Die Korths

Die Korths
Die Korth - Villa (entspricht in etwa der Vorstellung des Gebäudes der Serie; die Eingangstür ist tiefer und mit einer runden Marmortreppe rundum begehbar und das Wappen der Korthfamilie ist über dem Eingang)

Neue Hauptfiguren Staffel 7 (1990)

Inspiriert durch die amerikanischen Serien, sind die Namen englisch auszusprechen!

KOMMISSAR VIKTOR WENSCH: Kommissar für den Fall Gerda
ROLAND ZIMMERMANN: sein Kollege
PATRIK FLOWER: Vorarbeiter der tunesischen Fabrik
RANDY FLOWER: sein Bruder
ROSEMARIE BECKER: Kindertherapeutin
ROBERT MENNIG: Pferdewirt
TOBIAS TONHAUS: 6jähriger aus der Therapiegruppe von Rosemarie
CLAUDIA TONHAUS: Tobias´ Mutter
TED BREGS: Ex-Söldner

JAQUES DE BRISKOLET: Eventveranstalter

CastListe Staffel 7

KEINE DER FOLGENEN PROMINENTEN STEHEN IM REALEN BEZUG ZU DER ERFUNDENEN SERIE!

MARION/MATHA KORTH: --
MICK KABBIN: --
NED MADRICK: David Hasselhoff ("Knight Rider")

JÖRG KABBIN: Josh Brolin ("Die Goonies")
MARTY KORTH: --
LARS MARS: --
ALF: Guy Pearce ("Nachbarn", "Memento")
MICHAEL MCJORCH: --
THORSTEN MARS: Thorsten Risse (Ja, das bin ich!)
TOBIAS TONHAUS: Elijah Wood ("Herr der Ringe")
CLAUDIA TONHAUS: --
RICK ENGEL: Ben Becker ("Schlafes Bruder")

Special Guest-stars:

ANDRÉ MARS: John Callahan ("Falcon Crest")
KOMMISSAR VIKTOR WENSCH: Martin Kove ("Cagney & Lacey")
PATRIK FLOWER: Andrew Stevens ("Dallas")
RANDY FLOWER: Richard Dean Anderson ("MacGyver", "Stargate")
ROSEMARIE BECKER: Julia Roberts ("Pretty Woman")
ROBERT MENNIG: Fabian Harloff ("Ein Fall für TKKG")
TED BREGS: Dack Rambo ("Dallas")

JAQUES DE BRISKOLET: Dirk Bach ("Dirk Bach Show")

-- frei erfundene Personen

Dienstag, 21. September 2010

PILOTFILM: VON JETZT AN ALLEIN (Part 2)

Die Kamera zoomt (unter dramatischer Musik) vom Unfallort zur Villa. Dort steht Marion in ihrem Badezimmer (jedes Zimmer hat sein eigenes) und lässt sich Wasser durchs Gesicht laufen. Sie beschaut ihr Spiegelbild und fühlt sich unwohl, legt sich dann aber zurück ins Bett mit dem Blick zum halb offenen Fenster.
Die große Standuhr in der Eingangshalle schlägt 3 Uhr, als Ned im Kaminzimmer aufsteht und nach vorne geht. Als er in der Eingangshalle ankommt, sieht er wie Autoscheinwerfer durch die Milchglasfenster kurz aufleuchten.
"Na endlich." gähnt er und öffnet die Tür; bleibt dort erstaunt stehen, als er sieht, wie ein Polizeiwagen vor dem Haus stehen bleibt und zwei Polizisten zu ihm kommen.
"Kann...ich ihnen helfen?" stockt Ned.
"Nun." antwortet einer der Polizisten. "Gehören sie zum Haus?"
"Naja, so in etwa. Ich bin der Anwalt der Familie...und betreue die Kinder von Herrn und Frau Korth." Kurze Pause. "Ist etwas geschehen?"
"Dürfen wir eventuell kurz hereinkommen?"
"Oh, natürlich...verzeihen sie."
Er schließt hinter den Beiden die Türe.
"Wir müssen ihnen leider mitteilen, daß es einen schweren Unfall gegeben hat." beginnt der zweite Polizist.
"Mein Gott! Wie geht es ihnen?"
Die Polizisten sehen sich an und seufzend antwortet der erste: "Leider hat Frau Korth den Unfall nicht überlebt. Sie war auf der Stelle tot."
Ned kann es nicht fassen und setzt sich auf einen Sessel der in der Eingangshalle steht.
"Herr Korth konnte schwer verletzt ins Klinikum gefahren werden. Es steht aber sehr schlecht um ihn."
Sie berichten Ned kurz was geschehen war. Er bedankt sich bei ihnen und begleitet sie wieder hinaus. Als er zurück zur Treppe kommt, erschrickt er, denn oben steht Marion und starrt ihn erschrocken an. Instinktiv öffnet er die Arme, worauf sie die Stufen hinunter stürzt und sich sich weinend an ihn drückt.
Kurze Zeit später sitzen sie im Auto und er schaut zu ihr hinüber, während sie aus dem Fenster starrt.
"Vielleicht hätten wir Matha doch wecken sollen."
"Jeremy weiß Bescheid."
Sie fahren auf das Klinikum-Gelände und sind kurz darauf schon auf der Station. Ned spricht mit dem behandelnden Arzt, was Marion vom Weitem sieht. Die Gesichter der Beiden geben keinen Anlass zur Hoffnung. Ned kommt zu ihr und bittet sie kurz zu warten. Oliver habe nach ihm verlangt und er wolle kurz mit ihm allein sprechen. Sie setzt sich artig hin und sieht wie Ned in einem Zimmer verschwindet.
Dort sieht der schwer verletzte Oliver zu ihm, umgeben von all möglichen Geräten. Ihm fällt das Reden sehr schwer. Der Verlust von Isabel hat ihn schwer getroffen und er spürt, daß auch ihm nicht mehr viel Zeit bleibt. Er möchte nicht, daß die Mädchen ihn so sehen und Ned wüsste genau, was nun zu tun sei. Er hatte nur nie damit gerechnet, daß es so früh sein würde. Ned hat Tränen in den Augen, da geht die Tür auf und Marion kommt herein. Sie konnte nicht mehr warten und traut sich nicht ihren Vater zu berühren. Oliver lächelt sie gequält an, worauf sie sich zu ihm setzt und Ned etwas weiter zurücktritt.
"Mein Liebling. Es tut mir so leid. Ich wollte nicht, daß ihr so früh eine solche Last zu tragen habt."
Marion kann ihre Tränen nicht mehr zurück halten.
"Du wirst wieder gesund...ganz bestimmt."
"Ich liebe euch Beide so sehr. Das weißt du. Bitte pass auf deine Schwester auf. Sie braucht jemanden, der ihr den Weg weist. Und hört auf Ned...Er wird euch immer zur Seite stehen."
So verstirbt Oliver und Marion wird von Ned aufgefangen, als die Ärzte versuchen Oliver erfolglos wieder zu beleben.
Es wird langsam hell, als sie die Villa betreten. Matha kommt gerade die Treppen hinunter und möchte sofort wissen, wo sie herkommen. Marion sieht sie an und schafft es nicht mit ihr zu reden. Sie läuft Richtung Wintergarten. Matha schaut ihr verwirrt hinterher und Ned nimmt sie zur Seite. Man sieht (unter trauriger Musikuntermalung) wie er mit ihr spricht und sie ganz steif und starr wird, doch keine weitere Regung zeigt. Sie geht benommen in den Personaltrakt, wo sie Jeremy trifft, der ihr sein Beileid bekundet. Auch er ist vollkommen erschüttert. Sie bittet ihn das Personal in einer halben Stunde in der Eingangshalle zu versammeln und geht langsam wieder hinaus, die Treppen hinauf in ihr Zimmer, wo sie sich einfach nur hinsetzt.
Eine halbe Stunde später steht tatsächlich das gesamte Personal tuschelnd in der Eingangshalle, als Matha in schwarz gekleidet, die Treppe halb hinunter kommt und dort zu ihnen spricht.
Auf die Nachricht reagieren alle sehr erschrocken und einige Damen beginnen sogar an zu weinen. Dann löst sich die Gruppe wieder auf und nur der verwunderte Ned bleibt zurück, zu dem Matha nun tritt und ihn bittet sich um die Beerdigung zu kümmern.
"Natürlich tue ich das."
"Oh, und sorge doch bitte dafür, daß wir in der Firma heute Nachmittag die Belegschaft und danach die Presse im großen Saal versammeln."
Bevor Ned noch etwas sagen kann, verlässt Matha die Halle und verschwindet ebenfalls Richtung Wintergarten, wo es einen Zugang zum Park gibt, den sie dann beschreitet.
An dem großen See sitzt Marion und starrt auf die Wasseroberfläche. Eine leichte Eisschicht hat sich schon gebildet. Matha kommt zu ihr.
"Ich wusste doch, daß du hier an deiner Stelle sitzt."
"Ich...ich kann es einfach nicht glauben. Wir sind Waisen."
"Marion. Wir werden in knapp zwei Wochen 18."
Marion sieht ihre Schwester an.
"Wie kannst du nur so kalt sein. Unsere Eltern sind tot! Verstehst du das??"
Matha schaut auf die Eisdecke. "Ich habe das Gefühl, als wäre ich immer schon eine Waise gewesen."
Marion springt auf.
"Wie kannst du so etwas sagen? Mama und Papa haben uns geliebt!"
"Sie haben am meisten dich geliebt." erwidert Matha ohne ihren Blick vom See abzuwenden.
"Ich höre mir das nicht länger an! Du bist ja nicht bei Sinnen!" weint Marion und läuft weg.
"Wie müssen jetzt an die Firma denken..." flüstert Matha zu sich. "Ja, an die Firma!"
Ned beendet in der Bibliothek gerade ein Telefonat, als die aufgelöste Marion zu ihm stößt. Er hält sie auf und fragt was passiert ist, doch sie sagt nichts.
"Es ist Matha, oder?"
"Sie kann ihre Trauer nicht zeigen. Ihre Art damit umzugehen, ist nicht die meine. Es fällt mir nicht leicht damit umzugehen."
"Gib ihr noch etwas Zeit. Ihre Initiative für die Firma ist allerdings etwas beunruhigend."
Marion schaut ihn zustimmend an.
Skyline von Essen mit Zoom auf das imponierende Firmengebäude. Schwenk durch das riesige Foyer bis zum großen Präsentationssaal, wo murmelnd die Belegschaft darauf wartet, zu erfahren was geschehen ist. Im Nebenzimmer spricht Olivers Sekretärin Gertrud (eine ältere Dame mit Halbbrille, welche an einer Kette befestigt ist) mit Ned, sie ist fassungslos. Matha tritt zu ihnen und Gertrud bekundet überschwänglich ihr Beileid. Matha dankt, bleibt aber distanziert. Sie möchte nun den nächsten Schritt hinter sich bringen. Somit tritt sie mit Ned auf die Bühne zu dem Podium und teilt der Belegschaft mit, was geschehen ist.
"Was wird denn dann aus uns...? Aus der Firma?" fragen einige aufgeregt und etwas verängstigt.
"Bitte. Keine Aufregung. Ich werde mich persönlich darum kümmern, daß alles wie gewohnt weitergeht, darauf können sie sich alle verlassen."
Ned schaut etwas verwirrt und übernimmt die Rede.
"Es stimmt: Niemand braucht sich Sorgen zu machen. Nach der Beerdigung, an der in Herrn Korths Sinn jeder seiner Angestellten teilnehmen darf, werden alle Details genauestens geklärt sein. Aber die Firma, das kann ich schon verraten wird weiter arbeiten wie zuvor."
Hinter Bühne fragt Ned Matha etwas erbost, was das sollte.
"Was denn? Es ist doch wohl klar, was nun geschehen muss. Ich werde die Firma ganz in Dads Sinne weiterführen. Marion hat doch eh kein Interesse daran und jetzt habe ich endlich die Gelegenheit allein zu zeigen, daß ich es kann."
"Du vergisst nur eine Kleinigkeit." erwidert Ned und Matha starrt ihn an. "Es gibt ein Testament und darin ist alles genauestens verankert. Und damit musst auch du dich abfinden."
Er lässt Matha allein.
Marion kommt durch den Hintereingang in die Firma und stößt mit einem jungen Mann zusammen, der einen Wagen mit Post schiebt. Bei dem Stoß fällt ein Bündel Briefe hinunter nachdem sich Marion und der junge Mann sofort bücken und sich den Kopf stoßen.
"Es..es tut mir sehr leid." stammelt der junge Mann.
"Nein, es war meine Schuld. Ich bin etwas zerstreut."
"Ja, das bin ich auch." seufzt er. "Wir haben gerade erfahren, daß unser Chef und seine Frau bei einem Verkehrsunfall gestorben sind. Das hat mich wohl etwas durcheinander gebracht."
Er sieht sie an und erkennt nun erst, wen er vor sich hat. Peinlich berührt sagt er: "Oh, verzeihen sie, ich hab mich nicht einmal vorgestellt. Mein Name ist Frank Kabbin. Ich bin hier im Haus Bürobote."
Er reicht ihr seine Hand und sie ergreift sie und lächelt ein wenig.
"Freut mich sie kennenzulernen. Ich bin..."
"Natürlich weiß ich wer sie sind. Es tut mir leid, daß ich sie nicht sofort erkannt habe."
"Das ist doch in Ordnung."
Es kommt zu seiner Pause, die beiden sehr unangenehm ist.
"Ich...ähm...Es tut mir sehr leid. Mein aufrichtiges Beileid."
"Vielen Dank, Frank. Ich...darf doch Frank sagen, oder?"
Frank wird etwas rot und geht sich nervös durch die leicht zerzausten blonden Haare. "Natürlich, Frau Korth."
"Marion. Und sagen sie ruhig Du."
"Das...kann ich doch nicht machen."
Sie nickt und lächelt ihn an. Er lächelt verlegen zurück.
Dann reicht sie ihm nochmals die Hand.
"Marion."
Zögernd nimmt er sie. "Frank."
Ein kleiner Magischer Moment zwischen den Beiden, der je von Ned unterbrochen wird, der zu ihnen stößt.
"Du bist ja doch gekommen." sagt er erfreut und wendet sich kurz zu Frank. "Oh, hallo Frank."
"Ja, Herr Madrick. Ich muss dann auch mal weiter."
Marion sieht ihm nach, und er sieht nochmals zu ihr, wobei er fast gegen einen Pfosten fährt.
Ned beobachtet dies zwischen den Beiden leicht amüsiert, wird dann aber wieder ernst.
"Du solltest mal mit deiner Schwester reden. Sie ist mir etwas unheimlich."
Diese betritt das Büro ihres Vaters und sieht sich etwas benommen um. Dann schaut sie auf das Familienbild, welches auf dem Schreibtisch steht und setzt sich damit in den Sessel.
"Warum konntest du mich nicht einfach lieben wie ich bin?" Sie stellt das Bild zurück und dreht sich mit dem Sessel um, so daß sie aus der riesigen Glasfront auf die Stadt sehen kann.
Die Tür geht auf und Frank kommt herein. Er erschrickt, als er sie sich umdreht. "Oh, Verzeihung. Ich wusste nicht..." Er stutzt. "Ma...Marion?"
"Falsch!" reagiert sie sehr energisch.
"Es...es tut mir leid."
"Schon gut. Was gibt es denn?"
"Ich...sollte nur ...ähm...ein paar Akten hier abholen."
Matha schaut auf den Schreibtisch, sieht diese und reicht sie ihm hinüber.
"Bitte sehr."
Er bedankt sich und will die Akten an sich nehmen.
"Wir kennen uns noch nicht. Arbeiten sie schon lange bei uns?"
"Ähm...jetzt fast ein Jahr, Frau Korth."
"Hm. Komisch, daß sie mir noch nicht aufgefallen sind." erwidert sie grinsend.
"Nun ja, ich bin meist in den unteren Etagen tätig. Die Chefbüros habe ich erst seit ein paar Wochen."
"Na dann, auf gute Zusammenarbeit."
"Wie? Oh, ja natürlich."
Er nimmt die Akten und geht, als Gertrud hereinkommt.
"Hier bist du, Kindchen. Die Presse ist nun versammelt."
Und tatsächlich warten alle gespannt im gleichen Raum, wie vorhin die Belegschaft. Matha tritt in den Nebenraum, wo Ned und Marion schon auf sie warten. Matha reagiert auf Marions Anwesenheit etwas genervt. Ned bittet sie noch einmal sich dieses Mal etwas zurückzuhalten und ihm das Reden zu überlassen. Was er dann auch tut.
Nach der Konferenz herrscht zwischen den Dreien Totenstille. Marion möchte eigentlich so schnell wie möglich nach hause. Ned will noch kurz ein Telefonat erledigen, wegen der Beerdigung. Die Schwestern bleiben allein in einem Büro zurück. Dort beginnt Marion dann sanft mit ihrer Schwester zu sprechen, doch diese reagiert sofort wieder sehr gehässig.
"Tut es dir denn überhaupt nicht leid? Ist dir das wirklich alles so egal?" raunt Marion.
"Natürlich nicht!" erwidert Matha. "Aber wir haben jetzt eine Verantwortung, die ich bereit bin zu tragen. Was hast du denn schon groß hier getan?Du warst zwar Dads Liebling, seine Prinzessin, aber ich habe mich hier eingebracht; ich habe schon Entwürfe beigetragen, die sogar umgesetzt wurden. Du wolltest das doch nicht und daher finde ich, habe ich doch wohl auch das Recht den Chefsessel zu bekommen, findest du nicht?"
"Ich will davon jetzt nichts wissen. Und ich will diesen Posten nicht. Du kannst ihn haben!" weint Marion und wendet sich dem gehen zu, bleibt in der Tür stehen und dreht sich noch einmal zu Matha um. "Ich verstehe nicht, wie dein Herz so kalt sein kann." Dann verschwindet sie.
Matha bleibt allein zurück. "Du hast nie etwas verstanden."
Im Foyer prallt Marion wieder mit jemandem zusammen.
"Es tut mir leid. Es ist heute nicht mein Tag." schnieft sie.
Der große, junge Mann reicht ihr ein Taschentuch. "Das ist schon okay. Es ist ja nichts passiert. Beruhigen sie sich doch erst einmal."
Marion nimmt das Taschentuch entgegen und schnäuzt sich. "Das ist sehr lieb von ihnen. Vielen Dank, Herr..."
"Kabbet. Jörg Kabbin."
Marion schaut erstaunt. "Oh, sind sie verwandt mit Frank Kabbin?"
"Ja, das ist mein kleiner Bruder." grinst er. "Ich wollte ihn nach Feierabend abholen. Da kommt er ja auch schon."
Tatsächlich stößt Frank zu ihnen, wobei er Marion wieder im letzten Moment erkennt.
"Marion? Dieses Mal hoffe ich richtig?"
"Das klingt, als hätten sie meine Schwester Matha kennengelernt."
Er nickt.
"Verzeihen sie ihr, wenn sie vielleicht etwas schroff gewesen ist, aber sie hat eine andere Art den Verlust unserer Eltern zu überwinden."
"Oh, das ist es also." sagt Jörg. "Dann möchte ich ihnen und ihrer Familie mein Beileid aussprechen."
"Vielen Dank."
"Wir wissen wie schwer das ist. Unser Vater ist auch schon länger tot. Unsere Mutter hat es bis heute nicht verkraftet, daß sie uns Drei allein aufziehen musste."
"Drei?"
"Ja, wir haben noch einen kleineren Bruder."
"Naja, so klein ist Mike auch nicht." grinst Frank. "Er ist 16 und frech wie 20."
Jörg muss ebenfalls grinsen. "Ja, das stimmt und ein kleiner Casanova."
Damit bringen sie auch Marion zum lächeln. "Ich würde gern einmal den Rest ihrer Familie kennenlernen."
Beide Männer werden etwas verlegen.
"Nun." stockt Jörg, "Mike wäre das kleinere Problem. Aber Mutter..."
"Oh. Was ist denn mit ihrer Mutter, wenn ich fragen darf?"
"Wie soll ich sagen?"
"Sie ist nicht sehr gut auf die Firma Korth und ihren Vater zu sprechen." platzt es aus Frank heraus.
Marion ist verwirrt. "Aber wieso? Was hat mein Vater getan?"
"Es...unser Vater..." Jörg findet nicht die passenden Worte.
"Er hat hier in der Fabrik hinten gearbeitet und ist bei einem Unfall verstorben."
"Ach du liebe Güte. Das tut mir entsetzlich leid."
"Ja, Mutter gibt ihrem Vater die Schuld, weil die Sicherheitsmaßnahmen nicht ordnungsgemäß gewesen wären."
"Das kann ich mir kaum vorstellen."
"Tja, sag das mal meiner Mutter."
"Frank!" ermahnt Jörg seinen Bruder. "Es war der Schock."
"Aber es ist viele Jahre her und als ich hier angefangen habe, tobte sie wie wild."
"Vielleicht ist es dann erst recht gut, mit ihr zu sprechen."
"Oh. Du kennst sie nicht! Das möchtest du nicht wirklich."
"Du stellst sie wie ein Monster hin. Das ist sie nicht."
In dem Moment kommt Ned hinzu.
"Hier steckst du. Ich hab dich überall gesucht."
"Wir sollten jetzt auch langsam los. Hat mich sehr gefreut sie kennenzulernen."
"Gleichfalls und sie dürfen wie ihr Bruder ruhig du zu mir sagen."
Dann verabschieden sie sich und Marion bittet Ned um ein Gespräch.
In einem der Besprechungsräume sagt sie ihm, daß sie es sich gut überlegt habe, aber sie möchte auf keinen Fall in die Firma einsteigen. Sie möchte den Posten Matha überlassen, möchte die Schule beenden und wie geplant Tiermedizin studieren.
Ned seufzt und sagt ihr, daß er es ihr eigentlich noch nicht geben dürfe, aber er denkt, es wäre wichtig. Er holt aus seinem Aktenkoffer einen Brief und gibt ihn ihr. Er ist von ihrem Vater. Er lässt sie allein und sie beginnt ihn zu lesen, wobei ihr wieder die Tränen kommen.
"Oh, Papa!" sagt sie und drückt den Brief wieder an sich.
Es sind ein paar Tage vergangen und Marion sitzt in dem Raum, wo ihre Eltern aufgebahrt worden sind. Matha kommt herein und setzt sich zu ihr. Beide schweigen. Dann sagt Matha: "Du warst die letzten Tage ja sehr verschlossen. Bleibst du bei deinem Entschluss?"
"Ich möchte mich mit dir nicht streiten. Nicht jetzt und nicht hier."
"Sag es mir doch einfach. Wirst du den Posten abtreten, oder nicht?"
"Ich..."
Da kommen die Trauergäste herein, unter anderem Ned und auf der anderen Seite Frank, der ihr lächelnd zunickt, was sie ihm gleichtut. Das bleibt von Matha nicht unbemerkt, doch sie sagt nichts.
Die Zeremonie beginnt, dann werden die Särge zu der Familiengruft gebracht, wo sich alle von Oliver, Isabel und dem Baby verabschieden. Marion bleibt allein zurück.
"Ach, Papa. Wieso hast du das getan? Wie soll das weitergehen?"
Auf der Rückfahrt herrscht wieder Schweigen. Endlich in der Villa angekommen, bittet Ned Jeremy ein paar der alt eingesessenen vom Personal in das Büro von Oliver zu kommen.
Als sich alle eingefunden haben, möchte er nun die Testamente verlesen, in dem Isabel dem Personal ein paar Schmuckstücke vermacht, dem Gärtner eines der Pferde für seine Tochter und Oliver ein paar Schecks. Damit können die Bediensteten gehen und Marion und Matha bleiben mit Ned allein zurück. Die Villa, der Sommersitz in Cannes, die Pferde und alles andere geht in den Besitz von Marion und Matha über. Marty, der Adoptivsohn, bekommt ebenfalls, sollte er doch noch einmal zurückkommen das Wohnrecht auf Lebenszeit in der Villa und auch Anteile an der Firma, die aber ansonsten von Marion und Matha zu führen ist. Ned soll als Verwalter fungieren, bis sie volljährig sind und ihnen zur Seite stehen. Oliver bittet ihn in die Villa zu ziehen und sich um alle Autos zu kümmern, weil dies seine Leidenschaft sei.
Matha ist natürlich nicht sehr erfreut, aber sagt: "Nun, was die Firma betrifft: Marion möchte auf diesen Teil verzichten, nicht wahr?"
Marion seufzt, sieht zu Ned, der fragt, ob das stimme.
"Sag es ihm."
"Ich...ich kann nicht! Ich trete das Erbe an, so wie Papa es gewollte hat."
Matha springt auf.
"Das kann nicht dein Ernst sein!!" Sie ist vollkommen erzürnt. "Du hast es mir versprochen!"
"Das habe ich nicht!"
Matha rennt zur Tür, dreht sich um und ihre Augen glühen vor Wut. "Du wirst schon sehen was du davon hast und das IST ein Versprechen!!"
Sie schlägt die Tür zu; Ned und Marion schauen sich an. Marion ist sichtlich bestürzt und beunruhigt.
ENDE PART 2