PORTUGAL: Frank wacht auf und wundert sich, daß Marion nicht neben ihr liegt. Er macht sich sofort Sorgen und sucht sie. Er findet sie auf der Terrasse, wo sie aufs Meer hinaus schaut, wo sich der Mond spiegelt.
„Kannst du nicht schlafen?“
„Unser Baby hat mich etwas auf Trab gehalten. Ich denke, wir werden wohl bald schon wieder zurück müssen, sonst kommt es noch hier zu Welt.“
„Och, es gäbe schlimmere Orte für eine Geburt als hier in so einer malerischen Kulisse, oder?“
Sie grinst. „Das stimmt zwar, aber trotzdem würde ich lieber in der Heimat niederkommen.“
Er seufzt. „Okay. Lass uns noch den morgigen Tag genießen und einen kleinen Ausflug machen, ja?“
Sie küsst ihn. „Sehr gern.“
Als Matha nach hause kommt, trifft sie auf Jörg, der sie misstrauisch beäugt.
„Es reicht mir jetzt!“ platzt es aus Matha. „Komm bitte mal mit.“
Sie geht ins Arbeitszimmer, wartet, bis er hinter her kommt und schließt hinter ihm die Tür.
„Ich weiß nicht, was du dir da einbildest oder zusammen reimst, mein Lieber. Aber es geht mir wirklich auf die nerven. Ich versuche alles, um die Firma auf Kurs zu halten, Marion den Rücken frei zu halten und was tust du? Statt dich auf deinen Job zu konzentrieren, jagst du einem Phantom hinter her. Und ich habe nicht einmal die geringste Idee, wieso du mir so etwas andichtest und etwas so hinterhältiges zutraust. Aber was das auch sein mag: Hör auf damit! Ist das klar?“
Jörg hat alles gelassen über sich ergehen lassen und erhebt sich. „War es das?“
„Ja!“
„Dann würde ich mich jetzt gern zurückziehen, wenn es genehm ist.“ Er verlässt das Büro. Sie wirft hinter ihm die Tür zu und stöhnt wütend auf.
Mike sieht, wie Jörg die Treppen hinauf kommt und fragt ihn, was los sei.
„Nichts. Geh jetzt ins Bett. Du musst morgen fit sein für deine Aufnahmeprüfung für das Schwimmteam.“
Mike ist erstaunt. „Du...weißt davon?“
Jörg grinst ihn an. „Dein Sportlehrer hat es mir erzählt. Ich hoffe, es ist okay für dich, wenn Ned und ich dir zusehen. Denke, etwas Anfeuern könnte nicht schaden, oder?“
Mike lacht. „Aber...ja klar! Danke!“ Er wirft sich seinem Bruder in den Arm und stürzt dann in sein Zimmer.
Beim Frühstück wendet Jörg seinen Blick selten von Matha ab, der es dann zu blöd wird und in die Firma fahren will. Ned möchte sie hinbringen. Jörg erinnert ihn noch an den Termin in Mikes Schule.
PORTUGAL: Frank und Marion genießen ihr Frühstück auf der Terrasse und Frank hofft, es geht Marion schon besser, was sie bejahrt.
„Wenn nicht, dann lassen wir das mit dem Ausflug ins Landesinnere besser.“
„Nein nein, Schatz. Es geht uns wirklich bestens.“ bestärkt sie nochmals.
Matha ist in die Schneiderei der Firma gegangen, um sich zu entschuldigen. Sie war etwas gereizt und hätte es nicht an den Mitarbeitern auslassen dürfen. Die Näher verstehen das und zeigen ihr nun die fertigen Modelle. Matha ist ganz zufrieden mit zwei – drei kleinen Änderungen.
Mike ist in der Schwimmhalle ganz schön nervös und blickt immer wieder zu Jörg, der ihn aufmunternde Zeichen gibt. Der Lehrer kommt zu ihm und spricht ihm auch noch Mut zu. Er ist davon überzeugt, daß er es schaffen wird.
Matha betritt den Vorraum zum Büro, als Gertrud ihr mitteilt, daß sie Besuch hat. Sie wird etwas nervös und atmet tief ein, bevor sie in ihr Büro geht. Dort erhebt sich ein gut gekleideter Mann, den sie sofort bei der Begrüßung als Italiener erkennt. Er stellt sich als Luigi Verallis vor.
„Und was kann ich für sie tun, Signore Verallis?“
„Nennen sie mich ruhig Luigi.“
„Das möchte ich vor erst lieber nicht.“
„Nun. Ich komme im Auftrage der Firma >Il Moda Senso<. Aber ich denke, das haben sie sich schon gedacht, nicht wahr?“
„Sagen wir: ich ahnte es. Aber wie sie sicher wissen, ist der Vertrag nicht rechtskräftig und daher verstehe ich ihren Besuch nicht.“
„Unser Anliegen ist es, noch einmal in aller Ruhe über dieses...sagen wir...Missverständnis zu sprechen. Wir sind immer noch sehr an die Erfüllung des Vertrages interessiert, Signorina Korth.“
„Das mag gut ihr Anliegen sein, doch von unserer Seite her ist die Angelegenheit geklärt und bedarf keiner weiteren Verhandlung mehr.“
„Dies sollten sie noch einmal überdenken.“ Er erhebt sich. „Ja, das sollten sie auf jeden Fall. Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag.“
Er verlässt das Büro und Matha hat ein ganz mulmiges Gefühl. Sie greift zum Telefon und versucht Ned zu erreichen, doch sie erfährt, daß er zu Mikes Schule gefahren ist.
Gerade als Mike aufgerufen wird, schafft es Ned noch seinen Platz neben Jörg einzunehmen. Das erleichtert Mike und er startet unter den Anfeuerungsrufen der Zuschauer, besonders von Jörg und Ned.
PORTUGAL: Marion und Frank treffen vor dem Palazzo den netten einheimischen Fahrer Márcio, der mit ihnen ins Landesinnere fährt. Unter musikalischer Untermalung sieht man wie die drei Spaß haben, bei der Fahrt an der Küste entlang, durch eine malerische Natur, wo sie dann auch halten, um eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen bei einer einheimischen Familie, die sie sehr freundlich aufnehmen. Die Beiden erfahren, daß dies die Eltern und die Oma von Márcio sind.
Mike hat die ersten Runden überstanden und soll noch gegen zwei Mitschüler antreten, wo sich entscheiden wird, wer ins Schwimmteam kommt. Ned und Jörg gehen noch zu ihm, um ihm Mut zu zu sprechen und viel Glück zu wünschen. Auch der Schwimmlehrer kommt dazu und ist davon überzeugt, daß Mike schon so gut wie gewonnen hat. Mike ist sehr stolz.
Matha verlässt das Firmengebäude und erschrickt, als plötzlich jemand hinter ihr auftaucht. Es ist Guilio, der mit ihr sprechen will.
PORTUGAL: Bei dem Essen lachen alle viel und Marion findet es wunderschön. Sie bedankt sich bei Frank für diese tolle Überraschung und wünschte sich, diese Zeit würde nie zu Ende gehen. Dann kommen noch Márcios Tanten und Schwestern dazu und es wird richtig gesellig. Der Vater und Márcio beginnen Musik zu machen und es wird getanzt, wobei auch die schwangere Marion versucht mitzumachen. Frank möchte lieber, daß sie sich schont, doch sie fühlt sich wohl.
In seiner Limousine versucht Guilio Matha klar zu machen, wie wichtig es ist, mit ihm und Luigi zu kooperieren.
„Versuchen sie mir etwa zu drohen, Guilio?“
„Aber aber. Sie wissen doch: das wäre nun wirklich nicht mein Stil. Ich möchte einfach nur nicht, daß ihnen etwas zu stößt, Signorina Korth. Luigi kann manchmal...nun ja, wie soll ich sagen: etwas drastisch sein in der Durchsetzung seiner Pläne, verstehen sie? Ich möchte, daß sie das vor Augen haben, wenn sie über seinen Vorschlag nachdenken. Er sieht Matha lächelnd an, was ihr nicht behagt.
Ned und Jörg sitzen wieder auf der Tribüne und denken, daß Mike wirklich das Talent hat, zu gewinnen. Da werden sie überrascht, als Matha aufgeregt zu ihnen kommt, sich neben sie setzt, was Jörg nicht gefällt und Ned zuflüstert, was geschehen ist. Er ist natürlich erschrocken und will sie beruhigen, daß alles wieder gut wird.
„Spar dir das! Was sollen wir jetzt tun?“
Da wird Mike erneut aufgerufen für seinen letzten Durchgang.
Er sieht zu den Dreien und lächelt stolz, als er weiter oben seine Mutter sitzen sieht. Er ist so erschrocken, daß er einen Fehlstart hinlegt und damit die Aufnahme nicht schafft.
PORTUGAL: Es dämmert langsam und Frank und Marion sitzen mit Márcios Schwester Santana vor der Hütte. Sie unterhalten sich und Marion findet dieses >einfache< Leben schön und könnte sich vorstellen auch so zu leben, fern von all dem Trubel und dem Reichtum. Frank grinst, denn er weiß genau, daß sie die Familie, die Freunde und selbst die Firma doch sehr vermissen würde. Sie lächelt zurück. „Vielleicht, vielleicht aber auch nicht.“
An einer Hoteltür wird geklopft. Luigi öffnet Guilio und dessen Assistenten. Sie treten ein und Luigi geht zurück zu einem Tisch auf dem ein geheimnisvoller, schwarzer Koffer steht.
„Und? Konntest du sie überzeugen, daß es besser ist mit uns zu kooperieren?“
„Ich denke schon.“
„Gut. Es wäre schade, wenn wir andere Maßnahmen ergreifen müssten.“ Er öffnet den Koffer und sieht Guilio böse grinsend an.
Mike sitzt enttäuscht in der Umkleidekabine, als Jörg sich zu ihm setzt. Er fragt ihn natürlich, was passiert sei, daß er plötzlich so abgelenkt war.
„Du wirst es mir eh nicht glauben.“
„Wieso sollte ich nicht?“
Mike atmet tief aus. „Ich habe Mama im Publikum gesehen.“
„Was? Ist das dein Ernst?“
„Ich wusste, daß du mir nicht glauben würdest!“ springt Mike wütend auf.
„Das habe ich doch gar nicht gesagt.“
„Aber gedacht. Du denkst doch sicher, ich denk mir das aus, um meinen Fehler zu vertuschen.“
„Mike. Das ist doch Blödsinn. Wieso sollte ich so etwas denken? Ich gebe zu, es fällt mir etwas schwer, daß Mutter hier gewesen sein soll...Vielleicht hast du dich nur verguckt.“
„Ich weiß, was ich gesehen habe!“ Er sieht seinen Bruder durchdringend und ernst an, was Jörg nachdenklich macht.
PORTUGAL: Marion, Frank und Márcio wollen wieder aufbrechen. Marion bedankt sich ganz herzlich bei Márcios Familie. Sie ist von den Menschen beeindruckt. Da bekommt sie plötzlich starke Schmerzen und krümmt sich. Frank fängt sie auf.
„Oh mein Gott. Ich glaube, meine Fruchtblase ist geplatzt.“ Marion gerät in Panik.
Matha und Ned ziehen sich in das Arbeitszimmer zurück, als sie zurück in die Villa kommen, während Mike enttäuscht die Treppe hinauf stampft. Jörg sieht ihm traurig nach.
Im Büro fragt Matha panisch, was sie nun tun sollen. Sie habe gewusst, daß noch etwas nachfolgen wird und jetzt hat sie Angst um ihr Leben. Sie müssen beigeben und den Vertrag erfüllen. Ned versucht sie zu beruhigen, weiß aber auch noch keine Lösung.
PORTUGAL: Die Frauen der Familie von Márcio kümmern sich um Marion, die in den Wehen liegt. Sie hat Angst das Baby zu verlieren. Ebenso Frank, der vor der Zimmertür von Márcio und dessen Vater beruhigt wird. Doch die Schreie aus dem Zimmer machen ihm Angst.