Die Korths

Die Korths
Die Korth - Villa (entspricht in etwa der Vorstellung des Gebäudes der Serie; die Eingangstür ist tiefer und mit einer runden Marmortreppe rundum begehbar und das Wappen der Korthfamilie ist über dem Eingang)

Neue Hauptfiguren Staffel 7 (1990)

Inspiriert durch die amerikanischen Serien, sind die Namen englisch auszusprechen!

KOMMISSAR VIKTOR WENSCH: Kommissar für den Fall Gerda
ROLAND ZIMMERMANN: sein Kollege
PATRIK FLOWER: Vorarbeiter der tunesischen Fabrik
RANDY FLOWER: sein Bruder
ROSEMARIE BECKER: Kindertherapeutin
ROBERT MENNIG: Pferdewirt
TOBIAS TONHAUS: 6jähriger aus der Therapiegruppe von Rosemarie
CLAUDIA TONHAUS: Tobias´ Mutter
TED BREGS: Ex-Söldner

JAQUES DE BRISKOLET: Eventveranstalter

CastListe Staffel 7

KEINE DER FOLGENEN PROMINENTEN STEHEN IM REALEN BEZUG ZU DER ERFUNDENEN SERIE!

MARION/MATHA KORTH: --
MICK KABBIN: --
NED MADRICK: David Hasselhoff ("Knight Rider")

JÖRG KABBIN: Josh Brolin ("Die Goonies")
MARTY KORTH: --
LARS MARS: --
ALF: Guy Pearce ("Nachbarn", "Memento")
MICHAEL MCJORCH: --
THORSTEN MARS: Thorsten Risse (Ja, das bin ich!)
TOBIAS TONHAUS: Elijah Wood ("Herr der Ringe")
CLAUDIA TONHAUS: --
RICK ENGEL: Ben Becker ("Schlafes Bruder")

Special Guest-stars:

ANDRÉ MARS: John Callahan ("Falcon Crest")
KOMMISSAR VIKTOR WENSCH: Martin Kove ("Cagney & Lacey")
PATRIK FLOWER: Andrew Stevens ("Dallas")
RANDY FLOWER: Richard Dean Anderson ("MacGyver", "Stargate")
ROSEMARIE BECKER: Julia Roberts ("Pretty Woman")
ROBERT MENNIG: Fabian Harloff ("Ein Fall für TKKG")
TED BREGS: Dack Rambo ("Dallas")

JAQUES DE BRISKOLET: Dirk Bach ("Dirk Bach Show")

-- frei erfundene Personen

Mittwoch, 23. März 2011

Staffel 03 - Teil 09: WAISEN


Wütend stürzt André in seine Wohnung; gefolgt von Lars. André kann nicht verstehen, wie es den Korths gelungen ist in so kurzer Zeit ein so traumhaftes Kleid aus dem Hut zu zaubern. Sein Spitzel hat davon nichts erwähnt. Lars versucht ihn zu beruhigen, da ja für Mars Moden der Tag auch sehr erfolgreich gewesen sei.
„Verstehst du das nicht? Korth spielt jetzt wieder oben mit. Mit der Auszeichnung des Brautkleides, ist die Schmach über den Rest der Kollektion vergessen. Jetzt muss ich wieder von vorne anfangen sie zu diskreditieren. Aber mir wird schon etwas einfallen, verlass dich drauf! Ich werde Rache bekommen!“
In der Korth Villa wird von Ned eine Champagnerflasche geöffnet. Ned, Marty, Jörg und Marion, welche natürlich mit Saft anstößt, freuen sich über diesen Erfolg. Nur Frank wirkt etwas zurückhaltend.
„Das war wirklich Rettung in letzter Sekunde.“ freut sich Marion. „Viele der Stammkunden sind wieder zurückgekommen und haben neue Aufträge geordert.“
„Ja, und daß Mike wieder zurück ist, macht den Tag doch perfekt.“ sagt Ned und klopft Jörg auf den Rücken.
„Fragt sich nur, wie lange es dauert, bis er wieder versucht abzuhauen.“ seufzt dieser.
Frank stellt sein Glas auf den Tisch. „Ich rede mal mit ihm. Das wollte ich eh tun.“
Marion sieht ihm nach. „Irgendwie scheint er sich nicht zu freuen. Dabei seid ihr doch meine Helden.“ Sie lächelt Marty an, der etwas verlegen wirkt. Auch Ned sieht ihn an, allerdings warnend.
Frank klopft an Mikes Tür und tritt vorsichtig ein. Mike liegt auf dem Bett und starrt an die Decke.
„Hey, Kleiner. Alles klar bei dir?“
Keine Reaktion. Frank setzt sich zu ihm ans Bett.
„Was hast du dir eigentlich dabei gedacht..weglaufen. Bist du aus diesem kindischen Alter nicht längst heraus?“ sagt er, bleibt dabei aber ruhig und freundlich. „Wo wolltest du überhaupt hin?“
„Weg!“
„Ist das alles? Dein Ziel war einfach: weg? Was genau hat dich denn dazu bewegt? Haben wir...habe ich etwas falsch gemacht? Ist es, weil wir dir nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt haben?“
„Ach! Du verstehst doch rein gar nichts!“
„Dann erkläre es mir doch. Ich will den Fehler nicht wiederholen, wenn es an mir gelegen hat. Ich mach in letzter Zeit schon genug Fehler. Also?“
„Ich will jetzt nicht darüber reden.“
„Okay. Akzeptiert. Aber bitte versprich mir, daß du dich nicht wieder einfach aus dem Staub machst. Wir haben uns nämlich echt große Sorgen gemacht. Und das meine ich ernst.“ Frank steht auf und geht zur Tür, dreht sich nochmals um: „Versprichst du es?“
„Ja!“ antwortet Mike genervt, aber als Frank verschwunden ist, sieht er ihm nachdenklich hinter her.
Es ist etwas Ruhe eingekehrt in die Feierlaune und Ned geht ins Bett.
„Der erste Schritt ist jetzt wieder gemacht.“ sagt Marion. „Aber wir dürfen uns jetzt nicht ausruhen. Unser Ruf ist durch André immer noch arg angeschlagen.“
„Da hast du leider Recht.“ seufzt Jörg. „Wir sollten intensiv drüber nachdenken, was wir noch tun können.“
„Aber nicht mehr heute. Ich bin müde.“ gähnt Marion und verabschiedet sich. Jörg folgt ihr. Marty trinkt sein Glas aus und blickt dabei sehr nachdenklich ins Kaminfeuer.
Frank kommt aus dem Bad, als Marion ins Zimmer kommt. Man spürt die Kälte, die momentan zwischen ihnen herrscht. Marion versucht einen Schritt auf ihn zu zugehen, doch er weicht ihr aus und legt sich ins Bett. Sie ist traurig und geht ins Badezimmer.
Mike schleicht dir Treppe hinunter, schaut aus der Eingangstür und sieht, daß er dort nicht an dem Sicherheitsleuten vorbeikommt. Er dreht um und schleicht durch das Kaminzimmer. Kurz vor der Tür räuspert sich jemand. Er dreht sich erschrocken um.
„Möchtest du um diese zeit noch irgendwo hin?“ Marty steht aus dem Sessel auf und geht zu Mike hinüber.
„Ich bin... ich wollte...“ stottert Mike erst, fängt sich aber schnell wieder. „Wer bitte sind sie?“
„Ach stimmt. Du kennst mich ja noch gar nicht.“ Marty streckt ihm die Hand entgegen. „Ich bin Marty.“
Mike ist etwas skeptisch, was Marty merkt und nach Mikes Hand greift und sie schüttelt.
„Okay okay.“ befreit Mike seine Hand. „Ich bin...“
„Mike. Ich weiß Bescheid. Komm, setz dich erst mal zu mir.“
„Nee, ich sollte jetzt...“
Marty setzt sich zurück in den Sessel und weist auf den anderen, der ihm gegenüber steht. Mike zögert erst und lässt sich dann doch in den Sessel fallen.
„Dann erzähl doch mal, wieso du schon wieder abhauen willst. Was ist so schlimm, daß es dich nach draußen treibt?“
„Das würdest du sowieso nicht verstehen.“
„Wer weiß? Vielleicht doch. Käme auf einen Versuch an, oder?“ Er lächelt Marty an und Mike schaut etwas zögerlich zurück.
Beim Frühstück am nächsten Morgen scheint Jörg wie ausgewechselt. Er freut sich so sehr, daß er Mike wieder da ist und er liegt tatsächlich noch im Bett und schläft, obwohl Jörg eigentlich damit gerechnet hätte, daß er sich wieder davon stehlen würde.
„Also, waren diese ganzen Sicherheitsleute ganz um sonst die ganze Nacht im Einsatz.“ grinst Ned. „Wie gut, daß Mike einen Bruder hat, der ihm so vertraut.“
„Ich wollte nur auf Nummer scher gehen.“
Marty sagt nichts dazu und nippt an seinem Kaffee.
„Sind Frank und Marion schon wach?“ fragt Jörg und bekommt nur Achselzucken zur Antwort.
Marion sitzt währenddessen vor ihrem Spiegel und kämpft sich traurig die Haare. Frank kommt aus fertig angezogen aus dem Ankleidezimmer.
„Soll das jetzt so weitergehen zwischen uns?“ schaut sie ihn durch das Spiegelbild an.
„Was meinst du bitte?“
„Du weißt genau, was ich meine. Irgendetwas scheint zwischen uns zu stehen und ich weiß nicht was es ist.“ Sie dreht sich zu ihm um. „Liebst du mich nicht mehr? Ist es das?“
„Was redest du denn da? Natürlich liebe ich dich. Ich....es ist halt...Wir haben einfach so wenig Zeit für uns.“ Er kniet sich vor ihr und nimmt ihre Hände. „Ich habe einfach das Gefühl, das wird sich auch in der nahen Zukunft nicht ändern. Das macht mir etwas Angst.“
„Aber wenn das Baby erst einmal da ist...“
„Marion. Auch dann wird die Firma das Wichtigste sein und das muss es auch. Vor allem jetzt, wo Matha nicht mehr da ist. Ich werde dich natürlich unterstützen so gut es geht.“
„Und Marty ist ja auch da.“
„Ja, Marty ist auch da.“ brummt Frank, der das natürlich nicht hören wollte und steht auf, was Marion aber nicht negativ wertet.
Mike wacht auf und erschrickt, weil Jörg neben seinem Bett sitzt.
„Was tust du da?“
„Ich wollte dir nur einen guten Morgen wünschen. Und ich habe dir Frühstück gebracht.“
„Danke, aber das wäre doch wirklich nicht nötig gewesen.“
„Doch war es. Ich war für dich nicht da und deswegen hast du allen Grund sauer zu sein. Ich will diesen Fehler wieder gut machen.“
„In dem d mir Frühstück ans Bett bringst und mir beim schlafen zusiehst?“
Jörg lacht. „Nein, in dem ich für dich da sein werde. Lass uns doch heute etwas zusammen unternehmen.“ Er reicht Mike ein geschmiertes Brötchen, was dieser etwas zögerlich entgegen nimmt.
Marion kommt die Treppe herunter, als Marty in die Eingangshalle kommt.
„Gut, daß ich dich sehe. Ich wollte mit dir reden.“ sagt er. „Hast du kurz Zeit?“ Sie gehen zusammen ins Arbeitszimmer, was natürlich Frank sieht, der gerade auf der Galerie erscheint.
Marion setzt sich und Marty tigert etwas nervös i und her.
„Was ist den los mit dir? Fragt sie.
„Ich habe mir den ganzen Abend Gedanken gemacht.“
„Worüber?“
„Naja, was man noch so tun könnte. Und ich hatte da gedacht: wie wäre es, wenn sich Korth bei Hilfsprojekten Unterstützung anbietet.“
„Naja, so gesehen keine schlechte Idee, aber wäre das nicht zu offensichtlich? Ich meine, die Presse und besonders André würden uns vorwerfen, daß wie es nur der Publicity wegen tun würden.“
„Nicht, wenn es etwas ist, was einen familiären Hintergrund hat.“
Marion denkt kurz nach und scheint zu verstehen, was er meint. „Du meinst..“
„Genau: Waisenhäuser. Es wäre ideal und was Gutes.“
Marion gefällt die Idee.
Ned sieht Frank allein in der Bibliothek sitzen. Er wirkt etwas zerknirscht, was Ned bemerkt.
„Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen? Sag mir nicht, es geht schon wieder um Marty.“
„Ständig lauert er Marion auf. Jetzt sitzen sie schon wieder im Arbeitszimmer zusammen...allein.“
Ned seufzt, greift ihn am Arm und schleift ihn zum Arbeitszimmer, wo er kurz klopft und mit Frank hinein stürmt.
„Gut das ihr da seid.“ lächelt Marion. „Wir haben einen Plan.“
André wirft die Zeitung zurück auf den Schreibtisch, nachdem er den positiven Artikel über Korth gelesen hat. Lars kommt herein und bringt ihm einen Kaffee.
„Die Telefone sind heute sehr still.“ brummt André. „Sicher klingt es bei Korth am laufenden Band.“
„Vater. Wir haben uns jetzt um die neuen Aufträge zu kümmern. Denkst du nicht, das wäre jetzt wichtiger als dein persönlicher Rachefeldzug?“
„Du verstehst wieder rein gar nichts!“
Lars seufzt und sieht seinem Vater hinter her, der zornig das Büro verlässt.
Ned sieht, wie Jörg und Mike gerade das Haus verlassen wollen.
„Wo wollt ihr denn hin?“
„Ach wir lassen uns unterwegs was einfallen. Vielleicht ins Kino oder in den Zoo.“
„In den Zoo?“ fragt Ned skeptisch und sieht, wie Mikes Mund die Worte „Hilf mir!“ formt.
„Wir werden sehen.“ freut sich Jörg, nimmt Mike am Arm und geht hinaus, gefolgt von Neds schmunzelndem Blick und schüttelnden Kopf.
In der Psychiatrie freut sich Dr. Frontheim, daß Matha ruhiger geworden ist und sich sogar in einer Gruppe Mitpatienten einfügt. Auch seine Kollegin glaubt, daß dies die ersten Schritte sind zu einer Genesung.
„Aber wir sollten uns noch nicht zu früh freuen. Es sind wirklich erst kleine Schritte.“
„Wollen sie ihre Familie darüber in Kenntnis setzen?“
„Noch nicht. Ich möchte keinen falschen Hoffnungen wecken.“
Marion freut sich, daß Frank die Idee auch gut findet. Bevor sie ihm sagen kann, daß Marty sie darauf gebracht hat, beendet dieser ein Telefonat und berichtet, daß sie einen Termin in einem Waisenhaus bekommen haben, um sich dort einmal vor Ort umzusehen.
Unterdessen kann man unter musikalischer Untermalung sehen, wie Jörg alles tut, um Mike einen schönen Tag zu gestalten, was dieser doch etwas genervt über sich ergehen lässt. Am Ende sitzen sie Eis essend in einem Café, wo Jörg schon die nächsten Sachen plant, bis Mike gereizt den Löffel hinwirft.
„Was ist denn los? Hab ich etwas falsch gemacht? Möchtest du nicht Schlittschuhlaufen? Wir können auch gern...“
„Gar nichts möchte ich. DU möchtest und das nervt!“
„Aber...“
„Sorry, Jörg, aber so geht das nicht. Ich weiß, du meinst es nur gut, ein du ein schlechtes Gewissen hast.“ Er seufzt. „Das musst du nicht. Ich bin ganz allein dafür verantwortlich, was geschehen ist. Ich bin weggelaufen, weil ich es einfach nicht mehr ertragen konnte. Der ganze Rummel; Mama; der Tod von Markus. Das war alles einfach zu viel für mich, verstehst du? Ja, ich wollte weg und ja ich wäre auch jetzt wieder abgehauen.“
Jörg wirkt sehr bedrückt.
„Aber Marty hat recht. Ich kann froh sein, daß ich eine Familie habe. Es ist vielleicht nicht die perfekteste auf der Welt, aber es gibt genug Kinder, die ohne aufwachsen müssen. Das habe ich jetzt verstanden. Also, du musst dir um mich keine Sorgen mehr machen, okay?“ Er lächelt seinen großen Bruder an und dieser lächelt zurück.
Ned hat Marty und Marion mit ins Waisenhaus begleitet. Frank musste leider ins Büro fahren, da Gertrud einfach überfordert ist mit der Flut an Presse anfragen. Mit Marion gehen sofort die Muttergefühle mit ihr durch und findet ein Kind süßer als das nächste. Dann stoßen sie auf einen sportlichen, jungen Mann, den sie für einen der Betreuer halten. Er führt sie etwas herum und sie kommen ins Gespräch.
André stürmt wütend eine eine Zeitungsredaktion, wo er sich über die positive Berichterstattung von Korth ärgert. Die Redakteurin, versucht ihn zu beruhigen und nimmt ihn mit in ihr Büro. Dort fragt sie ihn, ob er noch zu retten wäre so einen Tumult zu veranstalten.
„Sie hast mir versprochen, daß Korth nicht gut wegkommen wird und dann muss ich sie strahlend auf dem Titelblatt sehen.“
„Was sollte ich denn tun? Sie haben mir gesagt, Korth würde dem Ruin entgegen sehen und dann diese Wendung. Ich bin in erster Linie Journalistin und berichte. Ich bin nicht schuld daran.“
„Sie haben recht. Es tut mir leid. Ich habe ihnen den ersten Platz an der Untergangstafel von Korth versprochen und ich gedenke meine Versprechen zu halten.“ Er sieht sie bohren an und verlässt das Büro, wo er sie sehr fragend zurück läßt.
Gerade als Alf, so hat der junge Mann sich vorgestellt, und die anderen am Büro der Heimleitung vorbeikommen, öffnet sich die Tür und eine alte Dame tritt heraus. Sie freut sich sie alle kennenzulernen und nimmt sie mit in ihr Büro. Sie würde gleich einen Rundgang mit ihnen machen, sagt sie, doch Marion meint, der Betreuer Alf habe sie bereits herumgeführt.
„Betreuer? Oh nein, Alfred ist eigentlich kein Betreuer in dem Sinne.“
„Wie meinen sie das?“
„Oh, nun ja. Er ist freiwilliger Helfer aus eigener Sache.“
„Soll das heißen...“ fragt Ned.
„Alfred ist als Waise zu uns gekommen. Leider fand er nie eine richtige Familie und wir haben ihn auf seinen Wunsch als Mitarbeiter hier behalten. Er wollte uns nie verlassen. Selbst als er vor einigen Monaten 18 wurde.“
„Das ist ja traurig.“ seufzt Marion.
„Aber wieso? Er ist glücklich und uns eine große Hilfe, wo unsere finanziellen Mittel ja leider arg begrenzt sind.“
„Oh. Und genau deswegen sind wir hier.“ lächelt Marty.
Jörg und Mike gehen etwas am Baldeneysee spazieren. Jörg freut sich, daß Mike so ehrlich zu ihm war und es tut ihm leid, wenn er ihn so in Beschlag genommen hat.
„Ist schon okay.“
„Was willst du denn jetzt tun?“
„Na was wohl. Ich werde wieder zur Schule gehen müssen. Ich habe ja jetzt eine ganze Zeit nach zu holen. Hoffentlich komme ich überhaupt noch mit.“
„Das wird schon. Du bist ein kluger Junge..ähm...junger Mann.“
„Danke.“
„Und willst du auch wieder schwimmen?“
„Klar. Wieso nicht?“
Jörg wirkt plötzlich etwas ruhig.
„Was ist?“
„Und...was ist mit Mutter?“
„Was soll mit ihr sein? Sie hat entschieden sich abzusetzen. Gut dann soll es so sein. Wir werden auch ohne sie klar kommen, oder?“
Jörg lächelt. „Ja, das werden wir. Ganz bestimmt.“
Frank ist völlig erledigt nach den ganzen Telefonaten. Gertrud bringt ihm einen Kaffee und beglückwünscht ihn zu de grandiosen Arbeit.
„Noch ist nicht alles erledigt, Gertrud.“
„Aber es geht wieder aufwärts. Das ist doch sehr gut.“
„Ja, aber es wartet eine ganze Menge Arbeit. Wenig Zeit für Erholung.“
Sie grinst und sagt im singenden Tonfall: „Ja und warte mal ab, bis ihr wieder Eltern seid.“
Er verzieht nur das Gesicht, als das Telefon wieder klingelt.
Marion geht im Waisenhaus in Bad und erschrickt etwas über die Zustände dort. Als sie wieder herauskommt, trifft sie Alf, der gerade ein kleines Mädchen getröstet hat. Sie setzt sich zu ihm, als das Mädchen geht und erzählt, daß sie von der Heimleitung seine Geschichte gehört habe und das es ihr leid tut.
„Wieso? Das muss es nicht. Ich hab es gut getroffen hier.“ Er sieht sie an und er verliert seine Fassade. „Okay, ich gebs zu. Natürlich wäre ich gern adoptiert worden. Ich frage mich oft, wieso mich niemand wollte.“
„Was ist mit deinen leiblichen Eltern? Hast du je erfahren, wer sie waren?“
„Leider ja.“
„Leider?“
„Sie haben mich nicht gewollt, weil ich in ihren Plan nicht passte. Sie waren zu sehr mit sich und ihrem Leben beschäftigt. Sie waren selbstständig und ihr Laden war ihnen wichtiger als ich.“
„Woher...?“
„Woher ich das weiß? Weil sie bei einem Brand in ihrem Laden ums Leben gekommen sind und so kam alles ans Tageslicht. Aber hey, ich bin froh. Ich bin hier gut aufgewachsen und kann hier andren zu Seite stehen, die ähnliches durchgemacht haben.“ Er sieht auf ihren Bauch. „Ihrem Kind wird sicher so etwas erspart bleiben und das finde ich schön.“ Er lächelt sie warm an und sie erwidert es, mit einem Kloß im Hals.
Im Atelier von Mars Moden kümmert sich Lars um die neuen Entwürfe, als er hört, wie André in sein Büro stürmt und die Tür zuknallt. Lars entschuldigt sich für einen Augenblick und folgt seinem Vater.
„Was ist denn mit dir los? Wo warst du? Wir ersticken hier in Arbeit und du...“
„Nicht jetzt bitte.“
„Aber...“
„Ich sagte: nicht jetzt!“
„Gut. Wie du meinst. Aber vergiss nicht: nebenbei führen wir hier noch ein Modelabel.“ Lars verlässt zornig das Büro.
Wieder im Auto freuen sich Ned und Marty, daß alles so gut geklappt hat. Die Zusammenarbeit mit dem Waisenhaus scheint perfekt. Marty merkt, daß Marion etwas abgelenkt ist. Als er sie darauf ansprechen will, klingt das Autotelefon. Dr. Frontheim möchte Marion zu sich bitten.
„Sollen wir dich begleiten?“
„Nein nein. Setzt mich bitte nur kurz dort ab, ja?“ Sie wirkt sehr nervös, was Marty nicht gefällt und er ihre Hand nimmt.
Jörg und Mike sind wieder zurück und Mike stürmt hinaus in sein Zimmer. Jörg setzt sich zu Hanna in die Küche, die schnell bemerkt, daß es Jörg endlich wieder besser geht.
„Ja, es scheint endlich gut zu laufen und ich hoffe wirklich sehr, daß es so bleibt.“
Dr. Frontheim freut sich, daß Marion kommen konnte. Er war sich nicht sicher, ob r ihr schon von den neuesten Geschehnissen in Kenntnis setzen sollte, aber nach langem Überlegen hat er sich dafür entscheiden. Er geht mit ihr durch die Gänge und erzählt ihr, daß er sich freut sagen zu können, daß Matha sehr große Fortschritte gemacht hat.
„Das heißt, sie spricht wieder?“
„Das leider noch nicht, aber sie hat wieder intensiven Kontakt zu ihren Mitmenschen aufgebaut. Selbst auf uns und das Pflegepersonal geht sie friedlich und freundlich zu. Ich bin nun bereit einen großen Schritt zu wagen.“
Sie bleiben stehen und Marion schaut ihn an. „Ich darf endlich zu ihr?“
„Ja. Ich denke, es ist so weit, daß wir diese Konfrontation riskieren können. Natürlich unter Beaufsichtigung.“
Marion freut sich, dreht sich um und geht mit ihm in das Zimmer, wo Matha mit anderen Patienten sitzt und arbeitet.
„Sehen sie mal, wen ich mitgebracht habe.“ sagt Dr. Frontheim, als sie am Tisch an dem Matha sitzt angekommen sind.
„Hallo, Matha.“ wispert Marion vorsichtig. Man hört förmlich die Angst vor der Reaktion ihrer Schwester.
Matha schaut langsam auf und sieht sehr ernst aus. Marion begräbt ihre Hoffnung fasst, als Matha sie plötzlich anlächelt. Das Eis scheint gebrochen zu sein und besonders Dr. Frontheim freut sich darüber.
Lars wird von allen Seiten von Mitarbeitern belagert. Immer wieder möchte jemand etwas von ihm. Es reicht ihm und er stürmt hinaus.
„Ich..schaffe das nicht.“ gesteht er sich wütend ein, als er sich vor dem Gebäude auf einer Bank fallen läßt.
Ned und Marty freuen sich, als sie zuhause ankommen, daß es so gut läuft und das Projekt sicher den Erfolg bringt, welchen sie sich erhoffen. Da kommt Frank nach hause. Er ist völlig fertig, aber zufrieden. Er fragt natürlich wo Marion sei und macht sich sofort Sorgen, als Ned ihm von dem Anruf erzählt.
Dr. Frontheim begleitet Marion zum Ausgang. Er ist sehr zufrieden mit dem Ergebnis, auch wenn Matha immer noch nicht gesprochen hat.
„Sie sind nicht mehr die Feindin, die sie früher in ihnen gesehen hat. Das zeigt, daß sie einiges gut verarbeitet hat.“
„Darf ich sie wieder besuchen?“
„Ich denke, genau das ist es, was sie jetzt braucht. Was sie vorher nicht wollte, wird ihr jetzt gut tun: ihre Nähe.“
„Ich danke ihnen, Dr. Frontheim. Ich kann ihnen gar nicht sagen, wie dankbar ich ihnen bin.“ Marion lächelt glücklich. Doch als sie das Haus verlässt wirkt sie wieder sehr traurig. Erinnerungsstücke tauchen wieder auf: die Vorwürfe, die Matha ihr gemacht hat. Das Gespräch über den Zeitmangel mit Frank und auch das Gespräch mit Alf über seine Eltern. Sie bekommt plötzlich Zweifel.
Mike schwimmt ein paar Runden. Ned kommt zu ihm und strahlt.
„Jörg hat mir erzählt, daß du wieder zur Schule gehen willst. Das freut mich sehr.“
„Gut, denn ich werde sicher deine Hilfe brauchen.“
„Meine?“
„Klar, wenn ich Anwalt werden will...“
Nun strahlt Ned noch mehr.
Marion kommt zurück in die Villa, gerade als Ned aus der Schwimmhalle kommt und auch Marty, Jörg und Frank in der Eingangshalle eintreffen. Sie freut sich, daß alle gerade da sind und bittet sie ins Kaminzimmer. Die Männer wirken etwas überrascht. Marty sagt jedoch, er wollte eh gerade mit ihr sprechen, was Frank sofort unterbricht, da auch er etwas mit ihr bereden wollte. Marion vertröstet sie, denn erst muss sie etwas wichtiges los werden.
„Es tut mir leid, aber was ich euch mitzuteilen habe ist wirklich sehr wichtig.“
„Du machst es aber sehr spannend.“ unkt Frank.
„Ich habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht, aber in Anbetracht dessen, was in den letzten Monaten vorgefallen ist, denke ich, ist es wirklich das einzig Richtige.“
„Mir schwant böses“ äußert sich Ned vorsichtig.
Marion holt tief Luft. „Ich habe beschlossen, die Firma zu verkaufen und versucht nicht mich umzustimmen. Mein Entschluss steht fest.“
Erschrocken und verwundert schauen sich die Männer an. Marions Gesichtsausdruck bleibt ernst und entschlossen.