Die Korths

Die Korths
Die Korth - Villa (entspricht in etwa der Vorstellung des Gebäudes der Serie; die Eingangstür ist tiefer und mit einer runden Marmortreppe rundum begehbar und das Wappen der Korthfamilie ist über dem Eingang)

Neue Hauptfiguren Staffel 7 (1990)

Inspiriert durch die amerikanischen Serien, sind die Namen englisch auszusprechen!

KOMMISSAR VIKTOR WENSCH: Kommissar für den Fall Gerda
ROLAND ZIMMERMANN: sein Kollege
PATRIK FLOWER: Vorarbeiter der tunesischen Fabrik
RANDY FLOWER: sein Bruder
ROSEMARIE BECKER: Kindertherapeutin
ROBERT MENNIG: Pferdewirt
TOBIAS TONHAUS: 6jähriger aus der Therapiegruppe von Rosemarie
CLAUDIA TONHAUS: Tobias´ Mutter
TED BREGS: Ex-Söldner

JAQUES DE BRISKOLET: Eventveranstalter

CastListe Staffel 7

KEINE DER FOLGENEN PROMINENTEN STEHEN IM REALEN BEZUG ZU DER ERFUNDENEN SERIE!

MARION/MATHA KORTH: --
MICK KABBIN: --
NED MADRICK: David Hasselhoff ("Knight Rider")

JÖRG KABBIN: Josh Brolin ("Die Goonies")
MARTY KORTH: --
LARS MARS: --
ALF: Guy Pearce ("Nachbarn", "Memento")
MICHAEL MCJORCH: --
THORSTEN MARS: Thorsten Risse (Ja, das bin ich!)
TOBIAS TONHAUS: Elijah Wood ("Herr der Ringe")
CLAUDIA TONHAUS: --
RICK ENGEL: Ben Becker ("Schlafes Bruder")

Special Guest-stars:

ANDRÉ MARS: John Callahan ("Falcon Crest")
KOMMISSAR VIKTOR WENSCH: Martin Kove ("Cagney & Lacey")
PATRIK FLOWER: Andrew Stevens ("Dallas")
RANDY FLOWER: Richard Dean Anderson ("MacGyver", "Stargate")
ROSEMARIE BECKER: Julia Roberts ("Pretty Woman")
ROBERT MENNIG: Fabian Harloff ("Ein Fall für TKKG")
TED BREGS: Dack Rambo ("Dallas")

JAQUES DE BRISKOLET: Dirk Bach ("Dirk Bach Show")

-- frei erfundene Personen

Freitag, 24. Juni 2011

Staffel 04 - Teil 12: ZU GRABE GETRAGEN

Volles Aufgebot an Rettungskräften am Hafen. Überglücklich und weinend schließt Frank Marion in seine Arme. Sie steht immer noch unter Schock und sagt kein Wort. Auch Matha steht völlig neben sich. Ned erfährt gerade von der Bergung von Biancas Leiche. Ihr Familie und auch Ulli sind geschockt. Die Taucher konnten auch Mikes Körper aus dem Hafenbecken fischen. Jörg, der auch wieder vor Ort ist, begleitet ihn stumm. Da sieht es auch Frank und löst sich vorsichtig von Marion.
„Was...?“ Jörg geht auf ihn zu. Als Frank registriert, wer dort wegtransportiert wird, wird er hektisch und Jörg kann ihn gerade noch festhalten.
„Nein! Mike!!“ Traurig drückt Jörg seinen Bruder an sich. Währenddessen nimmt Marty Matha und Marion in den Arm.
Am nächsten Morgen herrscht betretenes Schweigen in der Villa. Marion und Matha fehlen beim Frühstück, bei dem eh kaum einer etwas zu sich nehmen kann. Marion steht im Morgenmantel vor ihrem Fenster und starrt in den Park. Da klopft es und Matha kommt herein.
„Wie geht es dir?“
„Wie es mir geht? Jedem anderen hätte ich diese Frage übel genommen. Wie soll es einem schon gehen nach so einer Geschichte?“ sagt Marion bitter. „Ich kann es immer noch nicht glauben.“
„Geht mir ebenso.“
Marion dreht sich zu ihr um und man sieht ihre rot verquollenen Augen. Sie streckt ihrer Schwester die Arme entgegen und Matha nimmt ihre Hände, bevor sie sich umarmen und weinen.
„Ich bin so froh, daß es vorbei ist. Und...“ Marion sieht Matha ins Gesicht und lächelt verweint. „...vor allem bin ich froh, daß du lebst. Ich hatte wirklich gedacht, diese Mistkerle hätten dich...“ Wieder drückt sie ihre Schwester an sich. Mathas Gesichtsausdruck kann man entnehmen, daß sie an Rick denkt und sich dabei etwas schuldig fühlt, weil sie vor ihrer Schwester Geheimnisse hat.
Ned baut sich wütend vor dem Kommissar auf, der in der Eingangshalle der Villa mit einigen Kollegen steht. Frank stellt sich wütend dazu.
„Das kann doch einfach nicht ihr ernst sein. Wissen sie, was diese Mädchen durchgemacht haben? Und jetzt wollen sie sie schon wieder mit Fragen belästigen?“
„Ich will nicht, Herr Madrick. Ich muss. Das ist meine verdammte Pflicht. Wir haben auch die anderen Geiseln befragen müssen und einige haben ausgesagt, daß Matha Korth die Einzige war, die engeren Kontakt zu den Entführern hatte.“
„Und meine Frau und meine Schwägerin müssen erst einmal wieder zu sich kommen, verstehen sie das?“ faucht Frank und Marty, der dazu gekommen ist, befürchtet, er springt dem Kommissar an den Hals und beruhigt ihn. „Suchen sie lieber endlich diese verdammten Mistkerle, die das verbrochen haben.“
„Das haben wir vor und genau deswegen ist die Aussage ihrer Frau und deren Schwester so wichtig. Wir müssen sicher sein, daß es tatsächlich Carsten Engel gewesen ist und wer der andere Mann gewesen ist. Es soll der Bruder gewesen sein, aber beide sind angeblich schon ewig im Ausland.“
„Soll das heißen, es ist gar nicht sicher, daß es diese Kerle gewesen sind?“ fragt Marty.
„Das versuchen wir ja gerade herauszufinden. Verstehen sie nun, wieso die Aussage so wichtig ist? Jeden Tag den wir warten, können die Gangster sich weiter entfernen.“
Ned, Marty und Frank schauen sich ratlos an.
Lars widmet sich ganz den neuen Konzeptwünschen eines Kunden, als André zu ihm ins Atelier kommt und mit einer Geste die Mitarbeiter hinweist, daß er mit seinem Sohn allein sein möchte. Als sie es sind, sagt er: „Du arbeitest schon die ganze Zeit. Mach doch mal eine Pause.“ Lars stockt kurz und macht dann weiter. „Mein Junge, denkst du nicht, wir sollten miteinander reden?“
Wieder bleibt Lars stumm. „Wie soll das mit uns weitergehen?“ seufzt André, merkt, daß es nichts bringt und verlässt das Atelier. Lars unterbricht die Arbeit und wirft den Stift weg.
Michael war bei seiner Schwester. Er verabschiedet sich umarmend von ihr und bedankt sich für ihr offenes Ohr.
„Dich scheint das auch alles sehr mitzunehmen. Dabei kennst du die Familie nicht einmal.“
„So bin ich eben...ein mitfühlender Mensch.“ lächelt sie. Als er geht, verdunkelt sich ihr Blick allerdings.
Jörg wird in der Firma von Mitarbeitern belagert und hört gar nicht richtig hin. Daher reagiert er etwas verwirrend und entschuldigt sich dann sofort, daß er nicht richtig hingehört habe.
„Die Zeiten sind mal wieder etwas schwierig, aber ich versichere euch, daß es bald wieder bergauf geht.“ Als er allein ist, schlägt er sich die Hände vor sein Gesicht und fängt an zu weinen.
Frank will zu Marion, aber sie ist nicht in ihrem Zimmer. Er findet sie im Kinderzimmer. Er will sie zärtlich berühren, doch weicht wieder zurück. Da dreht sie sich zu ihm um und er sieht ihre verweinten Augen. Ohne Worte versteht er sie und nimmt sie in den Arm, worauf sie zu weinen beginnt und auch seine Augen feucht werden. Dann lacht Daisy und beide schauen sie lächelnd an.
Matha sitzt im Park und erinnert sich an ihr sexuelles Erlebnis mit Rick. Sie versucht sich dagegen zu wehren, aber schafft es nicht. Marty setzt sich zu ihr.
„Na du? Ich brauch dich sicher nicht zu fragen, wie du dich fühlst, oder?“
„Weißt du, Marty, obwohl wir wieder frei sind, fühle ich mich irgendwie...immer noch eingesperrt.“
„Es wird noch eine lange Zeit brauchen, bis du damit abschließen kannst...wenn das überhaupt möglich ist. Aber vielleicht solltest du und Marion mal mit einem Spezialisten reden.“
„Du meinst einem Seelenklempner?“ Sie klingt entrüstet.
„Ich weiß, daß es sich schlimm anhört. Die Polizei hat spezielle Stellen für Menschen, die Opfer eines Verbrechens wurden. Ihr müsst sowieso mit der Polizei sprechen, damit diese Gangster geschnappt werden und ihre gerechte Strafe bekommen.“
„Ich will nicht!!!“ schreit Matha und springt auf. „Ich will einfach meine Ruhe und vergessen. Verstehst du das?“
„Matha....“ versucht er sie zu beruhigen.
„Vergessen!! Ich will..“ Ihr bricht die Stimme weg. „...einfach nur vergessen.“
„Du kannst davor nicht weglaufen, Matha.“
Sie wendet sich ab und geht, was er seufzend geschehen lässt.
Ned beendet ein Telefonat, als Hanna ihm still einen Kaffee bringt.
„Es ist so schrecklich. Das Letzte, was ich wollte ist wieder eine Beerdigung organisieren zu müssen.“ seufzt er.
Sie nickt still.
„Und er war noch so jung. Er hatte gerade wieder angefangen sein Leben in den Griff zu bekommen.“
Alf, der das vor der Tür mit gehört hat, wendet sich traurig ab und drückt sich schluchzend gegen die Wand.
Kurz darauf ist er bei Daisy im Zimmer und verspricht ihr, als er sie auf den Arm nimmt, er würde die niemals im Stich lassen.
Marion geht mit Frank im Park spazieren. Sie reden wenig, dann bleibt sie stehen und schluchzt wieder.
„Es...es tut mir alles so leid, Frank. Ich...wir...es ging so schnell und wir könnten Mike einfach nicht retten.“
Er nimmt sie in den Arm. „Niemand macht euch Vorwürfe.“ Er drückt sie an sich. „Ich muss mich entschuldigen. Ich habe mich so blöd verhalten. Marion. Ich liebe dich so sehr und habe dir doch so weh getan. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen.“
Sie schaut ihn an, lächelt und sie küssen sich. Matha sieht das von weitem und lächelt ebenfalls.
„Wenigstens etwas gutes.“ flüstert sie leise zu sich.
In der Eingangshalle der Villa. Ned und Marty begrüßen ihn und er spricht auch im Namen seines Vaters sein Beileid aus. Es wäre eine ganz furchtbare Geschichte und er fühle sich etwas mit verantwortlich wegen der Sache mit Gerda. Sie gehen dabei ins Kaminzimmer.
„Ich bitte sie.“ wehrt Ned ab. „Das alles hat nicht im geringsten damit zu tun. Sie trifft nun wirklich überhaupt keine Schuld.“
„Danke.“ Lars fühlt sich etwas erleichtert. „Gibt es denn schon Hinweise auf den oder die Täter?“
„Nichts konkretes, aber die Polizei bleibt am Ball.“ sagt Marty.
Ein Butler sagt Ned, daß Besuch für ihn da wäre und Ned verabschiedet sich.
In der Eingangshalle sieht er schon Barbara.
„Wie schön, daß sie gekommen sind.“
„Das ist doch das Mindeste nach der Sache. Wenn ich sonst helfen kann, scheuen sie sich nicht es zu sagen.“
„Das ist wirklich lieb von ihnen.“
André sitzt unterdessen in seinem Büro und schaut sich die Auftragslage an. Miranda bringt ihn noch ein paar Unterlagen und bemerkt, daß er leicht verärgert zu sein scheint.
„Es ist doch zu dumm!“ flucht er. „Wieso kann ich nicht härter sein? So eine Gelegenheit und wir haben sie verstreichen lassen. Ist das zu fassen? Es wäre die Gelegenheit gewesen sich wieder an die Spitze zu katapultieren.“
„Ist das ihr Ernst? Den Sieg auf den Rücken einer solchen Geschichte aufzubauen?“ Miranda schaut ihn streng an und er seufzt.
„Was wollen sie, Miranda! Ich hab es doch nicht getan, oder?“
Matha freut sich, daß Frank und Marion sich wieder versöhnt haben, als sie gemeinsam wieder das Haus betreten. Und Marion möchte natürlich, daß Frank wieder in die Villa zieht.
„Oder nicht?“ schaut sie Frank skeptisch an, als dieser leicht zweifelnd blickt.
„Doch...sicher. Aber ich denke, ich muss noch vorher etwas klären.“ Dabei sieht er zu Marty, der gerade am Zimmer vorbei läuft.
Als Marty im Arbeitszimmer sitzt und das Telefonat mit Michael beendet, der ihm das Wichtigste aus der Firma geschildert hat, klopft Frank an den Türrahmen und tritt ein.
„Marty. Ich will mich auch bei dir entschuldigen. Ich habe dir sehr böse Dinge an den Kopf geworfen und...es tut mir leid.“
„Du musst dich nicht bei mir entschuldigen, Frank. Ich weiß, daß ich ein Dorn in deinem Auge gewesen bin. Sicher hätte ich nicht anders reagiert. Nur Marion...die hat es nicht verdient, wie du sie behandelt hast.“
„Ich weiß. Und du und diese schreckliche Entführung haben mir die Augen geöffnet. Marion hat mir verziehen und...ich hoffe, du kannst es auch.“ Marty lächelt nur.
Beim Abendessen sagt Ned, daß er alles erledigt habe und die Beerdigung schon übermorgen sei. Die Beisetzung von Bianca findet schon morgen statt. Marion findet, daß sie es ihr schuldig sind dabei zu sein. Alle stimmen ihr nickend zu. Jörg wirkt immer noch sehr verstört. Er bekommt auch gar nicht richtig mit, daß Frank morgen wieder ins Haus ziehen wird, was alle anderen sehr freut.
„Aber zwei Dinge werden uns noch bevorstehen.“ seufzt Ned. „Beziehungsweise euch.“ Er schaut Marion und Matha an.
„Du meinst die Polizeiaussage?“ fragt Marion und Ned nickt.
„Und die Presse.“
„Das habe ich schon vorbereitet.“ sagt Marty. „Ihr müsst das nicht machen.“
„Doch.“ sagt Matha. „Du hast recht. Ich..wir können davor nicht weglaufen und uns diesen Dingen stellen.“ Sie schaut Marion an und diese nickt zustimmend, während sie ihre Hand greift und drückt.
Am nächsten Morgen findet also die Pressekonferenz in der Firma statt. Die ganze Belegschaft ist dabei, damit sie auch hören, was die Zwillinge zu sagen haben. Matha und Marion wirken gefasst, als sie davon berichten und das besonders ihr Mitgefühl an die Hinterbliebenen von Bianca geht. Es ist eine schreckliche Tragödie, die zwei jungen Menschen das Leben gekostet hat und es bedarf noch einiger Zeit, bis die Ereignisse nicht mehr so präsent sein werden.
„Was wird das für das Modelabel >Korth< bedeuten?“ fragt ein Journalist.
„Es wird weitergehen wie bisher. Diese Entführung ändert nichts.“ sagt Marion und wirkt sehr stark. Beide Schwestern lächeln sich Halt gebend an.
André schaut sich die Konferenz im Fernsehen in seinem Büro an, als Lars hereinkommt.
„Und da machst du mir einen Vorwurf, weil ich gesagt habe, wir sollen weitermachen.“ sagt André und schaltet den Fernseher aus. Und die Betroffenen selbst nutzen die Gelegenheit für Publicity.“
„Das kannst du wohl kaum miteinander vergleichen.“
„Oh. Der Herr Sohn spricht wieder mit mir.“
„Du kannst dir deinen Sarkasmus sparen, Vater. Er passt nicht.“
„Hör zu, Lars. Ich weiß, daß du denkst, ich sei ein gefühlskalter Mensch.“
„Berechnend wohl eher.“
„Auch das. Aber so ist es nicht. Du selbst hast gesagt, man muss an das Wohl der Firma denken...du erinnerst dich an deine flammende Rede?“
„Aber das ist doch etwas völlig anderes.“
„Ist es das? Ich habe dir versprochen mit dir gemeinsam einen Weg aus der Krise zu finden und genau dies habe ich getan. Du hast doch nur ein Problem damit, weil du dir immer noch Vorwürfe machst, weil du denkst, daß wir irgendwie an dieser Entführung schuld sind.“
Lars will das nicht hören.
„Ist doch so. Dabei hast du dieses Mal die Firma aus den Augen verloren und was für sie am Besten ist.“
„Du wolltest diese schlimme Sache ausnutzen!“
„Herr Gott! Ja, ich gebe zu, ich habe einmal daran gedacht. Aber ich habe es nicht getan...und das war auch gut so. Können wir es nun vergessen?“
Lars sieht ihn ruhig an ohne darauf ein zugehen.
Als Marion, Matha, Marty, Frank, Jörg, Michael und Ned nach der Konferenz im Büro sitzen, sind sie froh, daß es so gut gelaufen ist.
„Man mag es nicht glauben, aber die Presse ist doch sehr freundlich mit uns umgesprungen.“ freut sich Ned.
„Sie besitzen doch ab und an so etwas wie Anstand.“ sagt Frank. „Ich werde mich jetzt mal um die Auflösung meiner Wohnung kümmern. Jörg? Magst du mir behilflich sein?“
„Was?“ sagt Jörg und wirkt wie aus einem Gedanken gerissen. „Ja...natürlich.“
Sie gehen.
„Jörg nimmt Mikes Tod sehr mit.“ seufzt Marty. „Es ist aber auch schrecklich. Als ich dachte, diese Mistkerle hätten Matha...Ich war so voller Trauer und Wut zugleich.“
Matha wirkt wieder, als wolle sie das nicht hören und nur verdrängen.
Wie auf ein Stichwort kündigt Gertrud den Kommissar an.
„Wir müssen mit ihm reden.“ sagt Marion zu Matha, welche aber den Kopf schüttelt.
„Ich kann das einfach nicht.“
„Dann werde ich es erst einmal tun. Vielleicht lassen sie dich in Ruhe.“
Der Kommissar tritt ein und bis auf Marion verlasen alle das Büro. Sie bittet ihn Platz zu nehmen.
„Lassen sie es uns hinter uns bringen, Herr Kommissar.“
„Und ihre Schwester?“
„Sie ist noch nicht stark genug. Bitte geben sie ihr...“ Die Tür geht auf und Matha tritt ein. Stolz schaut Marion sie an, als Matha näher kommt und sich zu ihr setzt.
Jörg und Frank sitzen im Auto und Frank versucht mit Jörg zu sprechen über den Verlust.
„Jörg bitte. Mike...wir haben ihn beide verloren.“
„Das weiß ich.“
„Aber wieso lässt du mich nicht an deiner Trauer teilhaben. Wieso können wir nicht gemeinsam trauern?“
Jörg fährt recht ran und starrt aus der Frontscheibe.
„Ich...Er...“ Er kneift die Augen zu und Tränen gleiten seine Wangen herunter.
Frank, der ebenfalls den Tränen nah ist, streicht ihm über den Rücken und Jörg kann sich vor Trauer kaum noch halten.
Der Kommissar verabschiedet sich von den Zwillingen und bedankt sich für ihre Mitarbeit.
„Wenn ihnen doch noch irgendetwas einfällt, was uns weiterhelfen kann, dann melden sie sich bitte umgehend bei mir.“
„Natürlich.“ sagt Marion und schaut Matha an, als die Tür zu geht.
„Was ist? Wieso schaust du so?“ fragt Matha verunsichert.
„Du hast zwar gesagt, du hast keinen der Männer näher gesehen, aber irgendwas sagt mir, daß du nicht ganz ehrlich bist. Was ist tatsächlich passiert, als sie dich weggebracht haben?“
„Das habe ich doch gesagt: gar nichts. Sie haben mich eingesperrt und das war es. Der Kommissar hat auch keine Zweifel...wieso du?“
„Weil ich dich schon etwas länger kenne, Matha. Ich weiß, wann du lügst oder etwas verschweigst.“
„Das ist vollkommener Unsinn. Was hätte ich außerdem davon. Wieso sollte ich diese Schweine decken, die uns so etwas angetan haben? Sie haben Mike ermordet! Nicht mit Absicht, aber sie sind Schuld an seinem Tod! Reicht das nicht??“ Wütend verlässt sie das Büro und Marion schaut ihr skeptisch nach.
Barbara wird von Ned in der Klinik besucht, der ihr sogar Blumen mitbringt. Sie kann es kaum glauben und bedankt sich sehr.
„Wofür sind die?“ fragt sie und riecht an den Blumen.
„Dafür, daß sie uns so zur Seite gestanden haben.“
„Aber das habe ich doch gern getan.“
„Michael hat recht: Sie sind ein wirklich lieber Mensch.“
„Er übertreibt.“
„Ich habe eher das Gefühl, er untertreibt.“ Er lächelt sie charmant an, was sie etwas scheu erwidert. „Und jetzt will ich sie auch nicht länger von der Arbeit abhalten. Aber vielleicht erlauben sie mir, sie demnächst mal wieder zum Essen einzuladen. Ich verspreche es auch einzuhalten.“
„Gern.“ lächelt sie.
Nach der Beerdigung von Bianca, drückt die Korthfamilie den Angehörigen ihr Beileid aus. Besonders Marion tut es leid. Die Eltern geben ihnen keine Schuld, allerdings sieht Ulli sie erzürnt an.
Zu hause wird allen klar, daß sie morgen das Gleiche durchstehen müssen. Marion möchte deswegen schon zu Bett gehen. Frank, Jörg und Ned wollen noch im Arbeitszimmer ein paar Dinge besprechen.
Später kommt Frank zu Marion, die ihn versucht etwas aufzubauen. Er macht sich Sorgen um Jörg, der den Boden unter den Füßen zu verlieren scheint.
„Es wird lange dauern, bis er es verkraftet.“ seufzt er.
„Wir werden alle viel Zeit brauchen.“ sagt Marion und nimmt zärtlich Franks Hand. Er führt ihre zu seinen Lippen und küsst sie.
„Du hast mir so gefehlt.“ säuselt er leise.
„Du mir auch.“ erwidert sie und sie küssen sich.
Unter romantischer Musik lieben sie sich. Man sieht dann Matha, wie sie auf ihrem Bett sitzt und in Gedanken an Rick verloren ist. Jörg sitzt im Kaminzimmer und starrt ins Feuer. Alf weint im Schwimmbad. Ned sitzt sich zu ihm und tröstet ihn. Michael geht im Park spazieren und erinnert sich wieder an seine Kneipengspräche mit Carsten. Dann sieht man die Sonne und Nebel über dem See aufgehen und wie alle sich später auf den Weg zum Friedhof machen.
Auch Lars hat sich fertig gemacht, was André etwas wundert.
„Willst du wirklich dahin gehen?“
„Natürlich. Es wäre schon schön, wenn du auch mitkommen würdest. Es wäre eine nette Geste.“
André schweigt. Dann steht er auf. „Ich zieh mich um.“ Lars lächelt ihm hinterher, als er im Zimmer verschwindet.
Bei der Beerdigung geben sich alle gegenseitig Halt. Weil Jörg sich nicht stark genug fühlt, geht Frank nach vorne und sagt ein paar Worte, die sehr rührend sind. Dann wird der Sarg zum Gab getragen und Mike wird neben seinem Vater beigesetzt.
„Vielleicht hätten wir Mutter auch Bescheid geben sollen.“ schluchzt Jörg zu Frank.
„Wir wissen ja nicht mal wo sie steckt.“ Jörg schweigt dazu.
Kurz danach sind alle, bis auf Lars und André, in der Villa zum Kaffee. Jörg wirkt immer noch fertig. Dann fasst er sich ein Herz und geht mit Frank ins Arbeitszimmer.
„Was ist denn los?“ fragt Frank etwas verwundert.
„Ich muss dir etwas gestehen. Es geht um Mutter.“
Frank sieht ihn überrascht an.
Matha schaut aus dem Fenster in den Park. Marion gesellt sich zu ihr.
„Alles in Ordnung? Du wirkst immer noch sehr distanziert.“
„Ich brauche Abstand, Marion.“
„Was meinst du genau?“
„Ich habe beschlossen mir eine Auszeit zu nehmen. Ich will weg von hier, wo mich alles an diese Entführung erinnert.“
„Aber...Denkst du, daß das die richtige Lösung ist? Wo willst du denn hin?“
„Ich weiß nicht. Vielleicht in unser Sommerhaus in Cannes. Da war ich schon lange nicht mehr.“
„Soll ich dich begleiten?“
„Sei mir nicht böse, aber ich wäre gern eine Zeit lang allein. Ist das schlimm?“
„Nein. Wie lange willst du denn weg?“
„Ich weiß es nicht. Ein paar Wochen? Einen Monat? Ich kann es dir nicht sagen.“
Marion gibt ihrer Schwester einen Kuss auf die Stirn, was diese schwach zum lächeln bringt.
Lars und André kommen zurück nach hause.
„Siehst du, Vater? Sie haben sich sehr gefreut, daß du da gewesen bist.“
„Ich gebe zu: Du hattest recht. Es war gut ihnen so zu zeigen, daß man ihnen beisteht. Ich glaube, die Schwestern haben diese Geste wirklich zu schätzen gewusst.“
„Ja, das denke ich auch.“ sagt Lars aus der Küche. Da klingelt es an der Tür. „Ich geh schon.“
„Hoffentlich ist es nicht wieder so ein Vertreter.“ sagt André.
Lars öffnet die Tür und ihm fällt vor Überraschung fast die Kinnlade runter: „Was willst du denn hier?“
„Thorsten??“ erwidert André erstaunt, als er in die Diele kommt, wobei man Thorsten selbst nicht sehen kann.
Eine Kamerafahrt zum Grab von Mike. Dort steht eine Person mit Kopftuch und dunkler Sonnenbrille. Es ist Gerda, welche die Brille absetzt und man ihre verweinten Augen sehen kann.
„Mein kleiner Junge. Mike. Was haben sie dir angetan?“ Ihr Blick wird zornig. „Aber das werden sie bezahlen. Ich schwöre dir, ich werde nicht ruhen, bis sie dafür bezahlt haben!!!“