Die Korths

Die Korths
Die Korth - Villa (entspricht in etwa der Vorstellung des Gebäudes der Serie; die Eingangstür ist tiefer und mit einer runden Marmortreppe rundum begehbar und das Wappen der Korthfamilie ist über dem Eingang)

Neue Hauptfiguren Staffel 7 (1990)

Inspiriert durch die amerikanischen Serien, sind die Namen englisch auszusprechen!

KOMMISSAR VIKTOR WENSCH: Kommissar für den Fall Gerda
ROLAND ZIMMERMANN: sein Kollege
PATRIK FLOWER: Vorarbeiter der tunesischen Fabrik
RANDY FLOWER: sein Bruder
ROSEMARIE BECKER: Kindertherapeutin
ROBERT MENNIG: Pferdewirt
TOBIAS TONHAUS: 6jähriger aus der Therapiegruppe von Rosemarie
CLAUDIA TONHAUS: Tobias´ Mutter
TED BREGS: Ex-Söldner

JAQUES DE BRISKOLET: Eventveranstalter

CastListe Staffel 7

KEINE DER FOLGENEN PROMINENTEN STEHEN IM REALEN BEZUG ZU DER ERFUNDENEN SERIE!

MARION/MATHA KORTH: --
MICK KABBIN: --
NED MADRICK: David Hasselhoff ("Knight Rider")

JÖRG KABBIN: Josh Brolin ("Die Goonies")
MARTY KORTH: --
LARS MARS: --
ALF: Guy Pearce ("Nachbarn", "Memento")
MICHAEL MCJORCH: --
THORSTEN MARS: Thorsten Risse (Ja, das bin ich!)
TOBIAS TONHAUS: Elijah Wood ("Herr der Ringe")
CLAUDIA TONHAUS: --
RICK ENGEL: Ben Becker ("Schlafes Bruder")

Special Guest-stars:

ANDRÉ MARS: John Callahan ("Falcon Crest")
KOMMISSAR VIKTOR WENSCH: Martin Kove ("Cagney & Lacey")
PATRIK FLOWER: Andrew Stevens ("Dallas")
RANDY FLOWER: Richard Dean Anderson ("MacGyver", "Stargate")
ROSEMARIE BECKER: Julia Roberts ("Pretty Woman")
ROBERT MENNIG: Fabian Harloff ("Ein Fall für TKKG")
TED BREGS: Dack Rambo ("Dallas")

JAQUES DE BRISKOLET: Dirk Bach ("Dirk Bach Show")

-- frei erfundene Personen

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Staffel 06 - Teil 01: TOTGEGLAUBTE LEBEN LÄNGER

Kamerafahrt über Essen. Dann über das Anwesen der Korths bis es dämmert. Villa von innen.
Matha stürzt wütend ins Gebäude und stürmt die Treppe hinauf. Kurz darauf folgt ihr Rick.
In ihrem Zimmer schmeißt Matha die Tür hinter sich zu, bevor Rick diese erreicht und dann vorsichtig eintritt.
„Du...hast die ganze Fahrt über kein Wort gesagt.“ beginnt er zaghaft.
Sie wirbelt zu ihm herum und starrt ihn böse an. „Was soll ich denn sagen? Vielen Dank, Rick. Danke, daß du mich nach Amsterdam geschleppt hast...oh und danke, daß wir jetzt verheiratet sind! Das war doch von Anfang an dein Plan, hab ich recht?!“
„Na ja...irgendwie schon, ja. Ich wollte dir doch nur beweisen, wie sehr ich dich liebe und...“
„Glaube ja nicht, daß ich das mit mir machen lasse. Ich werde diese unglückselige Ehe annullieren lassen. Und am Besten ist, du verschwindest jetzt aus meinem Blick...ansonsten kann ich nicht dafür garantieren nicht vorzeitig zur Witwe zu werden!“ Sie wendet sich von ihm ab und er schaut betreten zu Boden.
Zum gleichen Zeitpunkt sitzen Ned, Marty, Jörg, Alf und Michael mit offenen Mündern im Kaminzimmer und starren nach vorne. Dort steht neben Marion, welche völlig fertig wirkt, Frank. Jörg ist der Erste, der aufsteht und mit Tränen in den Augen seinen Bruder in die Arme schließt. Erst dann lösen sich auch die Anderen aus ihrer Haltung und begrüßen den bis dato Totgeglaubten. Nur Marty schaut Marion an, was dieser sehr unangenehm ist.
Natürlich wollen alle wissen, was mit Frank passiert ist und wieso er erst jetzt wieder aufgetaucht ist.
„Ich werde euch alles erklären, aber bitte nicht heute. Ich möchte erst mal wieder zuhause ankommen.“
Natürlich. Du musst ja völlig erschöpft sein.“ sagt Jörg über fürsorglich.
„Ein wenig. Marion...Kommst du?“ Und dies klang eher wie ein Befehl als eine Frage. Sie nickt nur stumm und folgt ihm.
„Es ist wie ein Wunder.“ freut sich Jörg.
„Allerdings. Und Marion hatte es die ganze Zeit gespürt. Sie muss so glücklich sein.“ sagt Ned.
Michael schaut Marty an. Er hat Mitleid mit ihm, da er jetzt schon wieder die Frau verloren hat, die er liebt.
Gerda sitzt in dem Büro ihres verstorbenen Mannen und liest irgendwelche Unterlagen, als der Butler Jeremiah ihr Besuch ankündigt.
„Um diese Zeit?“
„Sie ließ sich leider nicht abwimmeln.“
„Schon gut.“
Gerda geht in den kleinen Salon und wundert sich: „Sie?“
Barbara dreht sich zu ihr um.
„Was wollen sie denn um diese Zeit hier? Sollten sie nicht auf ihrem kleinen...Fest sein?“
„Es wird keine Verlobung geben. Er hat es gewagt mir einen Ehevertrag unter die Nase zu halten.“
Gerda lacht. „Für so klug hätte ich ihn gar nicht gehalten.“
„Schön, daß sie das so amüsiert.“
„Aber es ging ihnen doch gar nicht um das Geld. Was regen sie sich dann so auf?“
„Verstehen sie nicht? Er misstraut mir also immer noch. Das macht meinen Plan mich in die Familie zu schleichen zu nichte. Ich habe ihnen gesagt, worum es mir geht. Ich will endlich, was mir zu steht!“
„Gut. Und was gedenken sie jetzt zu tun?“
„Ich muss mir was anderes einfallen lassen. Und es wäre hilfreich, wenn sie mir zur Seite stehen.“
„Wenn es um die Vernichtung der Korths geht, bin ich ganz auf ihrer Seite. Das wissen sie. Was ist mit dieser Kommissarin?“
„Oh. Das Problem ist mittlerweile schon gelöst.“ grinst Barbara. „Graf hat mich kontaktiert, bevor er das Land verlassen hat. Und es wird so aussehen, als wenn sie mit dem Tablettenhandel zu tun habe.“
„Sehr gut. Dann werde ich mich um diesen Graf kümmern.“ Sie geht zu einem Telefon. Barbara schaut etwas besorgt, was Gerda bemerkt. „Er weiß einfach zu viel. Das ist mir zu riskant!“ Dann konzentriert sie sich auf das Telefonat. „Hallo? Ich habe einen Auftrag für sie.“
Ohne eine Antwort abzuwarten, platzt Matha in das Zimmer ihrer Schwester. Marion hat bis dahin vor dem Frisierspiegel gesessen und dreht sich nun erschrocken zu Matha herum, welche völlig aufgebracht über Rick herzieht. Marion versucht sie zu bremsen und ihr etwas mitzuteilen, doch gegen den Redeschwall von Matha kommt sie nicht an.
„...das ist doch wohl das Allerletzte, oder? Weil er mich liebt! Aber das werde ich ihm nicht durchgehen lassen.“
„Matha...bitte, ich muss dir etwas sagen.“ versucht Marion wieder.
„Und weißt du was das Schlimmste ist? Ich habe langsam wieder Vertrauen in ihn gewonnen. Und was macht dieser...dieser...Hirni? Sieh dir das an!“ Sie hält die Hand mit dem Ehering hoch. „Gleich morgen werde ich diese Heirat für Null und nichtig erklären la...“
Frank kommt mit einem Badetuch um die Hüften aus dem Badezimmer und rubbelt sich die Haare trocken. Matha bleibt erschrocken stehen und starrt ihn an. „Oh, mein Gott. Es geht schon wieder los!“
Marion steht seufzend auf. „Nein nein, Matha. Es ist wirklich Frank.“
„Hi!“ grinst Frank.
„Was...aber wie...?“ Matha starrt ihn immer noch an.
„Das versuche ich dir ja schon die ganze Zeit zu sagen.“
„Er...du...lebst?“
„Wie du sehen kannst. Ja. Keine Sorge. Ihr werdet euch schon daran gewöhnen.“
„Aber wie konntest du...?“
„Es ist wie die Feuerwehr gesagt hat.“ beginnt Marion, doch Frank schaut sie etwas strafend an und lächelt dann wieder Matha an.
„Ich war im Fahrstuhl, als es zu der Explosion kam. Gott sei Dank ist er nicht weit abgestürzt und ich konnte mich irgendwie aus den Trümmern befreien.“
„Wieso...wieso hast du dich nie gemeldet?“
„Das wollte ich.Doch ich hatte Angst bekommen. Nach allem was geschehen ist, war ich davon überzeugt, daß ich dem Anschlag zum Opfer fallen sollte. Also bin ich weggelaufen.“
Nun kommt Matha wieder zu sich und leichte Wut kommt in ihr hoch. „Weggelaufen?! Weißt du eigentlich, was wir deinetwegen durchgemachte haben...was sie deinetwegen durchgemacht hat?“
„Matha, bitte.“ beruhigt Marion sie.
„Ist doch wahr. Während unsere Familie fast daran zerbricht, macht der Herr sich einen Lenz. Das ist doch wohl...“ Sie schlägt entrüstet die Hände auf die Oberschenkel. „Hast du auch nur einen Moment an deine Kinder gedacht? An Daisy? An Alf?“
Auch Frank wird langsam zornig und geht auf Matha zu, bis sie sich Angesicht zu Angesicht gegenüber stehen. „Und ob. Jeden verfluchten Tag. Und genau deswegen bin ich weggeblieben, um meine Frau und meine Kinder zu schützen.“
„Das soll wohl ein Witz sein!“
„Bitte. Beruhigt euch doch wieder.“
„Wieso? Genau so habe ich sie in Erinnerung.“ faucht Frank.
„Ich war zumindest für sie da, als es ihr schlecht ging.“
„Das habe ich gesehen.“ lacht Frank auf. „Dank dir, glaubt die ganze Welt nun, meine Frau sei eine Partywitwe. Wenn das Hilfe sein soll.“
„Ich habe versucht die Firma am Laufen zu halten. Während du dich in der Weltgeschichte vergnügt hast, hat deine Frau fast Selbstmord begannen, ist deine Tochter fast ertrunken, dein Adoptivsohn beinah an Krebs gestorben und die Firma stand kurz vor dem Ruin. Vielen Dank dafür!“
„Zumindest habe ich nicht...“
„Schluss jetzt!!! Alle Beide!“ brüllt Marion und drückt sich die Hände auf die Ohren. Dann wird sie wieder ruhiger, klingt aber den Tränen nah. „Es war ein schwerer Tag und ich möchte, daß wir jetzt alle zur Ruhe kommen.“
Matha und Frank sehen etwas betreten aus.
„Es...tut mir leid.“ sagt Matha. „Ich lasse euch jetzt besser allein.“ Sie nimmt Marion in den Arm und flüstert: „Wir reden morgen in Ruhe über alles, okay?“
Marion nickt nur kurz und Matha schaut Frank noch einmal etwas wütend an und verlässt sie.
„Bitte...“ winkt Marion ab, bevor Frank etwas sagen kann. „Heute nichts mehr.“ Sie verschwindet im Badezimmer.
Langsam geht die Sonne auf und am Frühstückstisch sitzen Jörg, Marty, Alf und Michael. Sie wirken noch recht mitgenommen von den Vorkommnissen des vergangenen Abend.
„Schläft Ned noch?“ fragt Marty.
Michael schüttelt den Kopf. „Er ist früh schon ins Krankenhaus gefahren. Wollte unbedingt mit meiner Schwester reden.“
„Hat er eigentlich gesagt, wieso sie die Verlobung gelöst hat?“ fragt Jörg.
„Nein. Aber ich treffe mich heute Nachmittag mit ihr. Vielleicht weiß ich dann mehr.“
Frank kommt herein und geht, wie selbstverständlich zum Buffet, um sich Kaffee zu holen. Die Anderen folgen ihm immer noch unsicher mit den Augen.
„Ich kann es immer noch nicht glauben.“ sagt Jörg, als Frank sich neben ihn setzt. „Du lebst tatsächlich. Gestern hatte ich fast Angst, ich würde aufwachen und es wäre nur ein Traum gewesen.“
„Keine Sorge. Ich bleibe dir noch eine ganze Weile erhalten.“ Frank beißt in ein Brötchen. Dabei bemerkt er, wie Alf ihn anstarrt. „Und du, Großer? Habe gehört, du hast eine schlimme Zeit durch gemacht.“
Alf ist das unangenehm.
„Es tut mir leid, daß ich nicht bei dir gewesen bin, als du mich gebraucht hast. Aber ich habe gesehen, daß du dich sehr gut um Daisy gekümmert hast. Sie hat sich ja prächtig entwickelt.“
Das ist Alf noch unangenehmer, da er fast dafür verantwortlich war, daß Daisy im See ertrunken ist.
„Frank. Du hast uns gesagt, daß du erklären willst, was...“
Genau da kommt Rick herein und Frank scheint erleichtert zu sein, über diese Ablenkung. Er springt auf und geht auf ihn zu. „Ah. Der frisch gebackene Bräutigam. Willkommen in der Familie.“ Er drückt den verdutzten Mann an sich. Auch die Anderen schauen völlig verwirrt.
„Bräutigam?“ fragt Marty verwundert. „Heißt das...?“
„Ach. Wusstet ihr das nicht? Matha und er haben geheiratet.“ grinst Frank und klopft Rick auf die Schulter, was diesem peinlich zu sein scheint. Doch dann stehen alle auf und gratulieren ihm.
Im Schlafzimmer steht Marion am Fenster und starrt in den Park, als Matha hereinkommt. Sie entschuldigt sich für ihr Verhalten von gestern Abend.
„Schon gut. Ich weiß auch noch nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Ich habe mich doch gerade daran gewöhnt, daß er nicht mehr da ist...und jetzt?“
„Kann ich verstehen. Und was ist jetzt mit dir und Marty?“
„Was soll sein? Matha, mein totgeglaubter Mann ist wieder zurück. Und auch, wenn einiges in der Zwischenzeit geschehen ist...ich liebe ihn immer noch. Obwohl...“
„Obwohl was?“
„Er ist mir gegenüber so...kalt. Als wäre ich Schuld an dem, was passiert ist.“
„Was? Hat er das gesagt?“
„Nein, aber...es fühlt sich so an.“
In der Firma von Mars betritt Thorsten das Büro seines Vaters. Dieser sitzt mit dem Rücken zu ihm und schaut aus dem Fenster.
„Papa?“
Langsam dreht sich André zu ihm um. Er sieht nicht gut aus, als habe er kein Auge zu gemacht.
„Immer noch keine Nachricht von Lars?“
„Nein.“ seufzt André. „Und ich denke, dieses Mal habe ich ihn gänzlich verloren.“
„Ach was. Er wird schon wieder zu sich kommen. Klar war das ein Schock dich mit der Frau zusammen zu sehen, in die er verliebt ist, aber er kommt schon darüber weg.“
„Vielleicht. Er sagte, wie verraten er sich fühlt.“
„Und wie geht es Miranda?“
André steht auf und schaut wieder aus dem Fenster. „Auch von ihr habe ich nichts gehört. Sie beantwortet meine Anrufe nicht. Ich habe noch vor Augen, wie sie weinend davon gelaufen ist, als Lars sie in Rage beschimpft hat.“
„Mach dir bitte jetzt nicht zu viele Sorgen. Es wird sich bestimmt alles wieder einrenken.“
„Ich glaube, ich habe sie dieses Mal Beide verloren.“ seufzt André wieder.
Ned kommt in die Firma und setzt sich zu Michael ins Büro. Man sieht, daß er nicht wirklich Erfolg hatte sich mit Barbara auszusöhnen.
„So wie ich meine Schwester kenne, wird sie dich ein wenig zappeln lassen. Aber dann wird sie wieder auf dich zu gehen.“
„Denkst du wirklich?“ Etwas Hoffnung schwingt in Neds Stimme mit.
„Bestimmt.“
Franks Auftritt in der Firma lässt einige Mitarbeiter erschrocken zusammenzucken. Er geht aber, wie selbstverständlich in sein Büro und kommentiert nur, den neuen Look des Gebäudes. Hinter ihm laufen Marion, Marty und Matha.
„Ich würde mir gern mal einen Überblick verschaffen, was so genau in den letzten Monaten passiert ist.“
Die anderen Drei wechseln nur verwirrte Blicke, als er sich zu ihnen umdreht.
„Na, ich muss doch wissen wo wir zur Zeit stehen, wenn ich erfolgreich weiter arbeiten soll, oder?“
„Willst du dir das wirklich schon zumuten?“ fragt Marty und erntet dafür einen bösen Blick von Frank.
„Ich habe lange genug pausiert.“
„Wie du meinst. Marion und ich können dir ja alle wichtigen Unterlagen heraus suchen.“
„Ich denke, Matha kann dir auch zur Hand gehen.“
„Aber...“ will Marty einwenden, doch Franks Blick lässt ihn stocken.
Das sieht auch Matha, nimmt Marty am Arm und verlässt das Büro.
„Ich denke, es wird das Beste sein, wenn du dich in der nächsten Zeit etwas von Marion fern hältst.“ sagt Matha zu ihm vor der Tür.
Jörg hat Gerda gerade von Franks Wiederauferstehung erzählt, was diese kaum glauben kann.
„Er...lebt?! Oh, mein Gott! Wo ist er jetzt? Kann ich ihn sehen? Will er mich sehen?“
„Ich denke, dafür ist es noch etwas zu früh, Mutter. Gib ihm noch etwas Zeit.“
„Weißt du, was das bedeutet? Er und ich...wir bekommen eine neue Chance.“ freut sie sich.
„Das stimmt. Und ich hoffe sehr, daß ihr sie nutzt.“
„Hast du mit ihm schon über uns geredet? Weiß er, wie wir jetzt zueinander stehen?“
„Mutter. Er ist gestern erst wieder zu uns gekommen. Ich hatte noch keine Möglichkeit länger mit ihm zu sprechen.“
„Es ist ein Wunder!“ sagt sie, als habe sie ihm gar nicht zugehört.
Thorsten ist schwer bei der Arbeit, als ein Bote kommt, der einen Eilbrief für André hat. Er beobachtet, wie André den Brief entgegen nimmt und ihn beim öffnen fast zerreißt. Im nächsten Moment sackt er in seinen Sessel zusammen. Thorsten eilt sofort zu ihm.
„Was...?“ will Thorsten fragen, aber da reicht ihm der verzweifelte André schon den Brief hoch.
Es ist ein Brief von Miranda, in dem sie sich von ihm verabschiedet. Sie kann nicht damit leben einen Keil in die Familie getrieben zu haben. Sie hat das Land verlassen und bittet ihn nicht nach ihr zu suchen. Tröstend legt Thorsten den Arm um die Schulter seines Vaters, der weinend vor ihm sitzt.
Michael sitzt mit seiner Schwester beim Mittag essen. Er versucht ihr klar zu machen, daß diese Ehevertragssache in den Kreisen der Reichen eine ganz normale Angelegenheit sei und nichts an der Liebe von Ned schmälert.
„Hat er dir das eingeredet?“ brummt sie.
„Er hat mit mir darüber gesprochen, ja.“
„Schön. Wenn du auf seiner Seite bist, dann...“
„Ich bin auf gar keiner Seite. Es gibt in diesem Fall doch gar keine Seite. Mensch Barbara. Du liebst ihn, er liebt dich. Soll das jetzt kaputt gehen, wegen...so einer Lappalie?“
„Eine Lappalie? So sehr haben diese reichen Schnösel dich also schon in ihrem Griff? Weißt du eigentlich wie verletzend das ist?“ Sie steht auf. „Wenn du das so siehst...“ Sie wirft ihre Servierte auf den Tisch und geht. Michael weiß gar nicht, wie ihm geschehen ist.
Zur gleichen Zeit kommt Ned in die Villa zurück, wo er auf Alf trifft, der gerade aus der Schwimmhalle kommt.
„Möchtest du drüber reden?“ fragt Alf mitfühlend und als Ned nickt, gehen beide in Richtung Küchentrakt.
Kurz darauf sitzen sie an Tisch in der Küche und trinken Kaffee. Ned betont, wie sicher er gewesen ist, daß Barbara sich von diesem Vertrag nicht beeinflussen lässt. Er hat wirklich geglaubt, daß sie ihn liebe.
„Aber du hattest wohl recht.“ seufzt er.
„Glaub mir, Ned. Es wäre mir viel lieber gewesen, wenn ich mich geirrt hätte. Ich habe gesehen, wie gut sie dir getan hat.“
„Ich kann auch immer noch nicht glauben, daß sie hinter meinem Geld her gewesen ist.“
Alf legt ihm tröstend die Hand auf seine.
Als Matha in ihr Büro kommt, staunt sie, denn mehrere Blumensträuße warten dort auf sie in allen möglich Farben. Ein besonders schöner besteht aus reinen Tulpen. Sie schaut schon etwas gerührt, doch dann bemerkt sie, daß Rick hinter ihr steht. Sie dreht sich zu ihm um und wirkt wieder ernst.
„Wenn du denkst, daß du mich damit umstimmen kannst die Ehe anerkennen zu lassen, hast du dich geirrt.“
„Ich bitte dich doch nur. Gib mir eine Chance es wieder gut zu machen.“ Er fällt auf die Knie und Matha ist es schon etwas peinlich, daß sämtliche Mitarbeiter, darunter auch Marion, diese Szene miterleben. Rick holt eine Schachtel aus seiner Tasche und öffnet diese. Ein wunderschöner Ring kommt zum Vorschein, was Matha doch sehr überrascht.
„Ich möchte mit dir zusammen sein, Matha. Ich möchte alles tun, um dich glücklich zu machen. Du bist mein Ein und Alles. Mein Anfang und mein Ende. Ich liebe dich, seid dem ersten Moment, wo wir uns gesehen haben. Bitte...bleibe meine Frau.“
Matha schaut zu Marion, die sie gerührt anlächelt und vorsichtig nickt. Matha hält die Schachtel und schaut nun Rick an. Sie kommt nicht gegen ihr Gefühl an.
„Also schön...Versuchen wir es.“
Spontaner Applaus. Rick ist so glücklich, daß er aufspringt und Matha hochhebt und herumwirbelt. Es kommt zu einem innigen Kuss. Dann nimmt Rick ihr den improvisierten Ring an und steckt ihr den echten an den Finger.
Gerda beendet gerade ein Telefongespräch, als Barbara zu ihr ins Zimmer kommt.
„Das Problem Graf wäre auch erledigt.“ Sie bemerkt Barbaras Gesichtsausdruck. „Na na, sollten sie doch etwas für diesen Polizisten empfunden haben?“
„Wie...nein. Natürlich nicht.“
„Gut. Solche Gefühlsduseleien können wir uns nicht erlauben, wenn wir die Korths zu Fall bringen wollen. Wie sieht es auf ihrer Seite aus?“
„Dieser Schmalspurcasanova bekniet mich zu ihm zurück zu kommen.“
„Und? Werden sie sich drauf einlassen?“
„Nein. Das ist vorbei. Auch wenn mein Bruder anderer Meinung ist.“
„Ach ja. Ihr Bruder. Seien sie vorsichtig. Nicht das sie ihn verlieren.“
„Keine Bange. Ich weiß, was ich zu tun habe.“
Thorsten hat André nach hause gebracht und ein Arzt kommt gerade aus dem Schlafzimmer.
„Wie sieht es aus, Doktor?“
„Er schläft jetzt. Ich habe ihm etwas zur Beruhigung gegeben. Aber es wäre vielleicht sinnvoll einen Psychologen zu Rate zu ziehen. Man muss auch an sein schwaches Herz denken. Die Psyche ist für die Genesung wichtiger, als viele denken.“
„Ich weiß nicht, ob ich ihn dazu bewegen kann. Sie haben ja bemerkt: er hat eine generelle Abscheu gegen Ärzte. Wenn ich ihm jetzt mit einem Seelenklempner komme, verliert er vielleicht komplett das Vertrauen.“
Der Arzt nimmt seine Brille ab und nickt. „Trotzdem denke ich, man sollte das nicht aus den Augen lassen. Melden sie sich einfach, wenn sie etwas benötigen.“
„Danke, Doktor.“
Marion geht zurück in Franks Büro. Draußen wird immer noch gratuliert.
„Was ist denn da draußen für ein Lärm? Herr Gott! Wie soll man sich dabei konzentrieren.?“
„Es ist wegen Rick und Matha. Sie...“
„Ach, ich will es gar nicht wissen. Schau dir mal lieber die Zahlen hier an. Das ist der Wahnsinn, wie hier geschlampt wurde.“
„Der Firma geht es doch wieder ganz gut.“
„Ganz gut? Es könnte ihr wesentlich besser gehen.“
„Frank?“
„Was?“ Er schaut sie leicht zornig an.
„Wir sollten...“ Sie zögert, atmet dann tief ein. „Wir sollten auch einmal über uns reden.“
„Über uns? Jetzt?“
„Seit du gestern wieder aus heiterem Himmel aufgetaucht bist, haben wir noch gar nicht richtig mit einander gesprochen.“
„Sei mir bitte nicht böse, Schatz, aber jetzt ist nun wirklich nicht der richtige Zeitpunkt. Lass uns heute Abend darüber reden.“
Sie seufzt.
Marty, Michael und Jörg gratulieren Rick und Matha, die sich daraufhin bedanken.
„Und was werdet ihr nun tun?“ fragt Jörg.
„Na ja, wir werden jetzt erst einmal zum Amt fahren, damit die Ehe rechtsgültig ist und dann..keine Ahnung.“
„Flitterwochen natürlich!“ platzt es aus Michael.
„Natürlich. Das muss schon sein. Wenn das jemand verdient hat, dann ihr.“ sagt Marty.
„Geht das denn so einfach?“ fragt Rick etwas besorgt.
„Wieso denn nicht?“ wirkt Michael überrascht.
„Wegen der Firma? Ach das machen wir schon. Frank ist doch jetzt auch wieder da.“ beruhigt Jörg sie. Der letzte Satz versetzt Marty einen kleinen Stoß, was Michael natürlich bemerkt.
„Aber wo wollt ihr denn hin? Wie wäre es mit der Karibik?“ Jörg nimmt Rick und Matha in Beschlag und entführt sie in sein Büro.
Marty und Michael bleiben zurück.
„Die Situation mit Frank macht dir sehr zu schaffen, hm?“
„Ich...ich weiß einfach nicht, was da gerade passiert ist. Eben noch haben Marion und ich Zukunftspläne geschmiedet und uns geliebt...und plötzlich taucht Frank wieder auf und ich stehe im Regen.“
„Was sagt denn Marion dazu? Habt ihr darüber schon gesprochen?“
„Wie denn? Er kapselt sie ja vollkommen von mir ab.“ seufzt Marty.
Thorsten ist überrascht, als er einen Anruf entgegen nehmen soll.
„Lars?? Wo um Himmels Willen bist du?“
„Das ist doch egal!“ faucht ihn Lars an. „Ich wollte dir nur viel Erfolg wünschen.“
„Was bitte meinst du damit?“
„Das was ich gesagt habe. Oder bist du taub? Ich habe mir die ganzen Jahre den Arsch aufgerissen, um für Vater ein guter Sohn und ein fähiger Geschäftsmann zu sein. Aber anscheinend war das nicht genug.“
„Lars, jetzt hör auf den Märtyrer zu spielen und komm nach hause.“
„Nach hause? Ich habe kein zuhause mehr. Du bist doch jetzt da. Kümmer du dich um Vater...und seine Geliebte. Aber sei vorsichtig, daß sie dir nicht auch das Herz heraus reißt.“
„Findest du nicht, daß du da ein wenig übertreibst?“
„Klar, daß du zu ihm hältst.“ lacht Lars. „Aber sage nicht, ich hätte dich nicht gewarnt. Viel Glück, Bruder. Du wirst es gebrauchen können.“
„Lars, jetzt hör mal...“ Aber Lars hat schon aufgelegt. „So ein Idiot!“
Gerade als Michael nach hause kommt, stürmt sofort Ned zu ihm. Er will natürlich wissen, ob Barbara etwas zu ihm gesagt hat; ob sie sich mit ihm wieder versöhnen will. Michaels Antwort lässt Neds Hoffnung wieder schwinden.
„Ned. Du musst ihr Zeit geben. Und mit Verlaub...diese Sache mit dem Ehevertrag war auch wirklich kein feiner Zug von dir.“
„Mag sein. Aber es hätte doch an unserer Beziehung nichts geändert, wenn sie mich wirklich lieben würde.“
„Jetzt gibst du ihr die Schuld, daß ihr euch getrennt habt? Na du machst dir das ja einfach.“
„So hab ich das nicht gemeint...ich...“
„Schon okay. Ich verstehe schon, was du sagen wolltest.“ Michael wirkt etwas wütend und lässt Ned stehen. Der weiß nun gar nicht, was los ist.
Jörg nutzt die Gelegenheit, als Marion aus dem Büro ist, sich mal mit Frank zu unterhalten. Er kann immer noch nicht fassen, daß er seinen Bruder wirklich wieder hat. Und es sei ja auch einiges passiert.
„Ja, das kann ich sehen.“ erwidert Frank und klopft auf die Unterlagen.
„Das meine ich nicht. Es geht um Mutter.“
Franks Blick verdunkelt sich.
„Nein nein. Bitte höre mir erst einmal zu, bevor du etwas sagst. Sie...hat sich sehr verändert. Erinnerst du dich noch von Johannes von Ogstern?“
Frank grübelt nach. „Das war doch dieser Mann, den sie bei sich hatte...“
„...bei der ersten Eröffnung der Korth Filiale. Ja genau. Durch ihn ist sie irgendwie ein anderer Mensch geworden.“
„Kaum zu glauben.“
„Ist aber wirklich so. Nach der Heirat...“
„Sie haben sich also wirklich getraut?“
„Ja, aber er ist vor kurzem gestorben. Sein Herz.“
„Wie geht es ihr jetzt?“
„Ich freue mich, daß du das fragst. Sie würde dich nämlich gerne sehen.“
Frank wirkt etwas hin und her gerissen.
Alf spielt mit Daisy, als Ned zu ihnen kommt. Alf bemerkt sofort, daß es ihm nicht gut geht.
„Keine guten Nachrichten?“
„Ich hatte irgendwie die Hoffnung, es wäre doch alles nur ein Missverständnis. Stattdessen habe ich mich jetzt auch noch mit Michael gestritten.“
„Na ja. Er ist ihr Bruder. Da sollte er schon zu ihr halten.“
„Trotzdem...vielleicht sollte ich...“
„Sei mir nicht böse, Ned, aber ich bin davon überzeugt, daß es nicht das Richtige wäre ihr jetzt hinter her zu laufen. Wenn sie dich liebt, dann wird sie auf dich zu kommen.“
„Vielleicht hast du recht.“ nickt Ned, wirkt aber nicht glücklich damit.
Marty schafft es Marion allein zu erwischen und zieht sie in ein kleines Büro.
„Endlich. Wir müssen reden, Marion.“
Marion gefällt diese Situation gar nicht. „Bitte, Marty. Es geht jetzt wirklich nicht.“
„Aber...wann denn. Was passiert hier eigentlich gerade?“
„Das weißt du genau. Mein Mann ist wieder da. Wir können nicht so weitermachen, als wäre das nicht passiert.“
„das mit uns ist aber auch passiert. Ich will dich nicht unter Druck setzen, aber weißt du, wie ich mich gerade fühle? Als hätte man mir den Boden unter den Füssen weggezogen. Marion, ich liebe dich und daran wird auch die Tatsache, daß Frank wieder da ist, nichts ändern.“
„Aber für mich ändert es alles. Verstehst du das nicht? Wie kannst du sagen, daß du mich liebst und mich gleichzeitig dazu drängen zwischen dir und meinem Mann zu entscheiden? Das kann ich einfach nicht. Es tut mir leid.“ Sie läuft, mit den Tränen kämpfend, davon. Marty merkt, daß er zu weit gegangen ist. Dann bemerkt er, daß Frank auf der anderen Seite des Flures in der Tür seines Büros steht und ihn kampflustig anstarrt.
Rufe schallen durch das Haus. Thorsten stürzt zu André ins Zimmer, der zitternd, sich am Bettpfosten festhaltend, vor ihm steht.
„Papa. Was tust du da?“
„Ich muss zu ihr. Ich muss sie finden.“
Thorsten springt zu ihm und kann ihn gerade noch festhalten und wieder zum Bett zurück bringen.
„Du musst mir helfen sie zu finden, mein Junge.“
„Ich möchte, daß du dich erst einmal ausruhst.“
„Versprich es mir. Und versprich mir, daß du die Firma vor diesen Korths retten wirst.“
Matha und Rick gehen an der Ruhr spazieren. Sie wirken richtig glücklich. Besonders er.
„Oder bereust du es schon?“
„Nein.“
„Aber...?“
„Ich weiß nicht, ob wir wirklich wegfahren sollen...jetzt wo meine Schwester mich braucht.“
„Ich kann dich verstehen. Vielleicht hast du recht.“
„Das heißt, du bist nicht böse, wenn wir die Reise verschieben?“
„Natürlich nicht. Ich bin so glücklich, daß du mir überhaupt eine Chance gibst, da kommt es mir doch nicht auf eine Flitterwochenreise an.“
Sie lächelt ihn skeptisch an. „Anscheinend habe ich dich völlig falsch eingeschätzt.“
„Ähm...danke?“
Jörg und Frank sind zu Gerda gefahren. Vor dem Haus angekommen, weiß Frank allerdings nicht, ob er tatsächlich aussteigen soll.
„Ich will dich zu nichts zwingen, aber es würde mir wirklich viel bedeutet, wenn du diesen Schritt gehen würdest.“ sagt Jörg. „Und Mutter auch.“
Frank seufzt und öffnet dann die Tür.
Sie gehen langsam die Auffahrt hinauf, wo die Tür schon aufspringt und Gerda plötzlich steht.
„Hallo, Mama.“ sagt Frank und Gerda lacht unter Tränen, geht auf ihn zu und nimmt ihn in den Arm.
Michael rennt die Treppe der Villa hinunter und rempelt dabei versehentlich Alf an.
„Wow. Wohin willst du denn so eilig?“
„Meine Schwester...Nicht böse sein...keine Zeit.“
Damit rennt er aus dem Haus und Alf schaut ihm Kopf schüttelnd nach.
Thorsten sitzt an dem Schreibtisch in der Villa und schaut ein paar Unterlagen durch. Dabei sieht er immer wieder, daß durch die Korths Mars Moden arg geschwächt wurde.
„Diese verfluchte Familie. Wieso können sie uns nicht in Ruhe lassen? Aber damit ist jetzt Schluss!“
Frank und Gerda sitzen sich schweigend gegenüber. Jörg versucht die Situation etwas zu lockern, aber trotzdem bleibt es ruhig.
„Ich werde mal schauen, wo der Tee bleibt.“ sagt er und steht auf.
„Wie...läuft es sonst so?“ fragt Gerda dann, als Jörg weg ist.
„Gut. Vielen Dank.“
„Marion muss ja völlig fertig sein.“
„Sagen wir mal: sie braucht wohl noch etwas Zeit, sich an den Gedanken zu gewöhnen keine Witwe mehr zu sein.“
„Und ihr neuer...Liebhaber?“
Frank schaut etwas fragend, begreift dann. „Oh, du meinst sicher diesen Marty. Muss für ihn ein Schock sein.“
„Das ist es mit Sicherheit. Immerhin wollte er dir ja immer schon die Frau ausspannen.“
„Da hat er wohl Pech.“
„Es würde mich nicht wundern, wenn er hinter dem Anschlag steckt, um dich loszuwerden. Statt mich zu verdächtigen, hätte diese Korth Sippe mal ihn unter die Lupe nehmen sollen. Wenn es nicht sogar Marion selbst...“
„Jetzt gehst du zu weit! Das glaube ich nicht.“
Gerda steht auf und holt etwas aus einem Sekretär. „So?“ Sie legt ihm eine Zeitung hin, wo auf dem Titelbild Marty und Marion zu sehen sind, wie sie sehr verliebt wirken. Frank sieht wütend auf das Bild und wirft sie seiner Mutter wieder in den Schoss.
„Ich kenne dieses Bild.“
„Dann weißt du ja Bescheid.“
Jörg kommt mit einem Tablett zurück.
„So. Hier kommt der Tee. Habt ihr schon wenig reden können?“ Dabei bemerkt er den eisigen Blick der beiden. „Anscheinend ja.“
Als Michael zum Krankenhaus kommt, sieht er seine Schwester in ihrem Wagen sitzen. Sie wirkt völlig verzweifelt. Er geht zur Beifahrerseite und setzt sich neben sie.
„Es...tut mir leid. Unser Streit. Ich wollte das nicht. Du bist doch die einzige Familie die ich noch habe.“
Michael wirkt sichtlich gerührt von ihrer Entschuldigung und nimmt ihre Hand. Sie schaut ihn an traurig lächelnd an.
„Verzeihst du mir?“
„Natürlich. Ich war doch gar nicht sauer.“
„Ich würde mir wünschen...“ Sie stockt und schaut weg. „Nein, das kann ich nicht verlangen.“
„Was denn? Wenn ich dir irgendwie helfen kann, dann sag es ruhig.“
„Ich möchte nicht allein sein. Würdest du ein paar Tage bei mir bleiben?“
„Das ist alles? Klar. Wenn dir das hilft, ziehe ich gern zu dir.“
„Du bist so lieb.“ weinend nimmt sie ihn in den Arm. Über seine Schulter hinweg, sieht man ein zufrieden grinsendes Gesicht.
Gerade als Matha und Rick in die Villa zurück kommen, geht Marion die Treppe hinauf, sieht die Beiden und bleibt stehen.
„Und? Habt ihr euch schon entschieden wohin eure Flitterwochen gehen sollen?“
„Nun ja. Wir haben eigentlich beschlossen damit noch etwas zu warten, wenn ich ehrlich bin.“ antwortet Marion.
„Aber das ist doch Unsinn. Es läuft in der Firma gerade ganz gut. Das Problem mit der Kollektion, die uns dieser Mars Sprössling versaut hat, haben wir auch schon wieder im Griff. Also kein Grund auf eure Reise zu verzichten.“
„Bist du dir sicher?“
„Aber natürlich. Wie wäre es denn mit Ägypten? Da wolltest du doch schon immer mal hin.“
„Das klingt ja toll.“ ereifert sich Rick.
„Ja, wieso nicht.“ freut sich Matha. „Dann lass uns mal in ein Reisebüro gehen, bevor die zu machen.“
Rick freut sich und geht schon hinaus.
„Und du bist dir wirklich sicher, daß ich dich allein lassen kann?“ fragt Matha.
„Mach dir keine Sorgen um mich.“ lächelt Marion. „Die Liebe meines Lebens ist wieder bei mir. Da kann nichts passieren.“
Wie auf Stichwort kommt Frank zur Tür herein.
„Oh, wenn man vom Teufel spricht.“ sagt Matha bissig. „Dann lasse ich euch mal allein.“ Sie geht.
„Wo warst du gewesen?“ fragt Marion, doch Frank antwortet nicht, sondern läuft ins Kaminzimmer. Sie ist verwirrt und folgt ihm.
Dort angekommen schüttet er sich einen Drink ein, trinkt ihn in einem Zug und füllt das Glas erneut.
„Stimmt etwas nicht?“
„Oh, was sollte denn nicht stimmen? Nein alles Bestens.“
Sie geht zu ihm und legt ihm eine Hand auf den Arm. Er reagiert aggressiv, schüttelt die Hand ab.
„Lass mich in Ruhe!“
„Was ist denn los mit dir?“ versucht sie ihn zu besänftigen und will ihm über die Wange streichen. Er fängt die Hand ab, wirbelt sie so heftig herum, daß Marion zu Boden geworfen wird. Erschrocken schaut sie zu ihm auf. Sein böser Blick macht ihr Angst.
„Was bist du eigentlich für eine Frau? Konntest es wohl nicht erwarten, daß ich tot bin. Hast dich ja sehr schnell mit diesem...diesem Marty getröstet. Du widerst mich an!!“