. Die Konsequenzen, wenn sie es nicht tun, sind ihnen ja noch bewusst, denke ich.“
„Ja. Sie brauchen das nicht immer wieder betonen.“
„Ich wollte nur sicher gehen.“
Marty legt auf und geht sich aufgeregt durch die Haare.
Marion wandelt durch den Park. Ned sucht sie und als er sie findet, setzen sie sich auf eine Bank und er nimmt ihre Hände.
„Wenn ich es nicht selbst gesehen hätte, dann würde ich es nicht glauben. Ich meine, ich habe immer noch dieses Gefühl, sie wäre noch bei mir. Das klingt bestimmt ziemlich dumm...“
„Überhaupt nicht. Ich kann das verstehen. Mir geht es ähnlich. Es war ein zu großer Schock.“
„Und jetzt? Jetzt soll ich so weiter machen, als wäre nichts passiert? Ich fühle nicht einmal Hass gegen diese Menschen, die es zu verantworten haben. Vielleicht, weil sie selbst alle tot sind. Vielleicht auch einfach, weil ich weiß, daß es mir meine Schwester nicht zurück bringt.“ Sie dreht ihren Kopf zu Ned, der sie traurig ansieht. Dann beginnt sie zu weinen. „Ned...Matha ist tot!“
Er nimmt sie fest in den Arm, wobei er selbst mit den Tränen kämpft.
Die Kamera fährt hoch und zeigt sie aus der Vogelperspektive, wie sie auf der Bank sitzen.
Thorsten zeigt Lars seine neusten Entwürfe, was diesem gut gefällt, dann aber gähnt.
„Na toll. Sie gefallen die so gut, daß du gähnen musst.“
„Verzeih mir. Ich bin nur einfach müde. Ich brauch endlich eine Mütze voll Schlaf.“ Beide gehen zum Fahrstuhl, als dieser sich öffnet und Gerda heraustritt.
„Oh, sieh an, sieh an. Die Brüder wieder vereint. Das freut mich. Vielleicht können wir ja nun endlich vernünftig übers Geschäft reden.“
„Alles was mein Bruder zu ihnen gesagt hat, ist auch in meinem Sinne.“ brummt Lars.
„Sind sie sicher?“
„Sie glauben doch wohl nicht im Ernst, daß uns ihre Zeitung in die Knie zwingen wird.“
„Was bezwecken sie eigentlich mit alledem? Wenn sie etwas gegen die Korths planen...was haben wir dann damit zu tun?“
„Begreifst du nicht, Thorsten? Wir sind nur Mittel zum Zweck. So wie sie es schon mit Vater gemacht hat. Und wenn der Mohr seine Schuldigkeit getan hat, dann lässt sie ihn fallen. Habe ich das so in etwa richtig wieder gegeben?“ grinst Lars Gerda ironisch an.
„Tja, was soll ich nun sagen?“
„Wie wäre es denn mal mit etwas vollkommen Neues für sie: die Wahrheit.“
„Ich hätte sie gern unterstützt. Ihnen den Weg in den großen Modehimmel geebnet, aber da sie das anscheinend nicht wollen...“ sagt Gerda trocken.
„Lassen sie uns doch einfach in Ruhe. Ah, und noch etwas: Wenn sie Korth vom Thron stürzen wollen...wieso gründen sie dann nicht ihr eigenes Modelabel. Schönen Tag noch.“
„Wer weiß, vielleicht tue ich das.“ Gerda besteigt wieder den Lift und die Türen schließen sich.
„Die hat sie doch nicht mehr alle.“ prustet Lars.
„Vorsicht. Die ist echt nicht ohne.“ schaut Thorsten ernst zum Fahrstuhl.
Es wird Abend und Jörg kommt nach hause, wo er in der Halle auf Ned trifft..
„Und? Wie geht es ihr?“
„Immer noch nicht besser. Dr. Frontheim war heute kurz da. Immerhin hat sie mit ihm über die Trauer sprechen können. Um Carsten mach ich mir auch große Sorgen. Er verrennt sich sehr in seinen Hass gegen diese Typen, die Matha und Rick entführt haben.“
„Das kann ich gut verstehen. Ich würde ihnen auch zu gern den Hals umdrehen, wenn ich nicht wüsste, daß sie schon tot sind. Ich habe auch immer noch nicht alles verstanden, was da eigentlich abgegangen ist.“
„Eigentlich ganz einfach. Matha und Rick haben auf ihrer Reise einen reichen Mann namens Sharim El Efrag kennengelernt. Dieser war im Besitz eines Edelsteins, den diese Gangster stehlen wollten, um ihn als Kapital für ihre Revolution einzusetzen...Zumindest habe ich das so verstanden. Dieser Sharim muss es geahnt haben und hat Matha dieses Schmuckstück als Überraschungsgeschenk hier nach Deutschland geschickt. Als die Typen das mitbekommen haben, haben sie Sharim getötet und Matha und Rick entführt, in der Hoffnung, so an das Geld heranzukommen. Und dann sind wir ihnen dazwischen gefunkt und die Sache ist eskaliert.“
„Und dieser Anführer...“
„Cheef.“
„...ist hingerichtet worden.“
„Genau.“
„Schlimme Geschichte.“
„In der Tat.“
Sie gehen ins Esszimmer. Von der oberen Treppe hat Carsten sie beobachtet und wirkt zornig.
Mick will Marion besuchen, doch sie ist nicht in ihrem Zimmer. Er sucht sie und findet sie in Daisys Zimmer, wo sie an deren Bett sitzt, während die Kleine schläft.
„So jung und schon von so viel Unglück umgeben.“ flüstert Marion, als sie Mick bemerkt, ohne ihren Blick von dem Mädchen abzuwenden. „Manchmal denke ich, es wäre besser sie zu Pflegeeltern zu geben, weit weg von hier. Weit weg von den Intrigen und der Gefahr.“
Mick legt ihr tröstend die Hand auf ihre Schulter, welche sie auch ergreift.
Marty sieht das von der Tür aus und wendet sich traurig ab.
Am Morgen sitzen Barbara und Michael beim Frühstück. Ganz beiläufig und hinter einer Zeitung verschanzt, erkundigt sie sich nach seinem Finger.
„Danke...geht schon wieder.“
„Gut. Und? Was wirst du nun tun? Liegt etwas besonderes an?“
„Tja. Wird heute ein voller Tag. Erst Meeting, dann Pressetermin...“
Barbara lässt interessiert die Zeitung sinken. „Pressetermin?“
„Ja. Marty stellt die neue Kollektion vor.“
„Marty? Wieso ausgerechnet er?“
„Ach, keine Ahnung. Sie sagen mir ja nichts mehr.“
„Mensch, Michael. Das sind doch wichtige Informationen. So etwas solltest du näher hinterfragen.“
Er schaut sie irritiert an. „Dich scheint das Ganze ja mehr zu interessieren als mich.“ Dann schaut er auf die Uhr. „Mist. Ich muss los.“ Er eilt davon und sie geht zum Telefon.
„Barbara hier. Ich muss dringend mit Frau von Ogstern sprechen.“
Marty traut sich bei Marion anzuklopfen. Er versucht mit ihr zu reden, doch er spürt, daß sie ihn nicht an sich heranlässt.
„Warum bist du so distanziert, Marion? Ich möchte dir helfen, aber...du lässt mich gar nicht an dich heran.“
„Marty. Ich...ich kann einfach zur Zeit nicht. Kannst du das nicht verstehen?“
„Anscheinend nicht. Aber Mick...der scheint es ja gut verstehen zu können.“ Enttäuscht geht er und sie sieht ihm nach.
Thorsten kommt in die Firma und Lars präsentiert ihm den neusten Artikel gegen Mars Moden und Korth.
„Also so langsam wird es doch langweilig, oder?“
„Das scheinen die Leser ebenso zu sehen.“ grinst Lars und sie gehen in sein Büro. „Ich habe mal etwas recherchiert und die Verkaufszahlen sind seit Wochen rückgängig. Wenn sie so weiter macht, wird die Zeitung bald pleite sein.“
„So wie ich sie einschätze, ist ihr das völlig egal. Uns hat sie zumindest schon großen Schaden zu gefügt. Und Korth...keine Ahnung.“
„Auch wenn es vielleicht blöde klingt, aber der Tod von Matha Korth war das Beste, was Korth geschehen konnte.“
„Wie meinst du das?“
„Die Sympathie ist so hoch, daß sie jede negative Presse nur noch bestärkt. Und die Verkaufsstatistik gibt mir da Recht.“
„Und was heißt das jetzt? Soll sich einer von uns umbringen lassen, damit es wieder bergauf geht?“
„Keine schlechte Idee.“
„Lars!“
„War doch nur ein Scherz. Wir finden schon einen Weg. Arbeite du mal brav an deiner neuen Kollektion.“
Unterdessen gehen alle bei Korth ins Konferenzzimmer. Jörg und Marty scheinen noch etwas zu besprechen, was Marty etwas nervös zu machen scheint, aber Jörg beruhigt ihn. Michael beobachtet das etwas skeptisch. Als alle ihre Plätze eingenommen haben, beginnt Jörg, anhand eines Diagrammes, zu zeigen, wie gut die Verkaufszahlen zur Zeit sind. Besonders die Filiale von >Korth für Jedermann< liegt weit über dem, was sie errechnet haben. Mathas Konzept ist damit voll aufgegangen und macht anderen Modelabeln große Konkurrenz. Eine Erweiterung mit mehreren Filialen weltweit wäre natürlich das nächste große Ziel. Mick gibt zu Bedenken, daß die Fabrik für so etwas gar nicht vorgesehen ist und diesem nicht lange standhalten kann, was ja jetzt schon zu Problemen führt, obwohl sie die andere Fabrikhalle schon mit nutzen.
„Das ist richtig und bringt mich zum nächsten Thema. Eine Kooperation mit anderen Modefirmen, die schon Erfahrung haben auf dem Gebiet wäre eine logische Maßnahme. Darüber sollten wir zumindest mal nachdenken.“
Als Tanja hereinkommt, sich für die Verspätung entschuldigt und sich zu ihnen setzt, um Notizen zu machen, treffen sich ihr und Martys Blick, der verschämt wegschaut und das Thema wechselt: „Ähm..was ist mit der neuen Kollektion. Ich meine, Marion können wir zur Zeit nicht wirklich darauf ansprechen.“
„Das habe ich schon getan.“ wirft Mick ein.
„Natürlich.“ brummt Marty leise zu sich. „Wieso hab ich das geahnt?“
Mick steht auf und präsentiert die Mappe von Matha. Er sagt, daß Marion erst etwas zurückhaltend gewesen ist, aber er konnte sie überzeugen, daß es ganz im Andenken an Matha wäre ihre letzte Kollektion herauszubringen. Dann zeigt er die Entwürfe, welche alle in Staunen versetzen. Matha hat sämtliche Eindrücke ihrer Ägypten-reise verarbeitet.
„Wunderschön.“ platzt es aus Tanja heraus. Alle schauen sie an und es ist ihr sofort peinlich.
„Sie hat Recht.“ verteidigt Marty sie.
Mick packt alles wieder zusammen, bevor sie alle Entwürfe gesehen haben und sagt: „Dann sind wir uns ja einig und können ans Werk gehen.“
Aufbruchstimmung. Tanja entschuldigt sich bei Marty.
„Wieso? Sie können ihre Meinung ganz frei äußern. Hier darf jeder dazu beitragen. Mitarbeiter, die offen sind, sind uns sehr willkommen.“
„Das werde ich mir merken.“ lächelt sie kokett und geht.
Jörg steht plötzlich neben Marty und grinst wieder. „Und du bist doch scharf auf sie.“
„Idiot!“ sagt Marty nur und lässt Jörg stehen, der ihm dann immer noch grinsend folgt.
Marion will wieder in den Park, sieht aber im Wintergarten Carsten sitzen und geht zu ihm und schaut ihn einfach nur an. Er bemerkt das und springt sofort auf.
„Bleiben sie doch sitzen.“
Als sie sich auch setzt, nimmt er wieder Platz.
„Ihr Bruder war ein wirklich lieber Mensch.“ beginnt sie und schaut hinaus in den Park. „Nachdem, was sie Beide getan haben, war ich mir nicht sicher, wie ich reagieren würde, wenn ich sie sehe. Sie haben mich ganz schön getäuscht.“ Sie schaut ihn an. „Jetzt erkenne ich sie sofort wieder, aber ich gebe zu, ihre Tarnung war perfekt.“
Er sieht betreten zu Boden.
„Aber ich habe ihnen schon lange verziehen. Das haben sie vor allem ihrem Bruder zu verdanken. Er hat meine Schwester glücklich gemacht. Und ich glaube, sie wusste gar nicht wirklich, wie gut er für sie gewesen ist. Nachdem sie das Kind verloren hat und er ihretwegen verschwunden war, habe ich die Hoffnung aufgegeben. Aber er kam zurück und hat sich gegen sie und für meine Schwester entschieden. Das muss schlimm gewesen sein für sie. Und deswegen kann ich etwas nachvollziehen, was sie bewegt haben mag gegen uns zu sein. Und wenn dann noch eine Person wie Gerda diese emotionale Situation ausnutzt...Sie sehen also, es besteht kein Grund wieder abzuhauen.“
„Ich danke ihnen. Ich bin wirklich beschämt, das müssen sie mir glauben.“
Marion steht auf, schaut ihn an und nickt kurz. Dann geht sie.
Gerda telefoniert und es scheint ihr gut zu gefallen, was sie hört.
„Das sind wunderbare Neuigkeiten. Danke ihnen.“ Sie legt auf. „Ich sage ja immer wieder: Schritt für Schritt.“ Sie lacht kurz auf. Dann ruft sie den Butler, der Chauffeur soll den Wagen vorfahren.
Ned arbeitet im Fuhrpark an einem der Wagen, als Marion plötzlich neben ihm steht und er erschrocken zusammenzuckt.
„Was treibt dich denn hier her?“
„Keine Ahnung. Bin nur einfach gelaufen und dann bin ich hier gelandet.“ Sie schaut sich um. „Ich weiß gar nicht mehr, wann ich das letzte mal hier gewesen bin. Ich glaube, seit Papas Tod gar nicht mehr.“
„Na ja, für Autos hattest du ja auch noch nie wirklich viel übrig.“ grinst Ned. „Da war dir die Firma schon wichtiger.“
„Das stimmt wohl. War das jetzt so ein leichter Wink mit dem Zaunpfahl?“
„Wohl schon eher mit einem ganzen Gatter.“
Sie seufzt. „Ich weiß nicht, ob ich schon so weit bin, Ned.“
„Irgendwann wirst du dich entscheiden müssen. Aber muss nicht heute sein.“
Marion schaut verlegen auf das Auto.
Marty kommt von seinem Pressetermin. Er sieht sichtlich nervös aus. Jörg klopft ihm auf die Schulter.
„Weiß nicht, was du hast. Es lief doch super.“
„Ich weiß nicht. Denkst du wirklich, das war so eine gute Idee?“
„Auf jeden Fall. Glaub mir.“ Er lächelt ihn aufmunternd an.
Carsten sitzt in der Küche. Hanna stellt ihm eine große Tasse Tee vor die Nase.
„Was ist das? Das riecht ja schrecklich.“
„Das ist ein Beruhigungstee. Ich habe die Mischung selbst zusammen gestellt. Riecht streng, schmeckt grässlich, aber es hilft.“
Er nimmt die Tasse angeekelt in die Hände. Er schaut Hanna an, die ihm antreibend zunickt und er nimmt einen kräftigen Schluck und schüttelt sich dann. Sie lacht.
„So ein starker Mann und lässt sich von einem Tee niederhauen.“ Sie setzt sich zu ihm. „Aber der Geschmack wird vergehen. Ebenso auch der Kummer. Jetzt ist es noch sehr schlimm. Doch irgendwann lässt es langsam nach. Was man braucht, sind Freunde und ein Ziel vor Augen.“
Er schaut sie an und sich selbst zustimmend, nickt sie, während sie seine Hand tätschelt. Dann steht sie wieder auf.
„Ein Ziel vor Augen...“ grübelt er.
Marion ist wirklich in die Firma gefahren, was alle dort erstaunt. Mick begrüßt sie und freut sich sehr. Marty sieht das, wirkt etwas enttäuscht und verschwindet in seinem Büro.
„Ich wollte nur mal wieder nach dem rechten schauen.“ sagt Marion und versucht tapfer auszusehen. Jörg will ihr gern zeigen, was sie gerade geplant haben. Marion nickt. Und sie gehen in Martys Büro, der sofort aufspringt, als sie hereinkommen. Sie weicht seinem Blick etwas beschämt aus und setzt sich. Dann kommt Tanja mit der Mappe herein. Als sie Marion sieht, kann sie kaum glauben, sie endlich kennenzulernen und reagiert gar nicht auf Jörgs und Micks Geste etwas zurückhaltender zu sein. Sie ist in ihrer Art völlig überschwänglich und sagt, wie stolz sie wäre hier arbeiten zu dürfen und wie sehr sie Marions Arbeit bewundert. Auch Beileid wegen dem Tod von Matha spricht sie aus. Marion ist so perplex, daß sie kaum etwas sagen kann. Dann bremst Jörg Tanja aus und bringt sie aus dem Büro, was Michael verwirrt beobachtet.
„Entschuldige bitte.“ sagt Mick etwas peinlich berührt. „Sie ist ein wenig...eigen in ihrer Art.“
„Schon okay.“ sagt Marion und wirft einen traurigen Blick in die Mappe.
Vor der Tür fragt Michael Tanja, was passiert sei. Als Tanja von Marions Auftritt erzählt, steigt in ihm etwas Zorn hoch.
Thorsten legt seinen Stift zur Seite und streckt sich müde. Lars kommt herein und meint, es wäre auch langsam Zeit Schluss zu machen. Es wäre schon spät.
„Aber wie wäre es mit einem Absacker irgendwo? Vielleicht bei dem Griechen hier um die Ecke? Oder vielleicht noch tanzen gehen? Bisschen Party machen?“
„Wenn ich ehrlich bin, möchte ich nur noch in mein Bett.“
„War ja nur so eine Idee. Na dann geh ich allein.“
„Bist du denn gar nicht müde?“
„Nö. Ich bin noch topfit.“ grinst Lars und spaziert hinaus. Thorsten schaut ihm skeptisch nach.
Als Michael Barbara erzählt, was in der Firma los gewesen ist, fragt sie ihn, wie dumm er wäre. Das wäre doch nun die Chance wieder zu punkten.
„Was meinst du?“
„Bist du denn so dumm? Wenn Korth sich ausbreitet, dann brauchen die doch ein gut durchdachtes Logistikkonzept. Bring dich endlich mal wieder ein. Zeige Initiative!“
„Aber dann haben die doch Erfolg. Ich dachte...“
„Du dachtest, du dachtest...ehrlich, Michael. Ich glaube, du denkst eben nicht.“ Wütend schnappt sie sich ihre Jacke und geht.
„So ein Blödsinn! Initiative! Ich zeig dir Initiative!“
Es ist schon dunkel und Jörg und Mick kommen nach hause. Jörg möchte sofort ins Bett, aber Mick ist noch zu unruhig, um zu schlafen.
„Hauptsache, du bist morgen fit. Es könnte sein, daß durch die Presse einiges auf uns zu rollt.“
„Meinst du nicht, wir hätten Marion davon in Kenntnis setzen sollen, bevor wir so eine Aktion planen?“
„Da müssen wir jetzt durch. Schlaf gut.“ sagt Jörg und geht hinauf.
Gerda triffst sich mit jemanden.
„Seien sie aber vorsichtig. Es darf kein Fehler passieren.“ Sie überreicht einen großen Umschlag und die Person nimmt ihn entgegen.
Im Kaminzimmer sitzt Marty vor dem Feuer. Mick setzt sich zu ihm. Ihn scheint etwas zu beschäftigen, aber er weiß nicht, wie er anfangen soll. Dann fasst er sich ein Herz.
„Sag mal, Marty: wie findest du eigentlich diese Tanja, hm?“
Marty schaut ihn etwas verärgert an. „Wieso?“
„Ach...ähm...nur so.“
„Willst du wissen, ob ich auf sie stehe? Oder ob ich schon was mit ihr am Laufen habe, damit du freie Bahn bei Marion hast?“ platzt es aus Marty und springt auf, was Mick auch aus Reflex tut.
„Was? Ich und Marion...also, ich bitte dich.“
„Meinst du etwa, ich bin blind? Ich sehe doch, wie du um sie herum schleichst. Und jetzt denkst du dir, wenn ich was mit der Sekretärin anfange, kann ich ja weiter am Ball bleiben, was?“
„Was redest du denn da für einen Unsinn. Ich wollte nur...“
Marty geht Mick an den Kragen. „Pass mal auf, mein Freund. Du lässt gefälligst die Finger von Marion...“
„Oder was?“
„Das wirst du schon spüren.“ Marty lässt Mick los und flüchtet aus dem Zimmer. Mick blickt ihm sauer hinterher.
Marion kommt aus der Küche mit einem Glas warmer Milch und läuft durch die Halle. Als sie auf die Treppe kommt, öffnet sich die Haustür. Sie dreht sich um und schaut völlig überrascht.
Im Bürogebäude sieht man jemanden mit einer Taschenlampe herumschleichen. Sie betritt das Büro von Marty und durchsucht alles nach etwas. Dann wird die Person fündig: die Mappe mit den Unterlagen für die bevorstehende Kampagne mit Mathas Entwürfen drin. Nun sieht man, es ist Michael, der grinsend durch die Mappe schaut. Plötzlich geht das Licht an und erschrocken dreht sich Michael um und lässt die Mappe und die Taschenlampe fallen...