Die Korths

Die Korths
Die Korth - Villa (entspricht in etwa der Vorstellung des Gebäudes der Serie; die Eingangstür ist tiefer und mit einer runden Marmortreppe rundum begehbar und das Wappen der Korthfamilie ist über dem Eingang)

Neue Hauptfiguren Staffel 7 (1990)

Inspiriert durch die amerikanischen Serien, sind die Namen englisch auszusprechen!

KOMMISSAR VIKTOR WENSCH: Kommissar für den Fall Gerda
ROLAND ZIMMERMANN: sein Kollege
PATRIK FLOWER: Vorarbeiter der tunesischen Fabrik
RANDY FLOWER: sein Bruder
ROSEMARIE BECKER: Kindertherapeutin
ROBERT MENNIG: Pferdewirt
TOBIAS TONHAUS: 6jähriger aus der Therapiegruppe von Rosemarie
CLAUDIA TONHAUS: Tobias´ Mutter
TED BREGS: Ex-Söldner

JAQUES DE BRISKOLET: Eventveranstalter

CastListe Staffel 7

KEINE DER FOLGENEN PROMINENTEN STEHEN IM REALEN BEZUG ZU DER ERFUNDENEN SERIE!

MARION/MATHA KORTH: --
MICK KABBIN: --
NED MADRICK: David Hasselhoff ("Knight Rider")

JÖRG KABBIN: Josh Brolin ("Die Goonies")
MARTY KORTH: --
LARS MARS: --
ALF: Guy Pearce ("Nachbarn", "Memento")
MICHAEL MCJORCH: --
THORSTEN MARS: Thorsten Risse (Ja, das bin ich!)
TOBIAS TONHAUS: Elijah Wood ("Herr der Ringe")
CLAUDIA TONHAUS: --
RICK ENGEL: Ben Becker ("Schlafes Bruder")

Special Guest-stars:

ANDRÉ MARS: John Callahan ("Falcon Crest")
KOMMISSAR VIKTOR WENSCH: Martin Kove ("Cagney & Lacey")
PATRIK FLOWER: Andrew Stevens ("Dallas")
RANDY FLOWER: Richard Dean Anderson ("MacGyver", "Stargate")
ROSEMARIE BECKER: Julia Roberts ("Pretty Woman")
ROBERT MENNIG: Fabian Harloff ("Ein Fall für TKKG")
TED BREGS: Dack Rambo ("Dallas")

JAQUES DE BRISKOLET: Dirk Bach ("Dirk Bach Show")

-- frei erfundene Personen

Donnerstag, 3. November 2011

Staffel 06 - Teil 06: DIE RACHE IST MEIN!

Jörg kommt gerade aus der Küche und geht durch die Halle, als Frank aufgeregt hinter sich die Tür zu schlägt.
„Wo warst du denn noch so spät?“ fragt der verdutzte Jörg.
„Geht dich nichts an!“ brummt Frank und eilt die Treppe hinauf.
„Was ist denn mit dem los?“
Oben in seinem Zimmer angekommen, wirft Frank wieder die Tür zu und geht nervös hin und her. Vor einem Spiegel bleibt er stehen und starrt hinein.
MITTELMEER: Matha macht sich in dem kleinen Badezimmer ihrer Luxuskabine fürs Bett fertig und sagt Rick, der auf dem Bett liegt und mit aufgestütztem Kopf in ihre Richtung schaut, daß sie es wirklich aufmerksam von Sharim findet, daß er ihre Sachen an Bord gebracht hat.
„Ja, das stimmt. Morgen gehen wir übrigens in Al Baida vor Anker. Sharim möchte uns unbedingt die Universität zeigen. Sie ist wohl in einem ehemaligen Palast untergebracht. Ich bin schon sehr gespannt.“
Sie kommt, sehr sexy aus dem Badezimmer, was er mit großen Augen bestaunt.
„Ich bin wirklich überrascht, mein Lieber, was du für einen Wissensdurst an den Tag legst.“
„Momentan habe ich einen ganz anderen Durst.“ grinst er und streckt seine Arme nach ihr aus. Er ergreift ihre Hände und zieht sie zu sich. Lachend fällt sie auf ihn und sie beginnen sich zu küssen.
Es wird Morgen und Marion kommt aus dem Gästezimmer, vor dem sie Frank trifft. Er wirkt nervös und sie fragt ihn, ob es ihm gut ginge.
„Natürlich geht es mir nicht gut!“ faucht er. „Du ziehst dich zurück und schlägst dich auf die Seite dieses...dieses Hallodri.“
„Aber das ist doch Unsinn, Frank und das weißt du auch.“ Sie schaut ihn prüfend an. „Was ist los mit dir? Du benimmst dich heute so...eigenartig.“
„Jetzt fang du auch noch damit an. Es ist echt unglaublich. Die derzeitige Situation ist für mich unerträglich. Kann das bitte mal jemand verstehen?!“ Er dreht ab und hechtet Richtung Treppe.
Barbara beobachtet wie Michael wieder in einer Zeitung nach Stellen sucht. Sie tritt zu ihm und schaut, was er sich angestrichen hat.
„Ist das dein ernst? Hausmeister?“
„Wieso nicht? Es ist ein gut bezahlter Job und ich könnte endlich von dieser Sippe weg. Ich verstehe gar nicht, warum ich nicht eher bemerkt habe, was das für Lügner sind.“
„Aber Marty...“
„Marty? Pah! Er fällt mir doch auch in den Rücken.“
„Er ist doch dein bester Freund.“
„Das war er vielleicht mal. Bevor er mit der Korth – Manie infiziert wurde. Es geht ihm nur noch um seine Marion. Dafür ist ihm jedes Mittel recht.“
„Was meinst du damit?“
„Daß er jetzt sogar behauptet Frank wäre gar nicht er selbst. Oh, vielleicht will er ihn ja in eine Anstalt verfrachten...Ja, das würde ihm ähnlich sehen.“
„Du bist ganz schön verbittert, findest du nicht?“
Michael schaut sie streng an. „Im Gegensatz zu dir, muss ich mit diesen Heuchlern weiter arbeiten...was ich im übrigen dir zu verdanken habe. Du konntest dich ja zurückziehen. Aber bald...“ Er klopft auf die Zeitung. „...bald hat das auch ein Ende!“
Er steht auf, greift sich die Zeitung und verlässt die Küche.
GOLF VON SIDRA: Matha schaut von der Reling auf die Küste. Sharim gesellt sich zu ihr und erklärt, dies sei Al Haniyah.
„Ich dachte, wir würden heute nach Al Baida kommen.“
Er lacht freundlich. „Da fahren wir hin. Al Baida liegt etwas innerhalb Libyens.“
„Oh. Entschuldigung. Ich gebe zu, ich habe mich bislang noch gar nicht mit dem afrikanischen Kontinent beschäftigt.“
„Dafür müssen sie sich doch nicht entschuldigen. Um so mehr freue ich mich, daß ich ihn ihnen näher bringen darf.“
Sein Diener Cheef kommt zu ihnen und übergibt Sharim eine Nachricht. Dabei schaut er Matha etwas düster an, was ihr einen Schauer über den Rücken laufen lässt. Sharim bemerkt dies.
„Haben sie keine Angst vor Cheef. Er wirkt vielleicht manchmal etwas schroff, genießt aber seit Jahren mein vollstes Vertrauen. Er war schon Diener meines Vaters.“
Matha wirkt beruhigt.
In der Firma, geht frank allen aus dem Weg und verschanzt sich in seinem Büro. Marty reagiert darauf etwas wütend, platzt in dessen Büro und findet Franks Verhalten kindisch.
„Kindisch?“
„Ja. Auch wenn wir unsere Differenzen haben; wir müssen hier gemeinsam eine Firma leiten und ich denke ja wohl, daß wir es schaffen sollten Manns genug zu sein an einem Strang zu ziehen, oder? Also, reiß dich bitte zusammen...Marion zu Liebe.“ Er stürmt wieder hinaus und Frank schaut ihm nach, dreht sich dann mit dem Sessel zum Fenster um und starrt hinaus.
Gerda hat Barbara und Carsten zu sich gerufen. Sie treffen sich wieder an ihrem geheimen Ort. Carsten scheint nicht ganz bei der Sache zu sein, was Gerda merkt und ihn bittet sich etwas mehr im Zaum zu halten.
„Mir dauert das einfach zu lange, verdammt!“
„Wie sagte Tolstoi schon: >Alles nimmt ein gutes Ende für den, der warten kann.<“
„Sehr schön.“ rümpft Barbara die Nase. „Und wieso sind wir jetzt hier?“
„Ich habe einen weiteren Verbündeten in unserem Kampf und es wird sicher nicht lange dauern, bis dieser ein weiterer Dorn im Fleisch der Korths ist.“
„Können sie bitte aufhören sich so gequirlt auszudrücken?“ brummt Carsten genervt.
Gerda wirft ihm einen verachtenden Blick zu.
Thorsten sitzt im Atelier und grübelt über eine neue Kollektion nach. Man sieht in den Nebenräumen, wie die Mitarbeiter etwas gelangweilt herum sitzen. Er bemerkt das natürlich und legt seufzend seinen Stift zur Seite. Jenna bringt ihm einen Tee.
„Hier. Der wird ihnen gut tun.“
„Es wäre mir lieber, er würde mir Ideen bringen. Ich sehe, wie alle darauf warten und das macht mich verrückt. Ich muss es irgendwie schaffen, diese Firma am Laufen zu halten. Aber mit so einer Blockade...? Toll, jetzt habe ich das Geld und die Materialien...aber es fehlt an Kreativität.“
„Vielleicht gehen sie einfach etwas raus. Die Luft wird ihnen gut tun und außerdem sind ihrem Vater dort auch immer die besten Inspirationen gekommen. Das liegt ihnen doch im Blut.“ Sie zwinkert ihm zu.
„Danke, Jenna. Sie wissen wirklich, wie man jemanden aufbaut.“ lacht er.
„Das ist mein Job.“ grinst sie zurück.
AL BAIDA: Unter musikalischen Klängen sieht man, wie Sharim Matha und Rick die Stadt zeigt, bis sie in der Universität angekommen sind, welche tatsächlich im ehemaligen Königspalast untergebracht ist. Man sieht, wie das paar fasziniert ist. Immer in ihrer Nähe, der finster drein blickende Cheef. Als Matha und Rick allein sind, schaut sie über seine Schulter und sieht, wie Cheef sie beobachtet.
„Er ist mir wirklich unheimlich.“ flüstert sie.
Rick schaut sich um und nickt Cheef zu, der daraufhin unterwürfig nickt. „Das hast du von Sharim auch gesagt.“
„Dieses Mal ist es anders. Ist dir nicht aufgefallen, wie er uns immer beäugt?“
„Natürlich tut er das. Wir sind Fremde und er muss immer damit rechnen, daß wir etwas gegen seinen Herrn im Schilde führen.“
„Meinst du wirklich?“
„Natürlich, Schatz.“ Er küsst sie, dann hält er kurz inne.
„Was ist?“
„Ich weiß gar nicht, ob das erlaubt ist.“
„Was meinst du?“
„Na küssen. Immerhin sind wir Gäste in diesem Land. Ich möchte ungern gegen ihre Gesetze verstoßen.“
Sie wirkt nachdenklich. „Du hast sicher recht. Gehen wir weiter.“
Michael wirft Marty Unterlagen auf den Tisch.
„Sag mal...geht es noch?“
„Du wolltest die Unterlagen. Du hast die Unterlagen.“ keift Michael zurück und will gehen. Marty springt auf und hält ihn am Arm zurück.
„Jetzt hör mal endlich auf so rumzuzicken. Ich weiß, daß es eine blöde Situation ist wegen Ned und deiner Schwester, aber deswegen musst du hier nicht ständig so tun, als wenn alle deine Feinde wären, okay?“
„Nichts ist okay!“ Michael reißt sich los und baut sich vor Marty auf. „Dir ist das vielleicht egal, aber mir bedeutet meine Schwester etwas und solange ihr Ned weiter in Schutz nehmt, als wäre nichts gewesen, mache ich hier nur noch meinen Job.“
„Michael...“
„Brauchst du sonst noch etwas?“
„Nein.“ seufzt Marty.
„Fein. Dann werde ich jetzt wieder an meine Arbeit gehen, wenn Herr Korth nichts dagegen hat.“
Marty sieht wie Michael an Jörg vorbeigeht und in seinem Büro verschwindet.
„Was war denn wieder los?“
Marty sieht Jörg nur etwas verzweifelt an.
Sie gehen ins Büro und Jörg beginnt noch einmal über die Unregelmäßigkeiten in den Finanzen zu sprechen.
„Und ich habe jetzt auf eigene Faust mal versucht zu recherchieren, wohin das Geld geflossen sein könnte.“
„Und? Was hast du herausgefunden?“
„Nichts. Wer das auch immer getan hat, war sehr geschickt. Aber ich bleibe am Ball. Vielleicht habe ich zur morgigen Konferenz auch schon was Neues.“
„Ach ja. Die Konferenz. Die hatte ich fast vergessen.“
„Oh, lieber nicht. Das würde Frank sicher auf die Palme bringen.“
„Was bringt den zur Zeit nicht auf die Palme? Sei mir bitte nicht böse, Jörg, aber dein Bruder ist wirklich momentan eine Plage.“
„Ich muss dir leider Recht geben. Ich kenne ihn so gar nicht. Aber ich bin froh, daß er sich zumindest mit Mutter wieder versteht. Und das er das Umgangsrecht mit Daisy durchgeboxt hat, finde ich auch gut. Mutter liebt die Kleine.“
„Marion ist davon nicht begeistert.“
„Verstehe ich. Aber Mutter hat sich wirklich geändert. Und Daisy mag ihre Oma.“
In der von Ogstern Villa: Gerda sitzt bei Daisy und beobachtet diese beim Spielen.
Der Butler Jeremiah kommt herein. „Gnädige Frau. Da ist ein Anruf für sie.“
Sie geht zu dem Telefon im Zimmer und hebt ab.
„Ich hoffe sehr, es ist wichtig, denn ich verbringe gerade meine Zeit mit meiner Enkelin.“
„Es wird sie sicher interessieren, daß es heiße Diskussionen darüber gibt, wer für das Verschwinden des Geldes verantwortlich ist.“ sagt Carsten am anderen Ende.
„Gut. Damit hatte ich gerechnet. Dann kann es ja weiter gehen. Vielen Dank.“
„Heißt das, ich bekomme auch bald meine Rache?“
„Das heißt, sie sollen weiterhin die Ohren offen halten, verstanden?“ Sie legt genervt auf. „Langsam zweifel ich, ob es wirklich gut war, diesen Kerl ins Vertrauen zu ziehen.“ stöhnt sie zu sich selbst.
Marion beendet gerade das Telefonat mit ihrer Schwester. Als sie Carsten sieht, der sie düster beobachtet hat, doch als sie ihn anschaut, lächelt er.
„Hören sie, Herr Jansen. Ich muss ihnen wirklich sagen, daß ich mich wirklich sicherer fühle, seit sie hier im Haus sind.“
„Oh, das freut mich sehr zu hören. Ich tue mein Bestes.“
„Das weiß ich doch.“ lächelt sie und geht die Treppe hinaus.
„Fühl dich ruhig sicher, du Schlange.“ flüstert er bissig hinterher.
Jörg geht zu Frank ins Büro, er versucht mit ihm zu reden, doch ohne wirklichen Erfolg.
„Was bist du nur so grantig in letzter Zeit?“ fragt Jörg besorgt.
„Das fragst du noch?“ springt Frank aus seinem Sessel auf und wandert unruhig herum. „Meine Frau hat was mit diesem...Knilch und schläft im Gästezimmer. Wie soll ich da ruhig bleiben?“
„Aber denkst du nicht, daß du auch ein wenig selbst Schuld daran trägst?“
„Was soll das denn jetzt heißen? Bin ich etwa schuld, daß sie sich in meiner Abwesenheit an den Hals eines Anderen geworfen hat?“
„Du hast keine Ahnung, wie sehr sie gelitten hat. Ich meine...Du warst offiziell tot. Wir waren alle durch den Wind, aber sie am meisten. Durch Martys Hilfe hat sie wieder Halt gefunden. Und dann stehst du wieder in der Tür. Natürlich ist das eine komplizierte Situation für alle Beteiligten. Aber sie hat dir doch ganz klar gezeigt, daß sie zu dir steht. Solltest du ihr da nicht etwas mehr Vertrauen entgegen bringen?“
Frank sieht ihn nachdenklich an, verwirft das aber sofort wieder. „Nein. Nicht solange er um sie herumschleicht wie ein besessener Kater. Und jetzt entschuldige mich, ich werde von Mum erwartet.“ Er schnappt sich seine Jacke und geht.
Jörg stutzt. „Mum?“
Michael ist zu seiner Schwester gefahren und isst mit ihr in der Krankenhauskantine. Er weiß nicht, wie lange er es noch aushält. Und die Bewerbungen laufen mehr als schlecht.
„Als wenn mir jemand immer zuvor kommen würde.“ stopft er sich seinen Salat in den Mund.
„Ja...komisch.“
„Wenn ich daran denke, daß ich morgen bei dieser Sitzung dabei sein und mit diesen falschen Freunden an einem Tisch sitzen muss...da wird mir ganz übel.“
„Jetzt beruhige dich mal. So schlimm wird es sicher nicht werden.“
„Das sagst du. Mir wird schon schlecht, wenn ich mit einem von denen reden muss...“
Barbara tätschelt ihm Mut machend die Hand.
GOLF VON SIDRA: Matha bedankt sich beim Abendessen bei Sharim für den sehr schönen Ausflug.
„Es freut mich, wenn es ihnen gefallen hat. Und ihnen Rick?“
„Grandios, kann ich nur sagen.“
„Schön. Leider müssen sie mich nun entschuldigen, ich habe noch ein paar Arbeiten, die auf mich warten.“ Er verabschiedet sich.
„Eigentlich schade.“ sagt Matha.
„Was?“
„Er könnte so glücklich sein.“
„Du meinst, wenn er jemanden an seiner Seite hätte, wie ich dich?“ lächelt Rick.
„Ja. Er ist gebildet und charmant. Aber ich glaube, er hat immer Angst sein Herz zu öffnen, aus Angst verletzt zu werden.“
„Ich denke, das ist das Schicksal vieler reicher Menschen. Deswegen bin ich so froh, daß ich dich habe.“ Sie küssen sich.
Gerda versucht Frank zu beruhigen. Aus den Augenwinkeln beobachtet sie Daisy.
„Ich weiß einfach nicht, wie lange dieses Spiel noch gut gehen wird.“
„Es muss gut gehen. Sieh zu, daß Marion weiter abgelenkt bleibt. So haben wir weiter freie Hand.“
„Ich denke, es war ein Fehler.“ seufzt er.
Gerda schaut ihn böse an und dreht ihn an seinem Unterkiefer zu sich.
„Jetzt hör mir mal zu! Diese Familie hat kein Mitleid verdient. Das hatte sie mit uns auch nicht und das weißt du. Also halte dich an den Plan und schon bald werden wir triumphieren über diese verdammte Korth Sippe.“ Sie lässt ihn los und lächelt ihn wieder milde an. „Ach und noch etwas. Behalte diesen Carsten im Auge. Der Mann ist eine tickende Zeitbombe.“
„Okay. Und was tust du?“
„Oh, ich werde mal dafür sorgen, daß ein Dorn geschnitzt wird.“ Sie grinst böse.
Mars´ Büro: Thorsten scheint es aufzugeben. Er zieht sich erschöpft die Jacke an, knipst das Licht aus und verlässt wieder mal als Letzter das Gebäude. Vor der Tür hält der Wagen von Gerda. Die Scheibe geht herunter und sie schaut ihn an.
„Nun, Herr Mars? Was macht ihr Werk?“
„Ich bin Künstler, Frau von Ogstern. Da dauert nun mal etwas.“
„Ich habe meinen Teil der Abmachung erfüllt. Jetzt wird es Zeit, daß sie den ihren dazu beitragen. Also, geben sie sich mal etwas Mühe. Glauben sie mir, sie möchten nicht, daß ich böse werde. Schönen Abend noch.“
Die Scheibe fährt wieder hoch und der Wagen rollt davon. Thorsten wird nun etwas unheimlich.
Unter musikalischer Untermalung sieht man, wie er nach hause kommt und völlig fertig ist./Dann sieht man Marty, der im Kaminzimmer auf Marions Bild starrt./Schnitt auf Marion, die allein in ihrem Zimmer am Fenster steht./Frank, der an Daisys Bett sitzt und nachdenklich wirkt./Jörg und Ned, wie sie über Unterlagen im Arbeitszimmer hocken./Zurück zu Thorsten, der versucht zu schlafen, aber von einem Albtraum geplagt wird.
Er träumt, daß eine übergroße Gerda ihn mit einer Peitsche zwingt Zeichnungen anzufertigen, aber er schafft es einfach nicht. Dann taucht Lars auf, der auf ihn zeigt: „Du warst schon immer ein Versager, wenn es drauf ankam.“ Plötzlich hört er die Stimme seines Vaters: „Du musst dich öffnen. Lass deinen Gefühlen freien Lauf. Was in dir steckt muss raus!“ Schweißgebadet schreckt Thorsten hoch.
„Natürlich!“ Er springt aus dem Bett und schlüpft in seine Sachen, wobei er fast beim Anziehen seiner Hose stürzt, weil er gleichzeitig zur Tür läuft.
Als die Sonne aufgeht und Jenna und die anderen Mitarbeiter in die Firma kommen, staunen sie nicht schlecht: Thorsten überall im Foyer und im Atelier riesige Skizzen von neuen Kleidern verteilt. Hinter einer Plakatwand finden sie ihn. Er ist übernächtigt, aber vollkommen zufrieden mit sich.
„Das...das ist phantastisch.“ sagt Jenna, beim Anschauen der Entwürfe.
„Nicht wahr?“ kichert Thorsten etwas verrückt.
„Aber wie...?“
„Kunst ist ein Ventil. Man muss es nur öffnen und alles raus lassen.“
„Es sieht alles so wild und animalisch aus.“
„Tja, so sah es in mir eben aus. Jetzt bin ich gelöst. Also? Ran an die Maschinen, meine Lieben!“ klatscht er in die Hände und euphorisch stürmen alle Mitarbeiter an ihre Plätze; auch Jenna.
„Das wird der Knüller.“ reibt sich Thorsten die Hände.
GOLF VON SIDRA: Beim Frühstücken sieht Sharim etwas übernächtigt aus, wofür er sich in aller Form entschuldigt. Rick fragt natürlich, was das so für Geschäfte seien.
„Oh, im Allgemeinen Öl und Schiffsbau, aber auch Kunst und Hotelgewerbe. Das Spektrum unserer Firma ist sehr weitreichend.“
„Und das führen sie jetzt ganz allein? Da bleibt doch sicher das Privatleben ganz schön auf der Strecke.“
„Rick.“ ermahnt ihn Matha, was er gar nicht versteht.
„Er hat ja Recht. Das ist ja einer der Gründe, wieso ich mich so freue, daß sie meiner Einladung gefolgt sind. Es ist schön eine Zeit lang mit so lieben Menschen verbringen zu können und die Geschäfte einmal zu vergessen.“
„Und wir stören sie sicher nicht?“ fragt Matha.
„Keineswegs, Verehrteste. Solange ich keine außerordentlichen Termine habe, können sie gern meine Gäste bleiben.“
„Wo werden wir denn als nächstes Halt machen?“ fragt Rick.
„Im Hafen von Port Brega.“
Konferenz in der Firma. Michael fühlt sich sichtlich unwohl und feindet jeden an. Marty gibt es auf mit ihm zu reden. Als Frank die Sitzung eröffnen will, kommt Marion herein. Sie teilt allen mit, daß sie sich nun endlich wieder mehr um die Geschäfte kümmern will. Frank gefällt das gar nicht, als sie ihn ansieht, lächelt er aber etwas gequält.
„Gut. Dann lasst uns mal über die Entwicklung der neuen Kollektion sprechen. Matha hat mir mitgeteilt daß sie auf ihrer Reise nur so übersprudelt vor Ideen. Wir können also sehr gespannt sein.“
Als die Konferenz zu ende ist, hält Marty Frank auf. Er habe gesehen, wie er über Marions Rückkehr nicht so erfreut zu sein schien.
„Wie bitte? Das bildest du dir ein.“
„Ach komm schon. Ich bin nicht blind. Kann es sein, daß du vielleicht etwas mit dem Verschwinden des Geldes zu tun hast?“
„Was fällt dir ein?!“ Frank will Marty schlagen, doch Marion kommt dazwischen.
„Bitte. Würdet ihr euch wenigstens hier benehmen.“
Betretenes Schweigen.
Thorsten begutachtet die ersten Entwürfe, er ist davon überzeugt, daß es ein Hit wird. Da klatscht jemand applaudierend in die Hände. Es ist Gerda, die ihm gratuliert.
„Es ist doch schön, was ein wenig Nachdruck bewirken kann.“
„Was wollen sie?“
„Sehen, wie es mit meiner Investition voran geht. Und ich muss sagen...“ Sie schaut sich einige Entwürfe an. „...Was ich sehe gefällt mir gut. Weiter so, Herr Mars.“ Sie geht.
Jenna kommt zu Thorsten. „Ganz ehrlich. Diese Frau mag elegant gekleidet sein, aber ihr Auftreten jagt mir einen Schauer über den Rücken.“
„Mir auch, Jenna. Mir auch.“
Ned sitzt in der Küche und trinkt einen Kaffee. Hanna schaut ihn an, setzt sich zu ihm und legt ihre Hand auf seine.
„Ach Hanna. Ich weiß, ich sollte...aber ich kann Barbara nicht vergessen.“
„Dann solltest du noch mal mit ihr reden.“
„Das habe ich schon versucht. Mehrmals sogar. Aber sie lässt mich ja nicht an sie heran...und ihr Bruder ist wie ein Wachhund.“
„Wenn dich das so beschäftigt, dann musst du am Ball bleiben. Aber das ist nur der Rat einer alten Köchin.“ lächelt sie und steht auf.
„Du hast recht. Ich muss mit ihr reden.“ beschließt Ned, trinkt seinen Kaffee aus und springt auf.
Beim Abendessen wirken alle sehr still. Ned ist nicht da, aber es fragt auch niemand. Marty und Frank werfen sich böse Blicke zu. Marion reicht es und steht auf. Frank geht ihr nach.
In ihrem Zimmer holt er sie ein und will mit ihr reden. Sie hat aber keine Lust.
„Wir drehen uns total im Kreis. Und ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalte. Damals, nach der Entführung, da hatte ich wieder Hoffnung und jetzt scheinen wir wieder dort zu stehen, wo wir waren bevor diese Engel Brüder uns verschleppt haben.“
Frank stutzt kurz.
„Und jetzt wäre ich gern allein.“
Frank will etwas einwenden, aber geht lieber. Vor der Tür wirkt er etwas nachdenklich.
„Entführung...Engel Brüder...“ Er schüttelt den Kopf und geht den Gang entlang. Er merkt nicht, wie Carsten ihn aus einer Ecke beobachtet hat und jetzt mit fiesen Blick ins Licht tritt.
GOLF VON SIDRA: Es ist schon dunkel und eine Gestalt trifft auf zwei weitere am Heck des Schiffes. Zwei sind auf dem Schiff beschäftigt. Der andere ist Cheef, der ihnen mitteilt, daß er sich ein wenig erkundigt habe und dabei kam heraus, daß Rick ein Verbrecher sei.
„Und was jetzt?“ fragt einer.
„Nichts. Wir behalten diesen Mann im Auge.“
Ned wartet im Auto auf Barbara, als er sie sieht, will er gerade aussteigen, als er sieht, wie Gerdas Wagen hält und Barbara sich zu dem Fenster herunter beugt.
„Was...geht hier vor?“ fragt er sich.
Thorsten kommt nachhause und wirkt völlig losgelöst. Da steht plötzlich Lars in der Tür. In der Hand hält er den Vertrag, den Thorsten mit Gerda abgeschlossen hat in der Hand.
„Sag mal, bist du von allen guten Geistern verlassen?“ schimpft er.
„Lars!“ zuckt Thorsten erschrocken zusammen.
Frank ist trotz später Zeit zu Gerda gefahren. Es gibt etwas, was ihn keine Ruhe lässt, seit er mit Marion gesprochen hat. Er fragt, ob sie wusste, daß man glaubt, die Brüder Rick und Carsten Engel wären damals für die Entführung verantwortlich gewesen. Sie schaut ihn erstaunt an.
„Nein. Das hat mir diese Schlange verschwiegen. Hoffentlich macht dieser Kerl keinen Blödsinn.“
Zur gleichen Zeit fällt ein minimaler Lichtschein in das Zimmer von Marion. Sie liegt im Bett und schläft. Jemand nähert sich ihr. Es ist Carsten, der eine Waffe in der Hand hält und etwas wahnsinnig aussieht.
„Die Rache ist mein!“ flüstert er, hebt die Waffe und zielt auf die Schlafende.