Die Korths

Die Korths
Die Korth - Villa (entspricht in etwa der Vorstellung des Gebäudes der Serie; die Eingangstür ist tiefer und mit einer runden Marmortreppe rundum begehbar und das Wappen der Korthfamilie ist über dem Eingang)

Neue Hauptfiguren Staffel 7 (1990)

Inspiriert durch die amerikanischen Serien, sind die Namen englisch auszusprechen!

KOMMISSAR VIKTOR WENSCH: Kommissar für den Fall Gerda
ROLAND ZIMMERMANN: sein Kollege
PATRIK FLOWER: Vorarbeiter der tunesischen Fabrik
RANDY FLOWER: sein Bruder
ROSEMARIE BECKER: Kindertherapeutin
ROBERT MENNIG: Pferdewirt
TOBIAS TONHAUS: 6jähriger aus der Therapiegruppe von Rosemarie
CLAUDIA TONHAUS: Tobias´ Mutter
TED BREGS: Ex-Söldner

JAQUES DE BRISKOLET: Eventveranstalter

CastListe Staffel 7

KEINE DER FOLGENEN PROMINENTEN STEHEN IM REALEN BEZUG ZU DER ERFUNDENEN SERIE!

MARION/MATHA KORTH: --
MICK KABBIN: --
NED MADRICK: David Hasselhoff ("Knight Rider")

JÖRG KABBIN: Josh Brolin ("Die Goonies")
MARTY KORTH: --
LARS MARS: --
ALF: Guy Pearce ("Nachbarn", "Memento")
MICHAEL MCJORCH: --
THORSTEN MARS: Thorsten Risse (Ja, das bin ich!)
TOBIAS TONHAUS: Elijah Wood ("Herr der Ringe")
CLAUDIA TONHAUS: --
RICK ENGEL: Ben Becker ("Schlafes Bruder")

Special Guest-stars:

ANDRÉ MARS: John Callahan ("Falcon Crest")
KOMMISSAR VIKTOR WENSCH: Martin Kove ("Cagney & Lacey")
PATRIK FLOWER: Andrew Stevens ("Dallas")
RANDY FLOWER: Richard Dean Anderson ("MacGyver", "Stargate")
ROSEMARIE BECKER: Julia Roberts ("Pretty Woman")
ROBERT MENNIG: Fabian Harloff ("Ein Fall für TKKG")
TED BREGS: Dack Rambo ("Dallas")

JAQUES DE BRISKOLET: Dirk Bach ("Dirk Bach Show")

-- frei erfundene Personen

Donnerstag, 18. August 2011

Staffel 05 - Teil 06: AUSSPRACHEN

Matha sitzt in ihrem provisorischen Büro und versucht an ihrer Baby Kollektion zu arbeiten, aber irgendwie fällt es ihr sehr schwer. Jörg kommt zu ihr und will wissen, ob Marty sich schon gemeldet habe.
„Entschuldige bitte. Was hast du gesagt?“ fragt Matha, als sie seiner Präsenz gewahr wird.
„Alles in Ordnung mit Dir?“
„Ich weiß es nicht. Ich bin so unkonzentriert. Ich habe das Gefühl, irgendetwas stimme nicht...“
„Möchtest du lieber allein sein?“
„Wenn es dir nichts ausmacht.“
Er schüttelt sanft den Kopf und geht. Matha seufzt.
Unterdessen beginnen bei Marion die Tabletten Wirkung zu zeigen.
Barbara unterhält sich mit Kommissar Graf. Sie scheinen sich schon länger zu kennen...und nicht nur vom sehen her. Sie wirken recht intim. Er sagt ihr, daß Alf sich im Waisenhaus aufhält.
„Warum interessiert dich das so?“
„Das ist meine Angelegenheit.“
„Ich muss ja sagen: Ich war sehr überrascht, daß du was mit diesen Korths zu tun hast.“
„Tja. Manche Dinge ändern sich eben.“
Er kommt ihr sehr nahe. „Und manches bleibt gern beim Alten.“
Sie spielt die Unnahbare. „Na na, Herr Kommissar. Soll das ein Annäherungsversuch werden?“
„Ich denke, darüber sind wir doch schon längst hinaus.“ Er beginnt ihren Hals zu küssen.
Als Lars zurück ins Atelier kommt, wirkt er völlig aufgekratzt. Das kommt Miranda etwas merkwürdig vor und fragt, ob es ihm gut ginge.
„Es könnte gar nicht besser sein.“ lacht er und beginnt mit ihr zu tanzen, was sie skeptisch über sich ergehen lässt.
Matha kann sich immer noch nicht konzentrieren und wirft den Stift auf den Schreibtisch, springt auf und geht nervös zum Fenster. Sie starrt hinaus.
„Was ist denn bloß los mit mir?“ Dann erschrickt sie, als sie im Fenster ein Spiegelbild von Frank sieht, der sie traurig und verzweifelt ansieht. Panisch dreht sie sich um, doch er ist verschwunden.
„Marion!“ sagt sie leise entsetzt zu sich selbst.
Daraufhin stürzt sie in das Büro von Jörg, wo dieser sich gerade mit Ned unterhält.
„Was ist los?“ sagt Jörg und steht sofort auf.
„Du bist kreidebleich.“ ergänzt Ned.
„Wir müssen nach hause. Irgendwas ist mit Marion...das spüre ich.“
Gerda wirkt sehr abwesend. Johannes nähert sich hier und massiert ihr die Schultern.
„Was bedrückt dich, mein Liebling? Immer noch die Geschichte mit deinem Sohn?“
„Ich will ihn nicht auch noch verlieren, verstehst du? Aber ich komme einfach nicht an ihn heran.“ seufzt sie.
„Das wird sich ganz bestimmt klären. Du musst nur daran glauben.“ Er küsst ihr zärtlich auf die Wange.
„Ich hoffe du hast recht.“
Matha springt aus dem Wagen, bevor Jörg anhalten kann, und stürmt ins Haus und die Treppe hinauf, so daß Ned und Jörg kaum mithalten können.
„Glaubst du, es ist wirklich etwas passiert?“ keucht Jörg.
Noch bevor Ned antworten kann, schreit Matha aus Marions Zimmer um Hilfe. Als die Männer sehen, was los ist, stürzt Jörg sofort ans Telefon um den Notarzt zu holen.
„Oh Gott, Ned! Was ist mit ihr? Was ist los?“ schluchzt Matha.
Ned entdeckt die Tabletten und er und Matha sehen sich entsetzt an.
In der Halle kommt gerade Barbara herein und trifft auf Alf, der sofort zusammen zuckt.
„Ah, der verlorene Sohn ist also wieder gekehrt. Na so eine Freude.“
„Sie machen mir keine Angst mehr.“ versucht Alf glaubhaft herüber zu bringen, doch Barbara sieht, daß er mehr als nervös ist.
Da werden sie von dem Gepolter aus Marions Zimmer aufgeschreckt und stürmen hinauf.
Dort angekommen, ist Ned froh Barbara zu sehen, da sie als Ärztin sicher helfen kann.
„Schlaftabletten? Wir müssen sie wach halten.“ sagt sie und beginnt mit Ned Marion hoch zu hieven. „Ist der Notarzt alarmiert?“
Jörg nickt ängstlich.
„Bitte. Du musst sie retten, Barbara.“ schluchzt Matha.
Ned und Barbara beginnen mit Marion durchs Zimmer zu laufen, wobei Marion sich mehr ziehen lässt und nur ganz wenig zu Bewusstsein kommt.
Miranda bringt Lars einen Kaffee und versucht sanft herauszufinden, was mit ihm los ist, doch er streitet ab, anders zu sein als sonst. Sie wirkt immer noch skeptisch.
Marty sieht vor der Villa den Notarztwagen stehen, und losfahren. Er rennt sofort ins Haus, dort erfährt er von Jörg, was geschehen ist. Natürlich denkt Marty sofort, es wäre seine Schuld und Michael habe recht gehabt.
„Das ist doch Unsinn? Wieso deine Schuld?“ beruhigt ihn Jörg. Aber das beruhigt Marty nicht.
„Komm!“ Jörg zieht ihn mit hinaus, um ins Krankenhaus zu fahren.
Matha sitzt nervös im Warteraum. Ned bringt ihr einen Kaffee, doch sie möchte ihn nicht.
„Ned?“ sagt sie plötzlich, als er an seinem Kaffee nippt, und sie nun ansieht.
„Ich...habe nicht ganz die Wahrheit gesagt.“
„Was meinst du?“
„Ich habe nicht direkt gefühlt, daß etwas nicht stimmt. Es war eher...ein Zeichen...Vergiss es, du würdest mich für verrückt erklären.“
Ned nimmt sanft ihre Hand. „Ganz sicher nicht.“
Sie atmet tief ein. „Ich habe Frank gesehen...ich weiß, wie sich das anhören muss, aber ich habe ihn wirklich gesehen und er sah aus, als wenn er mir sagen wollte, daß etwas mit Marion nicht stimmt.“
„Vielleicht ist er ihr Schutzengel.“
„Du hältst mich nicht für bekloppt, oder so?“
„Marion schwebte in Lebensgefahr und du hast es gewusst. Wie du es erfahren hast, ist nebensächlich. Wichtig ist nur: so konnten wir sie retten.“
„Und durch Barbaras Einsatz.“ Sie schaut zu ihr hinüber.
„Ja. Ich war wie gelähmt. Wenn sie nicht so schnell gehandelt hätte...“
Barbara setzt sich neben Alf.
„Nur für den Fall, daß du immer noch vor hast jemanden von meiner...naja, sagen wir mal, Entgleisung zu erzählen: denke daran, daß ich in ihren Augen nun eine Heldin bin...Und du? Du bist ein verwirrter junger Mann, der versucht Aufmerksamkeit durch Lügengeschichten zu bekommen. Ich würde es mir überlegen, wenn ich du wäre.“ Sie lächelt ihn an, dem er nicht stand halten kann und aufsteht.
Da kommen Marty und Jörg. Matha freut sich so sehr Marty zu sehen, daß sie ihm um den Hals fällt. Genau da kommt eine Ärztin, welche ihnen mitteilt, daß sie Marion den Magen ausgepumpt und ihr ein Kreislauf anregendes Medikament gegeben haben. Sie wäre jetzt über dem Berg und braucht etwas Ruhe. Matha möchte sie natürlich sehen und darf auch zu ihr.
Kommissarin Decker geht in Ruhe noch einmal sämtliche Fakten durch. Ihr Vorgesetzter versteht nicht, wieso sie den Fall nicht zu den Akten legt, es wäre doch alles geklärt.
„Ich bin mir da eben nicht sicher.“
„Wenn du nicht so eine verdammt gute Polizistin wärst, würde ich dich fast für besessen halten.“ lacht er. „passen sie gut auf sie auf.“ zwinkert er Graf zu, der gerade hereinkommt, wobei er die Andeutung nicht versteht und Decker fragend ansieht.
„Schon gut. Und? Scheinen ihre pause ja in Zügen genossen zu haben.“ grinst sie. Er versteht nicht und folgt ihrem Blick, wobei er sieht, daß sein Hemd nicht richtig zugeknöpft und seine Hose offen steht, was er sofort korrigiert.
„Es geht mich auch nichts an, aber sie sollten sich jetzt wieder auf unseren Fall konzentrieren.“
„Lässt uns Konrad denn weiter dran arbeiten? Wundert mich. Er denkt doch, daß die Sache mit dem Selbstmord von diesem Ulrich geklärt wäre.“
„Aber er weiß auch, daß mein Gefühl mich noch nie getrogen hat. Und ich spüre, daß dort irgendein Puzzle-teil nicht passt.“
Während Matha bei ihrer Schwester ist, unterhalten sich Marty und Jörg. Erst über Michael, der verschwunden zu sein scheint, was Marty die Sache nicht leichter macht.
„Ihr müsst die Sache bereinigen, mein Lieber.“ sagt Jörg. „So wie ich einiges mit meiner Mutter zu bereinigen habe.“ er seufzt.
„Du glaubst ihr also, daß sie sich geändert hat?“
„Ich weiß es nicht, aber was wenn es so ist und ich ihr wirklich unrecht tue? Wenn ihr mal etwas passiert: ich glaube, ich würde mir immer wieder diese Frage stellen. Und dann ist es zu spät.“
„Ich glaube, du solltest etwas wissen.“ Jörg wirkt überrascht.
Miranda tippt etwas, als André zu ihr kommt. Er sieht wie Lars wieder voller Enthusiasmus arbeitet.
„Finden sie denn nicht, daß er sich irgendwie...merkwürdig verhält?“
„Was meinen sie denn damit? Miranda. Ich bin sehr froh, daß mein Sohn und ich uns endlich wieder näher stehen. Näher als je zu vor. Er bringt Mars Moden ganz groß raus und zeigt zum ersten Mal wirklichen Kampfgeist. Auch wenn ich es nicht gern sage, aber dieser Streit mit den Korths, war das Beste was unserer Beziehung passieren konnte. Da werde ich keine Fragen stellen...und das sollten sie auch nicht, mein Kind.“ Er zwinkert ihr zu, bevor er in seinem Büro verschwindet. Sie schaut seufzend nur zu Lars, der sich völlig zu verausgaben scheint.
Das kann nicht dein Ernst sein!“ sagt Jörg ungläubig. „Sie hat Marion bedroht? Am Grab ihrer Familie?“
„Ich bin überzeugt, daß Marion sich das nicht ausgedacht hat.“
„Aber sie hat auch Frank gesehen, vielleicht...“
„Pass auf, was du sagst!“ fährt Marty ihn an. „Sie ist in Trauer, aber nicht verrückt. Du kannst glauben was du willst, aber deine Mutter ist alles, aber kein Engel. Und wer weiß...vielleicht ist sie an Marions Selbstmordversuch schuld.“ Er steht auf und geht. Jörg kommt ins Grübeln.
Matha sitzt bei Marion am Bett. Sie kann nicht glauben, was passiert ist und sagt ihrer Schwester das auch.
„Wieso nur? Was ist passiert, daß du dich so aufgegeben hast? Daß du selbst mich und deine Tochter vergessen hast? Wie konnte ich nicht sehen, wie verzweifelt du bist?“ Tränen rinnen über ihre Wangen.
Am nächsten Morgen sitzt Alf ganz allein beim Frühstück. Marty kommt herein.
„Konntest wohl auch nicht besonders gut schlafen, hm?“
Alf schüttelt den Kopf.
„Aber es geht Marion schon wieder besser. Sie kann sogar heute wieder nach hause.“
„Ich weiß. Ich komme mir nur so hilflos vor. Ihr nicht helfen zu können...das ist wirklich schlimm für mich.“
„Du kümmerst dich liebevoll um Daisy, so daß sie von dem Ganzen nichts mitbekommt, was mit ihrer Mama geschieht. Das ist schon viel mehr, als wir für Marion getan haben.“ seufzt Marty. „Und wie hast du dich eigentlich entschieden? Wirst du Dr. Hinrichs anrufen?“
„Nein.“
„Alf. Du musst mit ihm reden.“
„Das habe ich bereits. Ich werde gleich zu ihm fahren.“ Dabei sieht Alf sehr ängstlich aus.
„Ich begleite dich gern, wenn du das möchtest.“
Alf schaut ihn an und wirkt erleichtert.
Ned bringt Barbara Frühstück ans Bett. Mit Küssen bedankt er sich für ihren guten Einsatz gestern.
„Aber ich bitte dich. Das war doch eine meiner leichtesten Übungen. Und bei dem Partner...“ Sie grinst und er versteht nun, daß sie auf die Liebesnacht anspielt und lacht verlegen.
„Das meinte ich nicht. Ich meinte davor...als du Marion das Leben gerettet hast.“
„Oh. Das meinst du. Da muss ich dich doch glatt missverstanden haben. Wie dumm von mir.“ Sie zieht ihn zu sich ins Bett und beginnen sich leidenschaftlich zu lieben.
Bei Mars Moden wirkt Lars völlig aggressiv. Er tobt und Miranda versucht ihn zu beruhigen, doch er fährt sie nur an und stürmt hinaus.
„Ganz schöne Stimmungsschwankungen. Was ist denn bloß ihn ihn gefahren?“ fragt eine Mitarbeiterin Miranda.
„Ich habe absolut keine Ahnung.“
André kommt aus dem Fahrstuhl. „Was ist denn los?“ fragt er, als er den merkwürdigen Blick der Beiden bemerkt, worauf die Mitarbeiterin zurückzieht. „Wissen sie, wo mein Sohn ist?“
„Er...ist kurz außer Haus.“
„Gut, gut. Würden sie bitte die Briefe zur Post bringen, meine Liebe? Es ist wichtig, daß sie noch heute rausgehen. Wenn alles gut geht, haben wir bald einen neuen Vertragspartner.“ André lächelt und wirkt sehr zufrieden und verschwindet in seinem Büro, nachdem er Miranda die Post übergeben hat.
Matha spricht mit Dr. Frontheim. Er gibt ihr den Rat mit Marion ganz offen zu reden. Und sie sollte die nächste Zeit nicht allein bleiben. Außerdem würde er sich gern ihrer annehmen, denn es scheint, als wenn sie noch Therapiebedarf habe.
„Wir können sie nicht zwingen.“
„Ich glaube kaum, daß es notwendig sein wird. Sie wird sicher dankbar ein für jede Art von Unterstützung in dieser schwierigen Zeit.“
Matha nickt zustimmend.
Johannes ist in die Firma gefahren, um mit Jörg zu sprechen. Dieser ist sichtlich über den Besuch überrascht. Johannes schaut sich das improvisierte Fabrikhaus an und findet es gut, daß sie es damals nicht abgerissen haben.
„Oliver hatte es eigentlich vor, aber irgendetwas hat ihn dann doch gehindert.“ lacht Johannes. „Er war immer sehr spontan, was gewisse Entscheidungen anging. Erst viel später weiß man, was das Gute daran ist.“
„Das ist wohl wahr.“
„Aber manchmal kann es auch zu spät sein. Jörg. Ich will ihnen wirklich nicht zu nahe treten, aber können sie nicht über ihren Schatten springen?“
„Ich nehme einmal an, wir sprechen jetzt nicht mehr über etwas Geschäftliches.“
„Ihre Mutter ist bestimmt kein einfacher Mensch, aber sie liebt sie und leidet wirklich sehr unter ihrer Ablehnung. Bitte, kommen sie mit und gehen sie auf sie zu.“
Jörg bleibt zurückhaltend.
Im Auto versucht Marty Alf die Angst zu nehmen. Dann sagt Alf, daß man vieles beginnt anders zu sehen, wenn man dem Tode nahe ist.
„Aber...“
„Nein, lass mich ausreden. Ich meine damit: du solltest keinen Streit eine Freundschaft zerstören lassen. Vielleicht ist es schon morgen zu spät. Daran solltest du immer denken.“
Marty sieht Alf an, der seinen Blick wieder der Straße widmet.
Auf dem Weg zur Arbeit sieht Miranda Lars. Sie will zu ihm; entdeckt dann aber, daß er nicht allein ist. Doch die geheimnisvolle Haltung der Beiden macht sie etwas stutzig.
Barbara räkelt sich im Bett und schaut Ned an, der sich langsam wieder anzieht.
„Schade, daß du gehen musst. Ich würde lieber den Rest meines freien Tages mit dir im Bett verbringen.“
„Ich hole nur die Zwillinge ab und dann bin ich schon wieder da.“ Er küsst sie. Kaum ist er weg, klingelt das Telefon.
„Bist du verrückt hier anzurufen?“ faucht sie in den Hörer. „Wenn Ned an den Apparat gegangen wäre.“
An der anderen Leitung sitzt Graf, der zu lachen beginnt. „Du machst dir ja wirklich Sorgen.“
„Komm zur Sache. Oder hast nur nur angerufen, weil du Sehnsucht nach mir hattest.“
„Nicht ganz. Aber vielleicht solltest du wissen, daß meine Kollegin dich im Verdacht hat, etwas mit diesem Ulli zu tun gehabt zu haben.“
„Was??“
„Man hat euch zusammen gesehen!“
Matha hilft Marion sich fertig zu machen, um das Krankenhaus zu verlassen. Sie spürt, daß ihrer Schwester alles unangenehm ist.
„Es...tut mir leid.“
„Marion. Du weißt, ich bin immer für dich da. Du machst eine sehr, sehr schlimme Zeit durch und ich kann verstehen, daß du dich hängen lässt, aber...“
„Das Leben muss weitergehen? Wolltest du das damit sagen?“
„Nicht so harsch vielleicht...aber ja.“
„Gerade von dir hätte ich mehr Verständnis erwartet. Du hast dein Baby verloren. Berührt dich das gar nicht?“
„Natürlich berührt es mich. Die Umstände waren vielleicht etwas eigenartig, aber ich habe mich auf das Kind gefreut. Es zu verlieren hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Aber deswegen gebe ich doch nicht auf. Und das solltest du auch nicht. Tu es nicht für mich oder für die blöde Firma. Tu es für dich und deine Tochter. Hast du auch nur einen Moment an sie gedacht, als du deine Pillen eingeworfen hast?“
Marion wirkt getroffen. Es wird ihr bewusst, daß sie tatsächlich nicht an Daisy gedacht hat. Sie schüttelt nieder geschmettert den Kopf.
„Dann solltest du es ab jetzt tun. Sie braucht dich nämlich. Falls du es vergessen hast: sie hat auch gerade ihren Vater verloren.“
Marion beginnt zu weinen. Matha tut es fast schon leid, wie sie mit ihr geredet hat und nimmt sie in den Arm, was Marion sofort erwidert.
Johannes kommt ins Blumenzimmer, wo Gerda sich still um die Pflanzen kümmert. Er geht zu ihr und gibt ihr einen Kuss die Wange.
„Du hast mich erschreckt.“ zuckt sie zusammen.
„So in Gedanken verloren?“
„Ja. Gartenarbeit habe ich immer gemocht, aber bis auf ein paar Blumenkästen hatte ich nie wirklich die Möglichkeit dies auszuleben. Es hilft mir mich zu entspannen und nachzudenken.“
„Ich...habe mit deinem Sohn gesprochen.“
Sie schwingt zu ihm herum. „Und? Was hat er gesagt?“ Doch sie sieht in seinem Gesicht, daß das Gespräch wohl nicht sehr erfolgreich gewesen ist.
„Du musst ihm noch Zeit geben.“
Ein Diener kommt herein und bittet Johannes zum Telefon.
Wieder allein verdüstert sich Gerdas Blick.
Lars kommt gut gelaunt ins Büro zurück und entschuldigt sich bei Miranda mit ein paar Blumen. Dann geht er in sein Büro. André kommt aus seinem Büro.
„Habe ich nicht gerade meinen Sohn gehört?“
Miranda nickt.
„Bitten sie ihn doch bitte, gleich in mein Büro zu kommen, ja?“
„Natürlich, Herr Mars.“
André verschwindet in seinem Büro und sie geht zu Lars, der sich bei ihrem erscheinen ertappt fühlt „Was ist denn?“ faucht er.
„Ihr Vater möchte sie dringend in seinem Büro sprechen.“
„Ja, ja. Ich komme gleich.“
Sie geht hinaus, beobachtet ich aber durch einen Spalt, wobei sie sieht, wie er ihr den Rücken kehrt, etwas tut und dann etwas in seinem Schreibtisch verschwinden lässt. Als er sich auf den Weg macht, geht sie schnell an ihren Schreibtisch zurück. Er kommt heraus und verschwindet in Andrés Büro. Sie schaut ihm nach und sieht dann zu seiner Tür.
Wieder zu hause wirkt Alf etwas ruhiger.
„Jetzt mach dir keine Sorgen. Es wird sicher alles gut.“ sagt Marty.
„Es muss operiert werden, hat er gesagt.“
„Aber er hat ebenfalls gesagt, daß die Heilungschancen gut stehen. Wichtig ist, daß es schnell passiert und die Geschwüre gutartig sind.“
„Und wenn nicht?“
„Alf. Denk jetzt positiv. Du musst daran glauben, daß alles gut wird.“
Dann geht Marty wieder zur Tür.
„Wo gehst du hin?“
„Ich denke, du hattest recht. Ich sollte etwas klären.“
Marion ist froh wieder zu hause zu sein. Ned sagt ihr noch, daß sie so etwas niemals wieder tun darf. Er nimmt sie in den Arm und gibt ihr einen Kuss auf den Kopf. Dann lässt er sie mit Matha allein.
„Er hat recht, Schwesterherz. Und ich denke...“ Sie hält kurz inne. „Ich halte es für sinnvoll, wenn du dich mit Dr. Frontheim zusammen setzt.“
Marion will erst Einwände erheben, seufzt aber und nickt leicht.
Marty zögert, bevor er an die Hotelzimmertür klopft, doch dann tut er es und kurz darauf öffnet Michael.
„Komm rein.“
„Du wirkst nicht überrascht.“ sagt Marty, als er eintritt.
„Ich kenne dich schon sehr lange.“
„Dann weißt du auch, wieso ich gekommen bin.“
„Ebenso, daß ich wußte, wo du mich finden wirst.“ grinst Michael.
„Es tut mir leid, was ich gesagt habe.“
„Mir tut es auch leid, auch wenn sich meine Meinung nicht geändert hat. Ich mache mir eben Sorgen um dich...und um Marion.“
„Sie hat versucht sich umzubringen.“
„Was?? Wie geht es ihr?“
„Besser. Aber es hat mir klar gemacht, daß ich nie mehr für sie sein kann als...ihr großer Bruder.“
Michael schaut ihn nachdenklich an. „Du liebst sie also wirklich.“
Marty sieht ihn an, was für Michael als Antwort reicht. „Dann kenne ich dich doch weniger, als ich dachte.“
Johannes und Gerda sitzen beim Essen, als Jörg hereingeführt wird. Der Diener entschuldigt sich, aber Jörg habe sich nicht aufhalten lassen.
„Mutter. Ich möchte mit dir reden...Allein, wenn es dir nichts ausmacht.“
Gerda schaut Johannes an, der ihr zunickt. Sie steht auf und geht mit ihm in ein anderes Zimmer.
„Ich freue mich so sehr, daß du gekommen bist. Du weißt nicht, was mir das...“
„Ich möchte dir gern wieder vertrauen.“ unterbricht er sie. „Aber kann ich das? Nach allem was geschehen ist?“
„Ich weiß, ich habe viele Fehler gemacht.“
„Ich werde dir noch eine Chance geben. Ich hoffe sehr, daß ich es nicht bereuen werde.“
Sie strahlt ihn an.
„Das wirst du nicht. Das verspreche ich dir.“
Zum gleichen Zeitpunkt, bekommt Kommissarin Decker einen anonymen Anruf von einem Mann mit verzerrter Stimme.
„Die Person, die sie suchen ist Gerda Kabbin!“
Miranda schaut in alle Schubladen von Lars´ Schreibtisch. Dann entdeckt sie ganz hinten in einer Lade etwas und zieht es heraus, nachdem sie zur Tür geschaut hat, um sicher zu gehen, daß niemand da ist. Erschrocken schaut sie auf das Tütchen mit dem Kokain. Da steht Lars neben ihr und starrt sie erzürnt an.