Die Korths

Die Korths
Die Korth - Villa (entspricht in etwa der Vorstellung des Gebäudes der Serie; die Eingangstür ist tiefer und mit einer runden Marmortreppe rundum begehbar und das Wappen der Korthfamilie ist über dem Eingang)

Neue Hauptfiguren Staffel 7 (1990)

Inspiriert durch die amerikanischen Serien, sind die Namen englisch auszusprechen!

KOMMISSAR VIKTOR WENSCH: Kommissar für den Fall Gerda
ROLAND ZIMMERMANN: sein Kollege
PATRIK FLOWER: Vorarbeiter der tunesischen Fabrik
RANDY FLOWER: sein Bruder
ROSEMARIE BECKER: Kindertherapeutin
ROBERT MENNIG: Pferdewirt
TOBIAS TONHAUS: 6jähriger aus der Therapiegruppe von Rosemarie
CLAUDIA TONHAUS: Tobias´ Mutter
TED BREGS: Ex-Söldner

JAQUES DE BRISKOLET: Eventveranstalter

CastListe Staffel 7

KEINE DER FOLGENEN PROMINENTEN STEHEN IM REALEN BEZUG ZU DER ERFUNDENEN SERIE!

MARION/MATHA KORTH: --
MICK KABBIN: --
NED MADRICK: David Hasselhoff ("Knight Rider")

JÖRG KABBIN: Josh Brolin ("Die Goonies")
MARTY KORTH: --
LARS MARS: --
ALF: Guy Pearce ("Nachbarn", "Memento")
MICHAEL MCJORCH: --
THORSTEN MARS: Thorsten Risse (Ja, das bin ich!)
TOBIAS TONHAUS: Elijah Wood ("Herr der Ringe")
CLAUDIA TONHAUS: --
RICK ENGEL: Ben Becker ("Schlafes Bruder")

Special Guest-stars:

ANDRÉ MARS: John Callahan ("Falcon Crest")
KOMMISSAR VIKTOR WENSCH: Martin Kove ("Cagney & Lacey")
PATRIK FLOWER: Andrew Stevens ("Dallas")
RANDY FLOWER: Richard Dean Anderson ("MacGyver", "Stargate")
ROSEMARIE BECKER: Julia Roberts ("Pretty Woman")
ROBERT MENNIG: Fabian Harloff ("Ein Fall für TKKG")
TED BREGS: Dack Rambo ("Dallas")

JAQUES DE BRISKOLET: Dirk Bach ("Dirk Bach Show")

-- frei erfundene Personen

Freitag, 10. Februar 2012

Staffel 07 - Teil 02: NIEDERLAGEN


Ziemlich angespannt warten Lars und André vor Thorstens Zimmer, als endlich der Arzt herauskommt und Entwarnung gibt. Der Kreislauf war einfach zu schwach und so kam es zu dem Zusammenbruch.
„Wird er denn wieder gesund?“ fragt André etwas bang.
„Wir können leider nur abwarten, Herr Mars...aber ich denke, das Gröbste hat ihr Sohn nun überstanden.“
Marion geht zu Mick, der sich zurückgezogen hat. Sie entschuldigt sich bei ihm für ihre ruppige Art.
„Du musst dich für nichts entschuldigen, Marion. Du hast ja recht. Was wir getan haben...das ist unverantwortlich gewesen. Wir haben einfach gedacht, wir wären dem gewachsen. Dem war nicht so.“
„Ich habe dir gesagt, du darfst deine Mutter nicht unterschätzen.“
„Das ist ja nun endgültig vorbei.“
„Bitte verstehe mich nicht falsch, aber ich bin froh darüber. Vielleicht kehrt jetzt endlich Ruhe in unserer Familie ein.“
Mick nickt nur leicht.
Matha und Marty gehen etwas spazieren, dabei versucht Matha Marty etwas aufzumuntern und ihm Mut zu machen, daß alles wieder ins Lot kommen würde.
„Das hoffe ich sehr.“ seufzt er. „Und dann noch diese Pleite mit der Fabrik. Ich war mir so verdammt sicher.“
„Das heißt, du willst aufgeben? Du bist doch sonst so ein Kämpfer.“
Er schaut sie mit hochgezogener Augenbraue an. „Jetzt willst du mich auf den Arm nehmen, oder? Kämpfer? Ich bin eher der Läufer.“
Beide schauen sich ernst an und fangen dann plötzlich an zu lachen.
„Das tat doch gut, oder?“ sagt sie, als sie wieder Luft bekommt.
„Was meinst du?“
„Lachen. Ich habe das Gefühl, wir haben alle in letzter Zeit zu wenig davon gehabt.“
„Das stimmt leider.“
Alf und Ned beobachten von der Tür aus Daisy, die sehr in sich gekehrt, mit ihrer Puppe spielt.
„Ich mache mir wirklich Sorgen.“ sagt Ned. „Was hat denn der Kinderarzt gesagt?“
„Er meinte, es würde alles seine Zeit brauchen, bis sie die Geschehnisse verarbeitet hat. Bis dahin sollen wir einfach für sie da sein und auf keinen Fall bedrängen.“
„Und was ist mit dir?“
„Mit mir?“
„Komm Alf. Ich kenne dich. Du kannst nicht so tun, als wenn nichts gewesen wäre. Dafür bist du nicht der Typ. Hast du mit Marion gesprochen?“
„Wie denn? Sie geht mir immer aus dem Weg...und ich kann sie sogar verstehen. Nach allem, was passiert ist...“
Ned drückt Ned Trost spenden die Schulter.
André sitzt bei Thorsten am Bett und entschuldigt sich, den Tränen nahe, für alles, was er falsch gemacht hat. Er gibt sich die Schuld, daß es so weit gekommen ist. Lars steht am Fenster und hört einfach nur zu, wobei man sieht, daß ihn das sehr belastet. Vor allem, weil er glaubt, daß Thorsten seinem Vater immer wichtiger war. Als er es nicht mehr erträgt, verlässt er das Zimmer, was sein Vater nicht zu bemerken scheint.
Ned besucht Marion, und fragt sie, wie es ihr ginge.
„Wie soll es mir schon gehen? Eigentlich sollte ich glücklich und erleichtert sein. Die Frau, die mir seit Jahren das Leben zur Hölle gemacht hat; die Schuld ist, daß ich einen Sohn und einen Schwager verloren habe und wegen der ich Witwe bin, ist tot und meine totgeglaubte Schwester ist zurückgekehrt. Aber trotzdem kann ich mich nicht freuen.“
„Das verstehe ich. Aber Marion. Du bist nicht allein damit. Schließ nicht die Menschen aus, die Gleiches oder Schlimmeres durch gemacht haben.“
„Keine Sorge. Ich habe mit Mick bereits gesprochen.“
„Ich spreche nicht von Mick. Ich rede von deinem Sohn, der sich schlimme Vorwürfe macht.“
Marion scheint das nicht hören zu wollen.
„Lass ihn nicht allein.“
Lars sitzt draußen auf dem Gang, als ein Pfleger ihm sagt, daß er einen Anruf im Schwesternzimmer erhalten hat. Es ist Jenna, die ihn bittet in die Firma zu kommen.
Dort angekommen muss er sehen, daß alles verwaist zu sein scheint. Die jüngsten Ereignisse haben ihre letzten Wellen geschlagen und Mars Moden zu Fall gebracht. Lars kann es kaum glauben und fängt an jähzornig in seinem Büro zu wüten. Jenna zieht sich traurig zurück und lässt ihn seine Wut austoben.
Michael und Jörg bekommen unterdessen auch keine guten Nachrichten, denn die Mars Kollektion ist durch die schlechte Presse gefloppt. Das wirft die Firma stark zurück und Jörg hofft nun, daß durch Mathas Rückkehr wieder Aufwind kommt.
In der Zwischenzeit kommen Matha und Marty zurück ins Haus und sehen, daß Marion allein in Gedanken versunken im Kaminzimmer sitzt. Matha bestärkt Marty darin zu ihr zu gehen, was er dann auch tut. Aber sie will nicht reden. Sie möchte einfach etwas Zeit haben nachzudenken und Entscheidungen zu treffen.
„Entscheidungen? Betrifft mich das nicht auch?“ sagt er etwas verstimmt. „Marion, ich weiß, was du durchgemacht hast, aber denkst du nicht, wir sollten auch mal über uns reden?“
Marion springt auf. „Marty. Ich bin keine Maschine. Ich kann nicht einfach Knöpfe drücken und die Dinge die mich beschäftigen...die mich belasten, einfach an und ausschalten. Wenn du das kannst...schön für dich. Ich brauche jetzt einfach Zeit.“
Sie rauscht an ihm vorbei und er keift die Augen zu und holt tief Luft.
Im Foyer trifft Marion auf Michael und Jörg, die gerade hereinkommen und dringend mit ihr reden wollen.
„Jetzt nicht.“
„Aber es ist wichtig. Du bist die Chefin. Du musst dich um die Firma kümmern.“ erklärt Jörg.
„Ich sagte: jetzt nicht!“ brüllt sie zurück und eilt die Treppe hinauf.
Gerade als André aus Thorstens Zimmer kommt, ist Lars wieder da und will unbedingt mit ihm sprechen. Doch bevor er ihm erklären kann, was los ist, unterbricht sein Vater ihn, denn er will nichts hören. Nicht, solange das Leben seines Sohnes auf der Kippe steht.
„Und ich? Bin ich nicht dein Sohn?“ fährt Lars ihn an.
„Darüber können wir gerne reden, wenn du mal dort liegst, mit dem Tode ringend und von Maschinen am Leben erhalten.“ schimpft André zurück und geht wieder zurück zu Thorsten und Lars tut es fast schon leid, was er gesagt hat.
Matha geht zu ihrer Schwester ins Zimmer.
„Wenn du gekommen bist, um mir auch Vorwürfe zu machen: danke, mein Bedarf heute ist gedeckt.“ brummt Marion.
„Ich will dir keine Vorwürfe machen.“
„Oh gut. Da scheinst du heute die Einzige zu sein.“
„Es ist nur...“
„Aha. Also doch. Prima. Nur raus damit.“
„Was ist denn nur los mit dir? So kenne ich dich gar nicht.“
„Es tut mir leid, wenn die jüngsten Ereignisse vielleicht auch mich ein wenig überfordern.“
„Niemand versteht dich besser als ich, Schwesterchen. Das weißt du. Aber es geht leider nicht um dich und mich. Es geht um vieles mehr.“
„Wovon redest du denn bitte?“
„Ich habe mit Jörg gesprochen. Auch wenn das jetzt viel verlangt ist: du darfst nicht vergessen, daß die Firma existiert und deine Hilfe benötigt.“
„Und wieso tust du es nicht? Immerhin war sie dir immer wichtiger als mir.“
„Ich war lange nicht da. Alleine schaffe ich das nicht.“ Sie nimmt die Hand ihrer Schwester und lächelt sie an. „Lass es uns gemeinsam angehen. Du und ich.“
Sie schauen sich lange an, dann zieht Marion ihre Hand zurück. „Tut mir leid, Matha. Das kann ich nicht. Noch nicht.“
Mick hat Alf nach längerem Suchen in der Schwimmhalle gefunden, wo er wohl versucht hat, sich den Frust wegzuschwimmen. Nun sitzt er erschöpft auf dem Beckenrand und Mick setzt sich zu ihm.
„Ich will, daß du endlich aufhörst dir Vorwürfe zu machen.“
„Weil das schon Andere für mich machen?“ scherzt Alf traurig.
„Nein. Weil es nicht deine Schuld ist, was geschehen ist. Wir haben uns überschätzt. Doch wie die Sache aus dem Ruder gelaufen ist, ist nicht unsere Schuld.“
„Das versuchst du dir einzureden, nicht wahr? Ich kann das nicht. Ich sehe immer wieder diese Ereignisse vor mir. Ich sehe, wie diese...diese Frau uns mit einer Waffe bedroht.“
„Eben. Und wenn du dich nicht so beherzt auf sie geworfen hättest, wer weiß, was dann passiert wäre. Sicher wären wir jetzt alle tot. Du weißt, wozu sie fähig war.“
„Und stattdessen ist sie tot, Daisy hat einen Schock und Thorsten schwebt immer noch in Lebensgefahr. Ganz zu schwiegen, was ich Mama angetan habe. Nein Mick. Wir können die Augen vor der Wahrheit nicht verschließen: ich bin Schuld daran und niemand sonst.“
Er steht auf und geht.
Jörg, Marty, Ned, Mick und Michael sitzen im Arbeitszimmer und Jörg berichtet haarklein, wie die Zahlen in der Firma sinken. Es muss etwas geschehen, wenn es nicht zu ernsteren Folgen kommen soll.
„Und was schlägst du vor?“ fragt Ned.
„Als erstes müssen wir sehen, daß die Bestellungen und die Filiale in der Stadt wieder gut laufen. Das schaffen wir nur, wenn wir endlich das Fabrikproblem gelöst haben.“
„Natürlich. Jetzt bin ich wieder der Buhmann.“ ärgert sich Marty.
„Das habe ich nicht gesagt. Aber sind wir ehrlich: die tunesische Fabrik hat uns bislang mehr Ärger und Geld gekostet, als sie uns eingebracht hat.“
„Also willst du das Projekt hinwerfen.“
„Ich will nur, daß der gute Ruf von Korth wieder hergestellt wird und mit der negativen Presse ist das leider nicht möglich.“
„Du willst also...“ beginnt Ned.
„Die Fabrik schließen; ja.“
„Auf keinen Fall!“ braust Marty auf. „Das könnte dir so passen, damit du wieder als besserer Geschäftsmann dar stehst.“
„Es geht hier nicht um besser oder schlechter.“ springt Jörg ebenfalls auf. „Es geht allein um die Firma und um die Schadensbegrenzung.“
Sie liefern sich ein Wortgefecht, dem Ned mit einem heftigen Schlag auf den Schreibtisch ein Ende macht. „Reißt euch endlich zusammen. Wir müssen hier wirklich wichtige Sachen besprechen und so wie es aussieht, müssen wir diese Entscheidungen ohne die Zwillinge treffen. Also, lasst uns nachdenken und eine Lösung finden, okay?“
Jörg und Marty schauen sich grimmig an, geben nach und setzen sich wieder hin.
Alf kümmert sich um Daisy, die immer noch nicht spricht, als Marion hereinkommt, ihn sieht und wieder gehen will.
„Nein. Bleib bitte. Ich gehe schon.“
Beim hinausgehen bleibt er kurz neben Marion stehen. Sie sehen sich an, er seufzt und geht endgültig. Dann setzt sich Marion an das Bett ihrer Tochter.
Es ist spät und Lars hat André einen Kaffee gebracht. Der ist wieder ganz ruhig und redet nur davon, wie friedlich Thorsten aussieht.
„Es...es tut mir leid.“ beginnt Lars.
„Was tut dir leid?“
„Was ich vorhin gesagt habe. Ich wollte nicht...“
„Schon gut. Mir tut es auch leid. Ich kann es nur einfach nicht ertragen, einen meiner Jungs so zu sehen. Und glaub mir, wenn du hier liegen würdest, würde ich mich ebenso elend fühlen.“
Lars legt ihm eine Hand auf die Schulter, die André ergreift, drückt, ihn ansieht und sich Beide anlächeln.
Beim Frühstück am Morgen sieht man allen in der Villa an, daß sie eine schwere Nacht hinter sich hatten. Matha und Marion sind nicht dabei.
„Also sind wir uns einig?“ fragt Ned in die Runde. „Erst einmal werden wir die Mädchen heraushalten.“
„Was bleibt uns anderes übrig?“ erwidert Marty etwas kühl.
„Die Fabrik wird nicht geschlossen, sondern überarbeitet, daß sie den Sicherheitsstandards entspricht, das gibt uns Zeit neue Endscheidungen zu treffen.“ macht Ned weiter, als habe er Marty überhört. „Mit Hilfe Michaels neuem Logistiksystem versuchen wir den Bestellungen Herr zu werden, was ich denke, gute Chancen hat und alles weitere werden wir dann sehen.“
„Bleibt nur noch die Frage: woher bekommen wir eine neue Kollektion, wenn wir keine Fremddesigner einstellen wollen.“ gibt Jörg zu Bedenken und alle sehen nun wieder etwas desillusioniert aus. Außer Mick, der plötzlich grinst.
„Das könnte die Lösung sein.“ sagt er.
Immer noch liegt Thorsten im Koma und André und Lars wirken sehr übernächtigt. Der Arzt meint, sie sollen mal wieder nach hause fahren, hier könnten sie jetzt eh nichts tun.
„Danke. Aber ich möchte lieber hier bleiben.“ sagt André. „Aber vielleicht solltest du dich mal um die Firma kümmern.“
Lars seufzt. „Das wollte ich dir gestern ja schon sagen, Vater. Also...“
„W...was ist passiert?“ lallt plötzlich Thorsten, als er langsam versucht die Augen zu öffnen. André, Lars und der Arzt können es kaum glauben und sofort macht Dr. Loose Untersuchungen und redet mit Thorsten.
„Ich fühl mich so merkwürdig.“ meint Thorsten etwas beduselt. Aber das ist allen egal, sie sind froh, daß er wieder bei Bewusstsein ist.
In der Firma diskutieren alle über Micks Idee einen der großen Designer für ein Gastspiel zu engagieren, da viele schon bei Korth angefragt haben und einmal mit Korth arbeiten wollten. Aber für wen soll man sich entscheiden.
„Und die Frage ist natürlich, ob sie es unter den jetzigen Umständen tun würden.“ wirft Marty ein.
„War ja klar, daß du wieder negativ denkst.“ sagt Jörg giftig.
„Fang nicht schon wieder an.“ schlichtet Ned. „Das hier ist jetzt sehr wichtig.“
Matha und Marion sitzen am See und denken über ihr Leben nach. Immer wieder versucht Matha Marion klar zu machen, daß sie für die Firma wichtig sei, gerade jetzt.
„Aber meine Familie ist mir wichtiger. Das ist mir jetzt richtig bewusst geworden. Ich habe bislang kaum Zeit gehabt für meine Kinder.“
„Du redest dabei aber eher von Daisy.“ sagt Matha scharf.
„Auch von Alf. Wenn ich mich mehr um ihn gekümmert hätte, wäre das vielleicht nicht passiert.“
„Das heißt, du gibst dir eine Mitschuld an dem, was passiert ist?“
„Natürlich.“
„Hast du ihm das mal gesagt?“
Marion schweigt.
„Warum nicht? Marion, er ist völlig fertig mit der Welt, weil er sich allein die Schuld gibt und auch noch glaubt, daß du ihn nicht mehr liebst. Es wird Zeit, daß ihr miteinander redet.“
„Ich weiß. Aber...immer wenn ich ihn sehe, dann sehe ich, daß Daisy jetzt tot sein könnte.“
„Aber wenn du nicht mit ihm sprichst, dann hast du ihn ganz verloren.“
André ist so überglücklich, daß Thorsten wieder wach ist. Der kann sich nicht ganz erinnern, was geschehen ist. Alles wirkt in seinem Gedächtnis so verschwommen.
„Das wird schon wieder, mein Junge. Alles wird wieder gut.“
„Wenn du das sagst.“
„Na klar. Außerdem musst du doch bald deine Schwester kennenlernen.“
Lars schaut ihn ebenso verwundert an, wie Thorsten es versucht.
„Schwester?“
„Ja, Miranda und ich...wir haben eine Tochter bekommen...eure Schwester.“
„Das ist schön.“ freut sich Thorsten etwas geschwächt.
Lars ist wie vom Schlag gerührt, tut aber so, als wenn er sich ebenfalls über diese Nachricht freuen würde.
Marion sieht Alf in der Bibliothek sitzen, fasst sich ein Herz und geht zu ihm. Er will aufspringen, um sie allein zu lassen, aber sie hält ihn auf.
„Wir...wir sollten mal miteinander reden.“
Sie setzen sich.
„Alf. Es tut mir sehr leid, was ich in den letzten Tagen gesagt habe. Ich war nur...so...verängstigt. Als ich gehört habe, was geschehen ist, hatte ich nur im Kopf, was Daisy hätte passieren können. Sie zu verlieren, hätte mir das Herz gebrochen. Aber dir dafür die Schuld zu geben, war falsch. Ich bin ihre Mutter und ich hätte mich um sie kümmern müssen. Stattdessen habe ich mich immer darauf verlassen, daß du diese Rolle übernimmst und als sie in Gefahr geraten ist, gab ich dir die Schuld. Aber das stimmt nicht. Und ich möchte, daß du das weißt.“
„Danke, Mama.“ wirkt aber noch nicht wirklich beruhigt.
Sie lächelt ihn an, tätschelt seine Hand etwas förmlich und geht. Matha hat das gesehen und schüttelt nur leicht den Kopf.
Lars steht am Kaffeeautomaten, als André zu ihm kommt und sich immer noch darüber freut. Er glaubt, daß alles jetzt wieder gut wird.
„Ja. Das ist schön.“ sagt Lars nur.
„Und was wolltest du mir sagen? Was ist mit der Firma?“
„Egal. War nicht so wichtig. Ich muss jetzt auch los.“ Er geht und André schaut ihm etwas verwirrt hinterher, winkt dann aber ab und geht mit seinem Kaffee zurück.
Bei Korth telefonieren die Männer sämtliche Designer ab, doch ohne Erfolg. Martys Vermutung hat sich bewahrheitet.
„Es wäre auch zu schön gewesen.“ seufzt Mick.
„Die Idee war super, Mick.“ versucht Ned ihn aufzumuntern.
„Tja, womit wir aber wieder am Anfang unseres Problems wären.“ sagt Jörg.
„Mir reicht´s!“ Marty springt auf, nimmt seine Jacke und geht.
„Was hat er vor?“ fragt Michael in die Runde, doch alle zucken nur mit den Schultern.
Matha klatscht in die Hände, als sie in Marions Zimmer kommt. „Bravo. Das hast du ja sehr gut hinbekommen.“
„Was meinst du?“
„Ich habe dein Gespräch mit Alf mitbekommen.“
„Du wolltest doch, daß ich mit ihm rede.“
„Aber doch nicht so. Wo ist die feinfühlige Marion hin? Wieso konntest du nicht sagen, was du wirklich fühlst? Kannst du dir nicht vorstellen, was in ihm gerade vorgeht?“
„Ich...“
„Genau: ich! Es geht aber nicht nur um dich. Es geht auch um ihn. Wieso kannst du ihm nicht sagen, daß du ihn lieb hast? Ihn einfach mal in den Arm nehmen; ihm Trost spenden. Das ist es, was er jetzt von dir braucht.“
„Wie schön, daß du das ja alles so gut weißt. Woher nimmst du dir das Recht? Bist du Mutter? Oh nein, stimmt ja, du hast dein Kind ja verloren!“
Matha ist wie vor den Kopf geschlagen, als Marion wütend an ihr vorbeirauscht.
Thorsten trinkt etwas und sagt André dann, daß er sich wirklich freut.
„Wie sieht sie denn aus?“ fragt er.
„Nun..ich habe sie leider noch nicht gesehen.“
„Wie meinst du das?“
„Sie kam zur Welt, als ich hier bei euch gewesen bin.“
Thorsten wirkt betrübt. „Oh. Das tut mir leid. Und alles nur meinetwegen.“
„Nein. Nicht nur deinetwegen. Ich wollte eh mal nach dem Rechten sehen, als ich von euren Problemen gelesen habe.“
„Wieso hast du uns nichts erzählt, daß ein Baby unterwegs ist?“
„Ich wollte ja, aber irgendwie...“ Er seufzt. „Ich weiß nicht. Ich hatte irgendwie Angst vor eurer Reaktion.“
„Für mich ist das okay. Lars könnte das schon eher schwer fallen. Immerhin wollte er mit Miranda eine Familie gründen.“
Jetzt stockt André und er ärgert sich über sein mangelndes Feingefühl.
Unterdessen hat Lars in der Firma eine Entscheidung getroffen. Jenna schaut ihn traurig an.
„Und sie sind sich sicher?“ fragt sie.
„Ja, Jenna. Es tut mir leid. Aber wenn wir nicht komplett das Gesicht verlieren wollen, bleibt mir nichts anderes übrig.“ Er überreicht ihr zwei Umschläge. „Ihr Gehalt für die nächsten drei Monate. Und dieses Zeugnis wird ihnen überall die Türen öffnen. Sie sind eine phantastische Mitarbeiterin und jeder Chef wäre dumm, sie nicht zu nehmen. Vielen vielen Dank für die Jahrelange Unterstützung, Jenna.“ Er nimmt sie liebevoll in den Arm.
„Dann war es das wohl mit Mars Moden.“ seufzt sie.
„Ja.“
„Schade. Ich wünsche ihnen noch viel Erfolg, was immer sie jetzt in Angriff nehmen.“
„Danke.“
Sie nickt und lässt ihn allein in der verwaisten Etage, wo er sich kurz traurig umschaut. Als er geht, fährt die Kamera auf den Schreibtisch, wo der Auflösungsvertrag liegt.
Marty platzt in Marions Zimmer, was sie zusammen zucken lässt.
„Was soll das?“
„Wir müssen reden.“ sagt er etwas wirsch.
„Jetzt nicht.“
„Doch jetzt!“ fährt er sie an. „So kann es nämlich nicht weiter gehen. Du kannst dich nicht hier verkriechen und dein Wunden lecken, während da draußen Andere deine Krieg ausfechten.“
„Was willst du damit sagen?“
„Das du verdammt noch einmal eine Verantwortung hast, der du dich stellen musst.“
„Was fällt dir eigentlich ein?“
„Marion! Du musst endlich aufwachen und dich wieder um die Firma kümmern, bevor es zu spät ist. Mars Moden hat heute ihre Aufgabe bekannt gegeben. Soll Korth das nächste Unternehmen sein?“
„Das...dir geht es doch nur um dich. Weil ich mich nicht so um dich gekümmert habe, wie du es brauchst.“
Marty stutzt. „Es geht schon lange nicht mehr um uns, Marion. Das habe ich bereits begriffen.“ Er zieht seinen Verlobungsring vom Finger und schaut ihn an. „Vielleicht habe ich mir die ganze Zeit etwas vorgemacht. Aber darum geht es nun wirklich nicht. Es geht um wichtigeres als um dich und mich.“ Er legt den Ring auf den Tisch und sie schaut ihn bestürzt an.
„Was soll das bedeuten?“
„Das bedeutet, daß ich dich frei gebe. Bis du wieder anfängst die zu sein, die ich liebe. Die liebevolle Frau, die nicht an sich denkt und die richtigen Entscheidungen trifft.“
Er schaut sie traurig an, dreht sich um, geht zur Tür, schaut sie noch einmal an und geht.
Sie sieht auf den Ring und lässt sich völlig fertig in den Sessel zurückfallen. Die Kamera fährt von ihr zurück...