Die Korths

Die Korths
Die Korth - Villa (entspricht in etwa der Vorstellung des Gebäudes der Serie; die Eingangstür ist tiefer und mit einer runden Marmortreppe rundum begehbar und das Wappen der Korthfamilie ist über dem Eingang)

Neue Hauptfiguren Staffel 7 (1990)

Inspiriert durch die amerikanischen Serien, sind die Namen englisch auszusprechen!

KOMMISSAR VIKTOR WENSCH: Kommissar für den Fall Gerda
ROLAND ZIMMERMANN: sein Kollege
PATRIK FLOWER: Vorarbeiter der tunesischen Fabrik
RANDY FLOWER: sein Bruder
ROSEMARIE BECKER: Kindertherapeutin
ROBERT MENNIG: Pferdewirt
TOBIAS TONHAUS: 6jähriger aus der Therapiegruppe von Rosemarie
CLAUDIA TONHAUS: Tobias´ Mutter
TED BREGS: Ex-Söldner

JAQUES DE BRISKOLET: Eventveranstalter

CastListe Staffel 7

KEINE DER FOLGENEN PROMINENTEN STEHEN IM REALEN BEZUG ZU DER ERFUNDENEN SERIE!

MARION/MATHA KORTH: --
MICK KABBIN: --
NED MADRICK: David Hasselhoff ("Knight Rider")

JÖRG KABBIN: Josh Brolin ("Die Goonies")
MARTY KORTH: --
LARS MARS: --
ALF: Guy Pearce ("Nachbarn", "Memento")
MICHAEL MCJORCH: --
THORSTEN MARS: Thorsten Risse (Ja, das bin ich!)
TOBIAS TONHAUS: Elijah Wood ("Herr der Ringe")
CLAUDIA TONHAUS: --
RICK ENGEL: Ben Becker ("Schlafes Bruder")

Special Guest-stars:

ANDRÉ MARS: John Callahan ("Falcon Crest")
KOMMISSAR VIKTOR WENSCH: Martin Kove ("Cagney & Lacey")
PATRIK FLOWER: Andrew Stevens ("Dallas")
RANDY FLOWER: Richard Dean Anderson ("MacGyver", "Stargate")
ROSEMARIE BECKER: Julia Roberts ("Pretty Woman")
ROBERT MENNIG: Fabian Harloff ("Ein Fall für TKKG")
TED BREGS: Dack Rambo ("Dallas")

JAQUES DE BRISKOLET: Dirk Bach ("Dirk Bach Show")

-- frei erfundene Personen

Mittwoch, 2. November 2011

Staffel 06 - Teil 05: GEHEIMNISSE

Es ist früh am Morgen und im leichten Morgennebel treffen sich an der selben Stelle wie das letzte Mal Carsten und Gerda. Er berichtet von dem neuesten Zwischenfällen in der Villa, was Gerda sehr zu gefallen scheint.
„Und was planen sie als nächstes?“
„Nun ja. Es wird Zeit, daß die Kluft zwischen den Beiden noch größer wird. Und dafür müssen wir sorgen.“ reibt sich Gerda die Hände.
Marty hat sich in einem der Gästezimmer eingeschlossen. Marty versucht mit Engelszungen sich bei ihr zu entschuldigen, doch ohne Erfolg. Im Zimmer schaut Marion traurig und verzweifelt schweigend zur Tür.
„Sie spricht spricht wohl immer noch nicht mit dir?“ fragt Jörg, als er Marty vor der Tür stehen sieht.
„Ich...ich komm einfach nicht mehr an sie heran. Ich weiß, daß es nicht schön war, aber...“
„Marty. Frank ist mein Bruder und trotzdem: was er getan hat, ist nicht zu verzeihen. Ich habe es ihm auch gesagt bevor er in die Firma gefahren ist, aber er ist so...so verbohrt...Ich erkenne ihn kaum wieder.“
„Ich weiß, ich wiederhole mich, aber irgendwas stimmt mit ihm nicht. Egal was er durchmachen musste nach der Explosion...das gibt ihm nicht das Recht so mit allen umzuspringen.“
PORT SAID: Matha steht an der Reling der Yacht und schaut aufs Meer. Sharim kommt zu ihr und freut sich, daß sie und Rick geblieben sind.
„Sie bringen die Sonne auf dieses trostlose Schiff.“ sagt er und küsst ihr die Hand.
„Das...ist sehr schmeichelhaft.“ erwidert sie etwas verlegen und zieht vorsichtig ihre Hand zurück.
„Oh, bitte verzeihen sie einem alten, törichten Mann. Sie müssen ja wirklich schlimm von mir denken. Es lag mir in weiter Ferne ihnen zu nahe zu treten. Es ist nur...“ Er seufzt und wendet sich dem Meer zu. „Ich fühle mich wirklich sehr oft einsam und von falschen Freunden umgeben. Sie und ihr Mann...sie sind so anders. Ehrlich und erfrischend. Ich genieße einfach ihre Gegenwart. Ich hoffe sie glauben mir. Ich wollte wirklich nicht aufdringlich erscheinen oder ihnen Avancen machen.“
Matha sieht, daß er tatsächlich einsam zu seien scheint. „Ich denke, ich sollte mich bei ihnen entschuldigen. Ich wollte sie nicht kränken.“
„Das haben sie in keinster Weise. Ich würde mich so freuen, wenn sie und ihr Mann ein paar tage meine Gäste wären. Würden sie mir diese Freude machen?“
Matha lächelt und nickt. „Ich denke, ich spreche auch in Ricks Namen, wenn ich ihre Einladung dankend annehme.“
„Ich danke ihnen.“ freut sich Sharim und nimmt ihre Hände.
Carsten ist wieder in der Villa und beobachtet Marion mit Daisy im Park. Er sieht zornig aus. Als er sich umdreht, steht Ned hinter ihm.
„Sie...sie haben mich erschreckt.“
„Aber aber, Udo.“ grinst Ned. „Sie sollten bessere Nerven haben als Sicherheitschef. Wie geht es mit der Aufwertung des Alarmsystems voran?“
„Sehr gut, Herr Madrick. Schon bald wird dies eine uneinnehmbare Festung sein.“
„Das ist gut. Ich erwarte bald einen kleinen und kostspieligen Zuwachs in meiner Sammlung, da wäre ein wenig mehr Sicherheit schon nicht schlecht.“ zwinkert er Carsten zu und geht.
Dieser wendet sich wieder dem Fenster zu und schaut mit gleichem, bösen Blick zu Marion.
Barbara hat es geschafft die Zeitung verschwinden zu lassen, bevor Michael sie lesen kann. Er fragt natürlich danach, da er weitere Stellenangebote durchblättern will.
„Willst du es dir nicht noch einmal überlegen? Ich meine, du bist gut und dein Job in der Firma ist gefestigt. Das solltest du nicht so einfach über Bord werfen, nur weil ich Probleme mit Ned habe.“
„Es geht doch nicht nur um Ned. Die ganze Familie ist doch verlogen. Sie glauben dir nicht und das macht mich sauer und krank. Ich will einfach nicht mehr bei denen arbeiten, verstehst du das?“
„Ich kann dich ja verstehen. Ich meine ja nur...“
„Nein. Wenn ich etwas anderes gefunden habe, werde ich denen meine Kündigung auf den Tisch knallen.“ Wütend packt er seine Tasche unter den Arm. „Jetzt entschuldige mich. Ich möchte mir noch eine Zeitung holen, bevor ich in den Höllenkäfig fahre.“ Er stürmt hinaus und dabei wirft er angesäuert die Tür hinter sich zu.
Barbara zieht den Umschlag, den Gerda ihr gegeben hat, aus ihrer Akte hervor und schaut drauf.
Thorsten kommt in die Firma und wird dort schon von zwei Männern erwartet. Sie wollen Geld eintreiben, was Mars Moden ihnen schuldet. Er bittet sie um etwas Geduld, doch das scheint ihnen nicht zu Gefallen. Sie geben ihm noch zwei Tage.
„Aber...das ist unmöglich.“
„Das ist uns relativ egal. Es tut mir leid, Herr Mars, aber Geschäft ist Geschäft. Guten Tag.“
Jenna kommt herein, als die beiden Männer das Büro verlassen.
„So schlimm?“ sagt sie sanft, als sie Thorstens Gesichtsausdruck sieht.
„Nein...schlimmer.“
„Sie schaffen das schon, da bin ich sicher.“
„Ich verstehe einfach nicht, wieso das mit der Kollektion nicht funktioniert hat. Sie ist gut. Vielleicht das Beste, was ich je entworfen habe. Wieso verkauft sie sich nur so schlecht?“ seufzt er.
Jenna lächelt ihm aufmunternd zu, legt ihm eine Mappe auf den Tisch und geht.
Thorsten legt seinen Kopf in seine Hände und dabei fällt sein Blick wieder auf Gerdas Karte.
Gerda legt den Hörer zufrieden auf, als Jörg und Frank hereingeführt werden.
„Stören wir dich?“ fragt Jörg.
„Aber bitte nein. Ich freue mich sehr, daß meine beiden Söhne mich besuchen kommen. Setzt euch doch.“
„Nur, wenn wir dich wirklich nicht belästigen.“
Sie bietet ihnen einen Kaffee an und fragt, was sie zu ihnen führt.
„Wir wollten nur mal nach dir sehen.“ antwortet Frank. „Ich wollte ja allein kommen, aber...“
„Aber ich habe nicht locker gelassen.“ grinst Jörg und klopft ihm auf den Rücken.
Als Marion mit Daisy im Park ist, fragt diese, wann sie Oma wieder sehen kann. Marion ist das unangenehm.
„Schatz, vielleicht erst einmal nicht.“
„Wieso? Ist Oma krank?“
„J...ja. Oma geht es momentan nicht so gut. Wenn sie wieder gesund ist, dann kannst du sie wieder besuchen, okay?“
PORT SAID: Matha berichtet Rick in ihrer Luxuskabine, daß sie in beider Namen das Angebot von Sharim angenommen hat. Rick freut sich sehr über diese Nachricht, denn er findet es einfach traumhaft hier.
„Und fühlst du dich immer noch unbehaglich?“
„Na ja. Ich glaube, ich kann ihn mittlerweile besser verstehen. Seit dem Tod seines Vaters ist er wohl sehr einsam. Wenn wir ihm etwas Freude geben können...wieso nicht?“
„Du bist einfach die Größte.“ Rick hebt seine Frau hoch und wirbelt sie küssend herum.
Es klopft und Cheef teilt ihnen mit, daß Sharim gern mit ihnen essen würde.
„Sehr gern.“ antwortet Matha und Cheef verneigt sich.
Marty kommt aus der Firma und setzt sich etwas fertig ins Arbeitszimmer. Ned kommt zu ihm und fragt, was ihn beschäftigt.
„Geht es immer noch um den Streit zwischen dir, Frank und Marion?“
„Ja. Es lässt mir keine Ruhe. Sehe ich vielleicht Gespenster?“
„Hm. Nachdem, was ich mitbekommen habe, ist Frank wirklich zu weit gegangen.“
„Eben. Ich kann doch nicht zusehen, wie er mit Marions Gefühlen so dermaßen übel spielt.“ Er schaut Ned an. „Ich liebe sie doch.“
„Und das ist wohl auch eines der Probleme, die frank hat. Er scheint damit nicht klar zu kommen, daß er sie mit dir teilen muss...gefühlsmäßig. Da kann ich ihn schon etwas verstehen.“
„Ned. Sie hat gesagt, er habe sie fast geschlagen. Sie hat panische Angst vor ihm. Wenn ich sie nicht beschütze...wer dann?“
Jörg verabschiedet sich von Gerda. Frank bleibt noch. Als die Tür zu geht, sagt er: „Du hast recht gehabt, was diese Familie angeht.“
„Gut, daß du das siehst.“
„Ich will dort nicht länger bleiben...vor allem nicht bei dieser...dieser Frau.“
Gerda schaut ihn scharf an. „Mach jetzt keine Dummheiten. Wenn du dein Recht willst, musst du standhaft bleiben.“
Er wirkt damit nicht zufrieden.
Michael sitzt in der Firma und schottet sich von allen ab. Er bringt Marion kurz Unterlagen und will sofort kehrt machen.
„Kann...kann ich dich kurz sprechen?“ fragt sie etwas zögerlich.
„Was?!“ erwidert er im schroffen Ton, ohne sich umzudrehen.
„Bitte, Michael.“
Er kommt zurück und setzt sich.
„Ich habe nicht alles mitbekommen, was da zwischen dir, den Anderen und Ned und deiner Schwester vorgefallen ist...aber denkst du nicht, daß wir in Ruhe darüber reden sollten?“
„Reden? Da gibt es nichts zu reden. Ihr deckt doch alle diesen...diesen Schläger, der sich an einer wehrlosen Frau vergriffen hat. Und wer weiß, wie oft er es schon vorher getan hat, was sie verschweigt.“
„Glaub mir. Wenn das wirklich wahr ist, dann hat deine Schwester meine vollste Unterstützung.“
„Gut. Dann zeigen wir Ned an.“
„Aber ich kann es einfach nicht glauben. Ich kenne Ned schon mein halbes Leben. Er ist vielleicht ein Draufgänger...ein Macho, ja...aber es fällt mir einfach schwer wirklich zu glauben, daß er so etwas getan haben soll.“
Michael springt auf. „Und wieder wird meine Schwester indirekt als Lügnerin hingestellt!“
„Nein. Nein ich glaube nicht, daß sie gelogen hat.“
„Sondern?“
„Vielleicht...vielleicht dachte sie, daß es Ned gewesen ist. Oder wollte es glauben. Wir können das aber nur aufklären, wenn Barbara und wir in Ruhe darüber reden. Verstehst du, Michael. Ich möchte diese Sache unbedingt aufklären.“
Michael gerät etwas ins Wanken.
„Bitte.“ fleht sie.
Thorsten sitzt in einem guten Restaurant und wirkt sichtlich angespannt. Gerda kommt zu ihm, setzt sich und freut sich, daß er es sich anders überlegt habe.
„Ihr Angebot ist sehr verlockend. Die Frage, die ich mir nur die ganze Zeit stelle ist: was genau erwarten sie als Gegenleistung?“
„Ts ts ts. Seien sie doch nicht so misstrauisch, Herr Mars. Ich mag ihr Modelabel. Ihr Vater würde es bestätigen, wenn er anwesend wäre. Deswegen möchte ich ihnen helfen.“
„Mit so viel Geld. Entschuldigen sie bitte, wenn ich nicht so naiv bin, wie sie es gern hätten. Also, seien wir doch einfach ehrlich zu einander. Sie wissen, daß Mars Moden in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Sie wollen uns aus diesem Tief helfen. Was springt für sie dabei heraus?“
„Knall hart und direkt! Ich muss sagen, das imponiert mir. Dann will ich auch ehrlich und direkt sein: Ich weiß, daß sie phantastisch sind und mit meinem Geld und ihrem Können, können wir Korth dahin katapultieren, wo sie hin gehören: ins Nichts!“
Als Jörg nach hause kommt, sucht er Marty und findet diesen immer noch im Arbeitszimmer.
„Wir müssen wirklich dringend einmal über diese Zahlen sprechen.“
„Muss das wirklich jetzt sein?“
„Wann denn sonst. Anscheinend fehlt ja zu normalen Bürozeiten jeglicher passender Moment. Und ich würde schon gern klären, was da gerade eigentlich schiefläuft.“
„Was genau läuft den schief?“ stöhnt Marty.
„Das!“ Jörg wirft ihm eine Mappe mit Tabellen und Kalkulationen hin, welche Marty sich leicht genervt ansieht.
„Sieht doch alles gut aus in meinen Augen.“
„Ja, das wirkt auf den ersten Blick auch so.“
„Wo ist dann das Problem?“
„Das die Kalkulationen nicht mit dem übereinstimmen, wie die Gewinne, die eigentlich eingehen müssten.“
„Du meinst...“
„Es scheint Geld kaum merkbar in kleineren Summen zu verschwinden. Ja.“
Frank kommt am Abend am Kinderzimmer vorbei, wo Marion Daisy beim Schlafen zu sieht. Er beobachtet sie und scheint plötzlich nicht mehr so einen Groll gegen sie zu haben. Als sie ihn bemerkt und ihn ansieht, mit verweinten Augen, weicht er ihrem Blick aus und geht weiter.
Kurz darauf sitzt er im Kaminzimmer und starrt ins Feuer und sie betritt den Raum.
„Wir sollten reden, denkst du nicht?“ flüstert sie fast, setzt sich ihm gegenüber und fixiert ihn mit den Augen. „Was ist nur los mit dir? Wieso...hasst du mich mit einem Mal so sehr? Ich kann verstehen, daß du enttäuscht von mir sein musst, weil ich...“ Sie holt tief Luft. „...weil ich mich auf Marty eingelassen habe, als ich dachte, du...du wärst tot. Aber ich gehöre zu dir. Das weißt du doch.“
„Weiß ich das? Ich weiß gar nichts mehr.“
Sie kniet sich vor ihn und nimmt seine Hand. „Dann lass uns gemeinsam wieder einen Weg finden. Bitte, Frank.“
Er zieht ihr die Hand weg und schaut sie an.
„Ich kann nicht so einfach vergessen, was geschehen ist. Schön, wenn du das kannst. Ich kann es nicht.“ Er steht auf und lässt sie traurig zurück.
Thorsten kommt nach hause und wirkt gar nicht zufrieden. Er geht ins Wohnzimmer, gießt sich etwas Zutrinken ein und schüttet es in einem herunter. Dann gießt er sich wieder etwas ein, nimmt das Glas und setzt sich. Er zieht einen Scheck, den Gerda ihm gegeben hat, aus der Tasche und schaut drauf.
„Hoffentlich hab ich nicht den Packt mit dem Teufel geschlossen.“ Dann leert er erneut sein Glas.
Barbara und Gerda treffen sich wieder. Barbara macht sich Gedanken, ob sie Michael noch länger hinhalten kann.
„Immer mit der Ruhe.“ beruhigt sie Gerda. „Ich habe schon dafür gesorgt, daß seine bisherigen Bemühungen um einen Job erfolglos blieben und das werde ich auch weiterhin tun. Wenn er die Unterlagen, die ich ihnen gegeben habe findet, dann wird es ihm ein Vergnügen sein uns zu helfen.“
„Aber wie soll ich ihm die unterjubeln...und wann?“
„Das werde ich ihnen schon noch rechtzeitig sagen. Und solange bleibt es unser Geheimnis, verstanden?“
PORT SAID: Nach dem Abendessen spazieren Matha und Rick etwas auf dem Schiff umher und genießen es einfach hier zu sein. Rick nimmt sie zärtlich in den Arm und wünschte sich, er würde ihr auch so ein Leben bieten können.
„Das musst du nun wirklich nicht.“
„Ich würde es aber gern. Aber stattdessen...“ Er wendet sich traurig ab. „Was kann ich denn schon? Wenn ich allein daran denke, was mein Bruder und ich...“
Sie legt ihm einen Finger auf den Mund. „Bitte. Fang jetzt nicht wieder davon an. Wir wollten diesen Teil unserer Vergangenheit ruhen lassen, hast du das vergessen?“
„Nein, aber ich...“
„Kein aber, Rick. Sicher. Es hätte alles etwas schöner und romantischer ablaufen können, aber egal. Wenn ich etwas gelernt habe in meinem Leben, dann, daß man im hier und jetzt leben muss.“
Er lächelt sie an. „Womit habe ich eine so hübsche und kluge Frau eigentlich verdient?“
„Tja, das weiß ich auch nicht.“ grinst sie und sie küssen sich. Dann gehen sie weiter. Aus einem Schatten kommt Cheef heraus, der sie misstrauisch beäugt.
Morgens ist Marion völlig überrascht, als Matha ihr von Sharim erzählt, und das sie von einem Schiff telefoniert.
„Also scheint ihr ja eure Flitterwochen wirklich zu genießen.“
„Das tun wir. Und wie ist es bei dir? Hast du den Trennungsschmerz schon etwas verdaut?“
„Na ja. Es ist immer noch nicht leicht, aber Daisy hilft mir schon sehr.“
„Das freut mich. Und wie steht es um dich...und Frank?“
„Bestens.“ lügt Marion und hofft überzeugend zu klingen.
Rick ruft Matha.
„Du, ich melde mich bald wieder, ja.“
„Keine Eile, Schwesterherz. Und grüß mir Rick herzlich.“ Marion legt auf. Marty kommt hinzu, doch bevor er etwas sagen kann, sagt sie: „Hör zu, Marty. Ich denke, es ist das Beste, wenn wir uns einfach aus dem Weg gehen. Ich will meine Ehe retten, kannst du das verstehen?“
„Wenn ich ehrlich bin: Nein. Wie kannst du etwas retten wollen, was schon lange keine Ehe mehr ist? Ich meine: sieh euch doch mal an. Das was er tut...das ist doch nicht mehr der Frank, den du geheiratet hast.“
Sie steht hastig auf, als Marty ihre Hand berührt. „Und das ist meine Schuld. Ich war ihm keine gute Ehefrau. Aber jetzt werde ich es wieder sein und dann werden wir wieder glücklich.“ Sie läuft weg.
Michael sitzt etwas verzweifelt in der Küche, als Barbara hereinkommt.
„Morgen. Was ist los?“
„Ach! Es ist wie verhext. Es ist schwerer einen Job zu finden, als ich dachte.“
„Michael.“
„Ja ja, ich hab einen Job...aber du kennst meine Einstellung. Und es wird jeden Tag schlimmer dort zu arbeiten. Gestern hat mich Marion betratscht und sie dachte wirklich...ach, egal.“
„Was dachte sie?“
„Daß ich dich dazu bringe mit ihr zu reden. Sie glaubt, du hättest vielleicht den...Schläger versehentlich für Ned gehalten.“
„Ist doch klar, daß sie das so sehen will. Ned gehört zur Familie.“
„Eben. Deswegen muss ich da einfach weg. Ich ertrage das nicht, jeden Tag mit diesen Lügnern und Heuchlern zusammen sein zu müssen. Hast du nicht vielleicht einen Job im Krankenhaus für mich?“
„Beim besten Willen nicht.“
Michael seufzt.
Marion sitzt am See und wirkt wieder völlig verweint. Carsten nähert sich ihr und er wirkt wieder sehr zornig. Er streckt seine Hände nach ihr aus, als würde er sie in den See stoßen wollen, als sie sich aufsteht und fast von allein hineinfällt. Er hält sie gerade noch fest.
„Danke.“ keucht sie erschrocken.
„Das hätte aber ins Auge gehen können. Was machen sie denn hier so allein draußen?“
„Ich...Meine Schwester und ich sind oft hier an der Stelle, wenn wir nachdenken. Ist irgendwie eine alte Angewohnheit.“
„Die ihnen irgendwann das Leben kostet, wenn sie nicht aufpassen. Ich bin für ihre Sicherheit verantwortlich und möchte nicht, daß ihnen etwas geschieht.“
„Ich war unvorsichtig.“ Sie schaut ihn direkt in die Augen und er hat das Gefühl, daß er sie erkennt. Er wendet sich ab.
„Ich muss dann auch weiter meinen Rundgang machen. Versprechen sie vorsichtig zu sein, ja?“
„Natürlich und vielen Dank nochmal.“
Er nickt nur und geht weiter.
PORT SAID: Sharim, Rick und Matha sitzen auf dem Deck und Sharim erzählt ihnen gerade ein paar Details aus seinem Leben, was Rick sehr fasziniert.
„Würden sie gern noch etwas länger an Bord bleiben? Dann könnten wir mit dem Schiff etwas aufs Meer hinaus fahren.“
„Ich weiß nicht.“ sagt Matha. „Haben wir ihre Gastfreundschaft nicht schon genügend in Anspruch genommen?“
„Aber nein, meine Liebe. Es würde das Herz eines alten Mannes sehr erhellen, wenn sie blieben.“
Matha schaut Rick an, der sie mit seinem Blick fast anbettelt.
„Dann bleiben wir gern.“
Rick freut sich.
„Gut, dann werde ich Cheef Bescheid geben.“ nickt Sharim erfreut und lässt die Beiden allein.
„Wahnsinn. Habt ihr eigentlich schon mal darüber nachgedacht euch so eine Yacht zu leisten?“
„Mein Vater wollte immer eine kleine Yacht kaufen.“ überlegt Matha. „Aber meine Mutter war immer dagegen. Sie meinte, wir sollten Bodenständig bleiben. Wir haben aber mal auf einer gemieteten Urlaub gemacht in Monte Carlo.“
„Ich würde gern einen Bootsführerschein machen.“ grinst Rick und wirkt dabei wie ein kleiner Junge, der um eine Weihnachtsgeschenk bittet. Matha schaut ihn erstaunt an, was ihn verunsichert. Dann bemerken sie, wie das Schiff Fahrt aufnimmt. Und Rick stürzt zur Reling, um zu sehen, wie sie sich von der Küste entfernen. Sharim kommt wieder zu Matha zurück und beobachtet Rick.
„Ihr Mann scheint der geborene Bootsmann zu sein.“
„Bitte, bestärken sie ihn bloß nicht noch darin.“
Sie schauen sich an und grinsen.
Frank will gerade das Haus verlassen, als Ned ihn aufhält. Er will mit ihm kurz reden, was Frank gar nicht passt.
„Bitte. Es wird nicht lange dauern.“ sagt Ned und weißt mit der Hand ins Arbeitszimmer. Frank seufzt und geht hinein. Ned schließt die Tür hinter ihnen.
„Was gibt es denn so dringendes?“
„Ich möchte wissen, was mit dir los ist. Und sag jetzt nicht nichts, dann werde ich richtig sauer. Ich merke schon seit Tagen, daß zwischen dir und Marion einiges im Argen liegt, aber ich finde, du gehst langsam zu weit.“
„Was mischst du dich denn da ein? Das geht allein meine Frau und mich an.“ Frank will das Zimmer verlassen, doch Ned versperrt ihm den Weg.
„Wenn es um Marion geht, dann geht es mich auch an. Und es gefällt mir nicht, wie du sie behandelst. Was führst du dich eigentlich so merkwürdig auf in letzter Zeit. Liebst du sie überhaupt noch?“
„Was soll denn diese Frage?“ prustet Frank.
„So wie ich sie gestellt habe.“ Ned schaut ihm nah ins Gesicht. „Ich habe manchmal das Gefühl, du bist wie ausgewechselt, weißt du das? Und ich bin nicht der Einzige, der so denkt. Ich weiß, du hast eine wirklich schlimme Zeit durch gemacht und es wird weiß Gott auch nicht einfach gewesen sein zurückzukommen und zu sehen, daß Marty und Marion sich angenähert haben, aber merkst du nicht, wie du sie geradewegs von dir stößt. Wenn du sie liebst und halten willst, dann behandle sie verdammt noch einmal vernünftig.“
„War es das?“ erwidert Frank nur etwas schroff und gelangweilt. Ned gibt den Weg frei und Frank verschwindet.
Thorsten teilt den Mitarbeitern mit, daß die Produktion jetzt wieder anlaufen kann. Die Schulden seien bezahlt und es würde jetzt wieder bergauf gehen. Alle applaudieren ihm und er lächelt zuversichtlich. Als er ins Büro geht, verschwindet dieses Lächeln aber. Jenna folgt ihm.
„Das ist ja hervorragend. Ich wusste, sie schaffen das. Gratulation.“
„Gratulieren sie mir lieber nicht zu früh. Es wird noch ein steiniger Weg.“
„Ach, mit ihnen an der Spitze wird das sicher schon werden.“ Sie zwinkert ihm zu und geht.
„Ich wünschte, ich könnte das auch so sehen.“ flüstert er zu sich.
Gerda beendet gerade ein Gespräch am Telefon ihres Autos, als es an der Scheibe klopft und Barbara einsteigt.
„Gut daß sie kommen, meine Liebe.“ grinst Gerda. „Ich habe gerade eben mit Herrn Engel ein sehr interessantes Gespräch geführt. So wie es aussieht, können wir wohl schon bald ihrem kleinen Bruder die Information zukommen lassen, die er benötigt, um seine Kündigung zu überdenken.“
Jörg geht zurück ins Haus, als er bemerkt, daß er etwas vergessen hat und überrascht Carsten im Arbeitszimmer.
„Was tun sie hier?“
„Ich...“ Carsten wirkt etwas überrumpelt, reißt sich aber sofort wieder zusammen. „Ich kontrolliere sämtliche Innenalarmausstattungen, nachdem ich im Fuhrpark und im Gelände schon Mängel festgestellt habe. Ich finde wirklich, daß einige einen ziemlichen Überholbedarf haben.“
„So, finden sie? Bislang hatten wir keine Probleme damit.“
„Bislang war ich auch nicht für die Sicherheit des Hauses und der Familie zuständig. Wenn sie mich jetzt bitte entschuldigen würden?“ Er geht an Jörg vorbei, der ihm skeptisch nach schaut.
Kurz darauf trifft Jörg auf Ned vor dem Haus.
„Gut, daß ich dich sehe, Ned. Ich habe da ein kleines Problem in unseren Unterlagen gefunden. Ich habe es zwar schon mit Marty besprochen, aber ich würde mich wohler fühlen, wenn du dir das vielleicht auch einmal genauer ansiehst. Hättest du mal Zeit?“
„Mehr als mir manchmal lieb ist.“ seufzt Ned und nimmt Jörg die Mappe aus der Hand, die er ihm reicht.
MITTELMEER: Rick ist völlig fasziniert von der Weite des Meeres. Sharim freut, daß er ihn glücklich machen konnte und würde auch gern Matha glücklich machen.
„Darf ich ihre Frau kurz entführen?“
Rick lächelt Matha an.
„Keine Angst. Ich bringe sie ihnen heil wieder. Aber ich denke ich habe auch etwas an Bord, was das Herz einer Frau etwas höher schlagen lassen wird.“
Er geht voran und Matha folgt ihm. Sie kommen in eine wunderschöne Kabine und er erzählt ihr die Geschichte einer verlorenen Liebe einer Prinzessin und einem Soldaten. Eine Mär, die man sich seit Generationen in seinem Lande erzählt. Angeblich hat der Soldat, da er niemals offiziell zu der Liebe stehen konnte, sich das Leben genommen.
„Das ist ja eine traurige Geschichte.“
„Ja das ist es in der Tat. Die Prinzessin hat daraufhin hinter dem Rücken ihres Vaters den Leichnam des Soldaten verbrennen und die Asche zu einem Diamanten pressen lassen. Der Legende nach wurde dieser durch ihrer und seiner Tat zu dem reinsten Diamanten, den es je auf diesem Kontinent gegeben hat.“ Er holt eine Schatulle aus dem Wandsafe und öffnete diese. Auf blauem Samt liegt eine Kette an der wie ein eine Träne am Ende ein wunderschöner, reiner Diamant funkelt. „Sie hat ihn an eine Kette hängen lassen, so daß sie ihren Liebsten immer bei sich tragen konnte ohne daß ihr Vater es je bemerken würde.“
Matha kann es kaum glauben.
„Es ist wirklich das Schönste, was ich je gesehen habe.“
„Nicht wahr? Er ist seit Ewigkeiten im Besitz unserer Familie. Mein Vater hat ihn mir vererbt und jetzt bin ich der Letzte in der Ahnenfolge, der ihn besitzt. Aber es lastet auch ein Fluch auf ihn.“
„Was für ein Fluch?“ schreckt Matha etwas zurück.
„Ewiges Unglück und den Tod soll er den Männern unserer Familie gebracht haben.“ antwortet Sharim düster. Dann grinst er wieder charmant. „Natürlich ist das nur ein Aberglaube, aber es klingt natürlich besser, wenn man so etwas sagt.“ Er schließt die Schatulle wieder ein.
Es wird Abend und alle sitzen beim Essen, nur Frank fehlt.
„Ich soll euch von Alf grüßen, er hat heute kurz angerufen.“ sagt Marion.
„Und? Wie gefällt ihm die Flugschule?“ fragt Jörg.
„Anstrengend, aber gut.“
„Wo ist eigentlich Frank?“ fragt Marty und schaut Marion an.
„Ich weiß es nicht.“
„Ich habe mir übrigens die Unterlagen mal angesehen, die du mir gegeben hast, Jörg.“ sagt Ned. „Und du hast recht. Wenn man sich alles genau ansieht, merkt man es.“
„Merkt man was?“ Marion schaut zwischen den Beiden hin und her.
„Es sind immer nur Kleinstbeträge, aber es scheint Geld zu verschwinden. Die Frage ist, wohin?“
Zur gleichen Zeit klingelt es bei Gerda Sturm. Der Butler öffnet und Frank platzt herein.
Gerda, schon in Nachtkleidung und Morgenmantel kommt die Treppe herunter.
„Was ist los?“
„Wir müssen reden.“ Frank rennt in den kleinen Salon. Gerda bedeutet dem Butler, daß er gehen könne und folgt Frank.
„Ich kann das nicht mehr!“ sagt Frank völlig aufgebracht und schüttet sich ein Glas nach dem anderen ein und leert diese in einem Zug.
„Jetzt beruhige dich bitte. Was kannst du nicht mehr? Worum geht es eigentlich?“
Frank nähert sich ihr und schaut sie nervös an.
„Ned...Marty...Sie wissen es....sie wissen, daß ich es nicht bin.“
Gerda sieht ihn fragend an.
„Mann, sie wissen daß ich nicht Frank bin!!“